Es geht um Verkehrsplanung, Wassermanagement, Dachbegrünungen sowie die Energiewende – und um Antworten auf die Klimakrise, den Biodiversitätsverlust und die Gefährdung lebensnotwendiger Ökosystemleistungen: Im April sind zwölf DBU-Projekte gestartet mit dem Ziel, Ideen zum nachhaltigen Wandel zu entwickeln, umzusetzen und das Wissen weiterzuvermitteln. Sie werden im Rahmen der DBU-Förderinitiative »Transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung« mit insgesamt 2,9 Millionen Euro gefördert. »Wissensvermittlung allein genügt nicht«, erläutert DBU-Abteilungsleiterin Dr. Cornelia Soetbeer. »Für das Gelingen der gesellschaftlichen Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit spielen Bildungsformate eine Schlüsselrolle, welche die Menschen einbeziehen und so Veränderungen im Denken und Handeln bewirken.«
Beispielprojekte zu Verkehrswende, Klimawandelanpassung und Schulentwicklung
Beispielsweise in der Stadt Köln: Hier soll ein Projekt die Optionen für eine Verkehrswende ausloten – verbunden mit der Frage, wie sich im Zuge einer infrastrukturellen Neuausrichtung verkehrliche, technische, wirtschaftliche, ökologische und soziale Einzelaspekte abwägen und anhand von Nachhaltigkeitskriterien bewerten lassen. Fast zwei Dutzend Fachleute, die in den genannten Bereichen Veränderungen beflügeln können – in wissenschaftlichen Kreisen ist auch von Change Agents die Rede – werden mit Unterstützung zweier stadtplanerischer Forschungseinrichtungen und eines gewerblichen Planungsbüros dazu in die Lage versetzt.
In einem weiteren Projekt geht es um städtische Biodiversität, die Verbesserung des Mikroklimas und Klimaanpassung: In Leipzig sind knapp 500 Fahrgastunterstände seit sechs Jahren mit Gründächern ausgestattet, die zum Beispiel Niederschlagswasser aufnehmen, speichern und verzögert wieder abgeben können, aber auch grüne Stadtinseln für Insekten bieten. Dafür müssen sie dauerhaft gepflegt werden. Wie dieses Leipziger Konzept künftig fortgeführt und weiterentwickelt wird, wollen bis zu 120 Bürger*innen bewerten und entscheiden.
Das Projekt »Leaders of Learner Empowerment« erprobt ein Trainingskonzept für Schulleiter*innen, um kommunal verankerte Veränderungsprojekte zu Ernährung oder nachhaltigem Konsum in einem Whole School Approach (WSA) konkret umsetzen. WSA ist ein umfassender, ganzheitlicher Ansatz zur Schulentwicklung, der nicht nur den Unterricht, sondern die gesamte Schule als System betrachtet. Das sechsmonatige Training beinhaltet die Teilnahme an Veranstaltungen zur gemeinsamen Fallarbeit, Einzelcoachings und Beratungen, inhaltlichen Input von internationalen Expert*innen und kollegiales Feedback (weitere Beispiele siehe hier).
Mit Bildungsprojekten Umweltkompetenzen vermitteln und Zusammenhalt stärken
Neben den Veränderungen hin zu mehr Nachhaltigkeit sehen Melanie Vogelpohl und Dr. Alexander Bittner, die die Initiative bei der DBU betreuen, weitere Vorteile der Kooperationsprojekte: »Es treffen sich gesellschaftliche Gruppen, die bisher noch nicht strukturiert an lokalen Lösungen zusammengearbeitet haben. Das stärkt nicht zuletzt auch Teilhabe und den demokratischen Zusammenhalt.«
Die 2024 gestartete DBU-Förderinitiative »Transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung« will mit Bildungsprojekten Umweltkompetenzen vermitteln und Mut für mehr Nachhaltigkeit machen – sozial, ökologisch und ökonomisch. Von 90 Projektbewerbungen wurden schließlich zwölf vom DBU-Kuratorium bewilligt. Unter den Antragstellenden und Kooperationspartnern befinden sich Hochschulen, Städte, Universitäten, Unternehmen und Vereine.
Weitere Informationen unter:
www.dbu.de/themen/foerderinitiativen/neue-foerderinitiative-transformative-bildung-fuer-nachhaltige-entwicklung