DBU-Hauptstadtimpuls: Koalition von Wirtschaft und Natur

Der Schutz biologischer Vielfalt muss viel mehr als bisher fester Bestandteil von Geschäftsmodellen in Unternehmen werden, fordern wir als Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Und um genau dieses Thema ging es beim DBU-Hauptstadtimpuls am 16. Juni im VKU-Forum in Berlin, organisiert in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sowie dem Unternehmensnetzwerk Biodiversity in Good Company (BiGC). Immer mehr Unternehmen zeigen: Klima-, Biodiversitäts- und Umweltschutz sind keine Gegenspieler wirtschaftlicher Entwicklung – im Gegenteil: sie sind Grundlage für langfristigen strategischen Erfolg. DBU-Finanzchef Michael Dittrich brachte es gleich zu Beginn der Veranstaltung auf den Punkt: »Anders als bisher darf es künftig nicht mehr selbstverständlich sein, für wirtschaftlichen Wohlstand das Naturkapital abzuschöpfen, ohne auf womöglich verheerende Folgen für die biologische Vielfalt zu achten.«

„Fast alles, was wir als Lebensgrundlage benötigen, stammt aus der Natur“

Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, wissenschaftliche Geschäftsführerin des UFZ in Leipzig sowie DBU-Umweltpreisträgerin 2021, und Prof. Dr. Josef Settele, am UFZ Leiter des Departments Naturschutzforschung ließen aus ihrer wissenschaftlichen Sicht keinen Zweifel an einer verstärkten Partnerschaft von Wirtschaft und Natur. „Fast alles, was wir als Lebensgrundlage benötigen, stammt aus der Natur: die Luft, die Nahrung, sauberes Trinkwasser, Medikamente, Bauholz, auch die Erholung für psychisches Wohlergehen“, so Böhning-Gaese. Biodiversität sei „der Maschinenraum für solche gesunden, funktionierenden Ökosysteme“. Und Settele ergänzte: „Der Verlust biologischer Vielfalt und der Zusammenbruch von Ökosystemen wird für die nächsten zehn Jahre auf Platz zwei der globalen Risiken eingestuft – direkt nach der Gefahr extremer Wetterereignisse.“  

Biodiversitätsschutz ist Basis für wirtschaftlichen Erfolg

Kein Unternehmen werde sich einem notwendigen Wandel entziehen können – allein schon wegen der seitens der EU geplanten Berichtspflichten, unter anderem zur Biodiversität, so BiGC-Vorsitzende Dr. Stefanie Eichiner. Diese Aspekte diskutierten auch die Gäste auf dem Panel: Dr. Jan-Niclas Gesenhues, umweltpolitischer Sprecher Bündnis 90/Die Grünen (MdB), Dr. Franziska Kersten, Sprecherin für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, SPD (MdB), Iris Franco-Fratini, Head of Corporate Affairs, Ørsted, Jonas Topp, Commerzbank Sustainability Management und Roland Engels, Geschäftsführer DIHK Service GmbH.

Das gemeinsame Fazit des Abends: Biodiversitätsschutz ist die Basis für unseren wirtschaftlichen Erfolg. Wir brauchen eine Wirtschaft, die pro Natur handelt – nicht irgendwann, sondern jetzt.

Die Aufzeichnung findet sich hier im YouTube-Kanal der DBU

Titelbild: Gemeinsam für eine starke Koalition von Wirtschaft und Natur (v. l.): Iris Franco-Fratini, Dr. Stefanie Eichiner, Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Michael Dittrich, Prof. Dr. Josef Settele und Moderatorin Dr. Katharina Weiss-Tuider. Foto: Kathrin Pohlmann/DBU.