DBU aktuell – Umweltbildung III/2021

In unserem Umweltbildungsnewseltter stellen wir verschiedene Projekte aus dem Bildungsbereich vor.

Liebe Leserinnen und Leser,

Nachhaltigkeit ist kein Schulfach. Als klassisches Querschnittsthema berührt es jedoch nahezu alle Fächer und beruflichen Qualifikationen. Der rasant voranschreitende Klimawandel sowie der Verlust an Biodiversität machen eine Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeitsthemen im Unterricht dringend erforderlich. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene fordern dies auch aktiv ein – schließlich geht es vor allem um ihre Zukunft und darum, in der Schule und in der beruflichen oder universitären Ausbildung das Wissen und die Kompetenzen zu erlernen, die es ihnen ermöglichen, diese Zukunft aktiv mitgestalten zu können.

Doch wenn man schaut, wie weit Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im konkreten Unterricht aller Schulformen angekommen ist, ergibt sich ein sehr heterogenes Bild. Die jeweiligen Curricula ermöglichen zwar eine Behandlung verschiedenster Nachhaltigkeits­themen im Unterricht, aber die Umsetzung hängt vielfach noch von Einzelinitiativen und der Motivation von Schulleiterinnen und Schulleitern, Lehrkräften, Dozentinnen, Dozenten und Schülerinnen und Schülern ab. 

Grundsätzliche Voraussetzung für die Aufnahme von Nachhaltigkeitsthemen in den Bildungsalltag ist – neben der Erprobung und Bereitstellung geeigneter Lehr- und Lernmaterialien – eine entsprechende Qualifizierung von Lehrkräften aller Unterrichtsfächer und Schulformen in Aus-, Fort- und Weiterbildung.

In diesem Newsletter zeigen wir beispielhafte Projekte, die Lehrkräfte unterstützen und befähigen, um dieser für sie häufig neuen Aufgabe gerecht zu werden.

Viel Spaß beim Lesen wünscht
Dr. Cornelia Soetbeer
Abteilungsleiterin Umweltkommunikation & Kulturgüterschutz

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Wie sieht eigentlich ein Flatscreen von innen aus und was steckt drin? Mit diesen und vielen weiteren Fragen rund um das Thema digitale Technik, beschäftigt sich das DBU-Projekt Flatscreen und Co. unter die Lupe der Universität Augsburg. Das Vorhaben wendet sich mit seinem neu entwickelten Bildungskonzept an Schulen.

Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte begeben sich auf eine Art Stoffreise, bei der sie umweltkritische Rohstoffe, die in Flatscreens verbaut sind, kennenlernen. Darüber hinaus wird ihnen vermittelt, wie sie abgebaut werden und wo sie auf der Erde vorkommen. Im Labor zerlegen die Jugendlichen die Flatscreens in ihre Einzelteile, analysieren die Rohstoffe und untersuchen in Experimenten die Eigenschaften. Exkursionen zu Stationen entlang der Rohstoffkette – vom Bergbau bis zur Recyclinganlage – vervollständigen die Stoffreise. Zudem wird das eigene Konsumverhalten thematisiert, so dass die Bedeutung eigener künftiger Handlungen verdeutlicht wird.

Fächerübergreifende Kombination

Die Stoffreise ist als Modulsystem aufgebaut, welches theoretische Grundlagenbausteine beinhaltet und eine Auswahl an praktischen Bausteinen bietet. So können zum Basismodul Vertiefungsmodule fächerübergreifend kombiniert werden. Je nach Zielgruppe (Mittel-, Real- oder Berufsschule sowie Gymnasium) und Unterrichtszeiten werden die Angebote variabel zusammengestellt und begleitet.

Praktische Auseinandersetzung mit dem Thema

Ein wesentlicher Bestandteil der praktischen Bausteine sind die Besuche im Labor. Die Schülerinnen und Schüler haben dort die Möglichkeit, als selbsttätige Forscherinnen und Forscher aktiv zu werden und sich mit dem Thema umweltkritische Metalle, vor allem Seltene Erden nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch auseinanderzusetzen. So werden die Reisestationen eines Stoffes entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis hin zur Nachnutzung abgebildet und erfahrbar gemacht.

Material zum Projekt:
Zu dem Modulsystem gibt es ein Handout für Lehrkräfte, Unterrichtsmaterialien und einen wissenschaftlichen Comic. Außerdem beinhaltet das System eine Lehr-Lernplattform, die den Lehrkräften, beteiligten Unternehmen und Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zur Information, zum Austausch und zur Ergebnissicherung bietet. Das erarbeitete Modulsystem ist für alle Bundesländer kompatibel. Während die theoretischen Grundlagen (das Basismodul) über alle Länder und teilnehmenden Kommunen hinweg identisch und übertragbar sind, können die praktischen Bausteine (Vertiefungsmodule) je nach Verfügbarkeit von Stationen vor Ort angepasst werden.

Hier stehen Handbücher und das Unterrichtsmaterial zum Download bereit: www.flatscreenjourney.de/downloads.php

Informationen zum Verleih eines Lehr-Lernkoffers unter: www.flatscreenjourney.de/learningkit.php

Weitere Online-Angebote zum Projekt unter: www.flatscreenjourney.de/onlineoffer.php

DBU-AZ: 34002

Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte begeben sich auf eine Art Stoffreise, bei der sie umweltkritische Rohstoffe, die in Flatscreens verbaut sind, kennenlernen.
© AMU Universität Augsburg
Im Labor zerlegen die Jugendlichen die Flatscreens in ihre Einzelteile...
© AMU Universität Augsburg
...analysieren die Rohstoffe und untersuchen in Experimenten die Eigenschaften
© AMU Universität Augsburg

Wo kommt unser Trinkwasser her? Und welche Bedeutung hat es für Menschen, Tiere, Pflanzen und Wirtschaft? Diesen und vielen weiteren Fragen gehen die Schülerinnen und Schüler im DBU-Projekt Mission Wasser: Die AQUA-AGENTEN in Deutschland von der Umweltstiftung Michael Otto auf den Grund.

Mithilfe eines kreativen Themenwerkstatt-Koffers begeben sich Grundschülerinnen und -schüler der dritten und vierten Klasse auf die „Mission Wasser!“. Dabei beschäftigen sie sich mit 34 sogenannten Agenten-Aufträgen über mehrere Tage hinweg auf spielerische und lehrreiche Weise mit der Ressource Wasser. Die Agenten-Story, die die Themenwerkstatt umrahmt, motiviert die Schülerinnen und Schüler exakt zu beobachten, sich Informationen zu beschaffen und clever zu schlussfolgern – wie echte Agenten eben. So verwandelt sich der Klassenraum in eine Agenten-Ausbildungszentrale. Im Agenten-Koffer kommen die verschiedensten Medien wie Comics, Hörspiele, Karten und mehr zum Einsatz.

Bezug zur lokalen, aber auch globalen Lebenswelt

Das Bildungsprojekt belegt, dass Storytelling für die Aufbereitung von Nachhaltigkeitsthemen eine Methodik mit großem Potenzial ist. Die Bildungsmaterialien im Koffer beleuchten verschiedene Dimensionenen der Nachhaltigkeit am Beispiel Wasser und stützen sich dabei auf die Kriterien der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) und die praktischen Erfahrungen von rund 400 Hamburger Lehrkräften. Mit Hilfe abwechslungsreicher und zielgruppengerechter Aktionen, wie zum Beispiel dem Besuch in einem Klär- oder Wasserwerk, werden die Themenbereiche Wasserversorgung, Wasserentsorgung, Lebensraum Wasser und Gewässernutzung erarbeitet – einzeln oder in der Gruppe und dabei immer mit Bezug zur eigenen, lokalen aber auch globalen Lebenswelt. Ergänzt durch Regionalsets, die auf lokale Besonderheiten eingehen, schlägt das Bildungsmaterial zudem mögliche Exkursionsorte vor: Während Schulklassen in Schleswig-Holstein vor Ort untersuchen „Wohin mit dem Regenwasser bei Starkregen?“, besuchen Schulkinder in Mecklenburg-Vorpommern das Biosphärenband Schaalsee-Elbe, um der Bedeutung des Elbehafens in Boizenburg oder der Wanderungen von Fischen im Schaalsee auf den Grund zu gehen.

Material zum Projekt:
Nach dem erfolgreichen Modellprojekt in Hamburg wird das Bildungsprojekt AQUA-AGENTEN nun bereits in sechs Bundesländern in Grundschulen angeboten. Die Regionen sind hier zu finden: www.aqua-agenten.de/standorte
Unterrichtsmaterialien gibt es zum Download unter: www.aqua-agenten.de/schulaktionen/aufgaben
Analoge oder digitale Fortbildungsangebote gibt es auf der Webseite unter: https://www.aqua-agenten.de/schulmaterialien/fortbildung. Dort kann auch der auf die Rahmenlehrpläne des Heimat- und Sachunterrichts abgestimmte AQUA-AGENTEN-Koffer bestellt werden.

Weitere Informationen zum Projekt unter: www.aqua-agenten.de

DBU-AZ: 33223

Mission Wasser: Die Aqua-Agenten untersuchen detektivisch Eigenschaften und Vorkommen des Wassers. Dabei kommen sie so manchem Geheimnis auf die Spur.
© AQUA-AGENTEN-Büro-C. Timmann
Auftrag am See: Die Aqua-Agenten untersuchen das Wasser vor Ort.
© AQUA-AGENTEN-Büro_I. Lusis
Die Analyse des Wassers gehört auch zum Job der Nachwuchsagenten.
© AQUA-AGENTEN-Büro_I. Lusis

Im Saerbecker Bioenergiepark, einem ehemaligen Munitionsdepot, ist durch den Förderverein Klimakommune Saerbeck der außerschulische Lernstandort Saerbecker Energiewelten entstanden. Vor Ort gibt es einen Mix aus Windenergie-, Photovoltaik- und Biogas-Anlagen. Besucherinnen und Besucher können sich verschiedene Energietechnologien anschauen und über die ansässigen Unternehmen (z.B. Enercon, EGST, Envitec) und Hochschulen (Universität Münster, FH Münster) informieren. Der Lernstandort ist ein Kompetenzzentrum zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie für Berufsorientierung mit dem Fokus Energiewende.

Thema Energiewende in der Berufsorientierung

Durch die Vielzahl an Unternehmen, die direkt am Standort des Bioenergieparks ansässig sind, können Schülerinnen und Schüler Berufsfelder, Studiengänge und Ausbildungsberufe im Bereich Energiewende hautnah kennenlernen. Das nutzt das DBU-Projekt EnergieweltenPLUS vom IPN - Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik aus Kiel. Es will den Bereich Berufsorientierung auf das Thema Energiewende fokussieren. Der Kooperationspartner des Projekts ist der Förderverein Klimakommune Saerbeck e. V., das Saerbecker zdi-Zentrum Kreis Steinfurt und das Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Münster unterstützen das Vorhaben als strategische Partner.

Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Kurs- und Veranstaltungskonzepte erarbeitet und erprobt. Außerdem wird es fächerübergreifende und praxisnahe Aus- und Fortbildungsangebote für (angehende) Lehrkräfte zur Bildung für nachhaltige Entwicklung geben, um das Thema Climate Literacy, was auf Deutsch etwa Klimagrundbildung bedeutet, im Unterricht zu etablieren. Die Herausforderung: die Themen Klimawandel, die Ursachen und Folgen und der Umgang damit, lassen sich nicht einem einzelnen Unterrichtsfach zuordnen, sie sind interdisziplinär. Daher wird aktuell eine Studie in Form einer mehrstufigen Befragung mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Schule durchgeführt. Auf Basis der Studien-Ergebnisse werden in Kooperation mit dem Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Münster Module für die Lehrkräftebildung entwickelt. Nach einer ersten praktischen Erprobungsphase im Frühjahr 2022 werden im Laufe des Jahres dann weitere Angebote – auch digitale – für Lehrkräfte zur Verfügung stehen.  

Bei Fragen oder Interesse an weiteren Informationen, wenden Sie sich an die Projektmitarbeiterin:
Kathryn Leve vom IPN – Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik, Fachbereich Didaktik der Biologie
Telefon: 0431 / 880 5698
E-Mail: leve@leibniz-ipn.de
www.leibniz-ipn.de

DBU-AZ: 35312

Schülerinnen und Schüler experimentieren im Außerschulischen Lernort Saebecker Energiewelten.
© Alfred Riese, Saerbecker Energiewelten
Der Lernstandort ist ein Kompetenzzentrum zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
© Alfred Riese, Saerbecker Energiewelten
Besichtigung des Bioenergieparks beim Projekttreffen zu EnergieweltenPLUS im vergangenen Oktober.
© Saerbecker Energiewelten

Ist ein Kabel defekt, lässt die Akkuleistung nach oder entspricht ein elektronisches Gerät nicht mehr den neuesten Standards, wird es schnell entsorgt – auch wenn es nicht zwangsläufig defekt ist. Die zunehmende Konsumorientierung in Kombination mit immer günstiger werdenden Elektronikgeräten verursacht ein starkes Ansteigen der globalen Menge an Elektroschrott. Hier setzt das Projekt Elektroschrott, kritische und wertvolle Metalle & Gewinnung Seltener Erden der Justus-Liebig-Universität Gießen an. Das Bildungskonzept will ein Bewusstsein für die Nutzung und Herkunft von Elektrogeräten schaffen. Dabei steht vor allem die Nachhaltigkeit von Elektrogeräten, wie die Haltbarkeit und der Austausch von Akkus, Entsorgung von Elektroschrott und die Nutzung von Gebrauchtartikeln im Fokus. Betrachtet werden Lösungsansätze wie die Wiedergewinnung und Aufbereitung umweltkritischer Metalle, die Verbesserung von Recyclingraten, Transport- und Lieferketten von Rohstoffen und Metallen sowie die ethische Bewertung der Hersteller.

Projektschulen in Theorie und Praxis eingebunden

Im Projekt wurde für die Jahrgangsstufen 8/9 und 10 bis 12/13 an Schulen in Hessen (Raum Gießen) und Bayern (Raum Erlangen) neues Bildungsmaterial erstellt. Sechs Projektschulen waren zur Verknüpfung von Theorie und Praxis an Universitäten angebunden. Das neu konzeptionierte Material wurde auf Grundlage empirisch evaluierter Lehr-Lern-Modelle im studentischen Seminar und den Partnerschulen erprobt, durch die Lehrkräfte einem Expertenreview unterzogen und so schrittweise in Auseinandersetzung zwischen Didaktikern und Lehrkräften verbessert. Um die Informationen und Materialien zum Themenfeld einer möglichst breiten Zielgruppe zugänglich zu machen, wurde eine Webseite erstellt. Unter www.schrottschatz.net und dem zugehörigen Blog www.doinggeoandethics.com steht die Endfassung des Materials für Universität, Referendariat und Fortbildung zur Verfügung. Auf beiden Webseiten finden Lehrkräfte vielfältiges Unterrichtsmaterial zum Download.

Über das ursprüngliche Ziel hinausgehend wird der Blog seit September 2020 für die Lehramtsausbildung eingesetzt und biete die Grundlage für das von der DBU geförderte Projekt ESD for 2030: The Future WE Want (Aktenzeichen: 35600/14). Dabei sollen Nachhaltigkeitsdilemmata als Bildungsanlass und der Umgang mit Unsicherheiten als Bildungsziel stärker in der Schule verankert werden. The Future WE Want wird an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster umgesetzt.

Material zum Projekt:
Das komplette Paket zur Unterrichtseinheit gibt es hier kostenlos zum Download:
https://schrottschatz.net/download/

Eine Übersicht über das Material mit didaktischer Einordnung gibt es unter:
https://schrottschatz.net/wp-content/uploads/2020/05/Unterrichtseinheit-Schrottschatz.pdf

Weiteres Unterrichtsmaterial über Themen zu Nachhaltigkeit moderner Technologien und ethischen Herausforderungen, die mit dem Klimawandel einhergehen, findet sich im Blog unter:
https://doinggeoandethics.com/unterrichtsmaterial/

DBU-AZ: 34816

Auf der Webseite finden sich zahlreiche Materialien und Anregungen für den Unterricht.
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Das Bildungskonzept will ein Bewusstsein für die Nutzung und Herkunft von Elektrogeräten schaffen.
© Canva
Die zunehmende Konsumorientierung in Kombination mit immer günstiger werdenden Elektronikgeräten verursacht ein starkes Ansteigen der globalen Menge an Elektroschrott.
© Canva

Frau Kurzawska, worum geht es kurz gesagt bei Ihrem Stipendium?

Barbara Kurzawska: Bei meinem Projekt liegt der Fokus auf der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie auf dem Globalen Lernen. Der Verein CAMBIO, bei dem ich meine Untersuchungen durchführe, veranstaltet Seminare, Workshops und Ganztagsangebote für Schülerinnen und Schüler, Freiwillige sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in den beiden Bereichen. Aufgrund meiner Beobachtungen und des gesammelten Feedbacks werde ich beurteilen können, wie die Angebote bei den Lernenden ankommen, was noch fehlt, und inwiefern die Inhalte danach in der Praxis umgesetzt werden.

Welche Angebote für Schülerinnen und Schüler gibt es, wie sieht ihr Konzept aus?

Im Bereich Globales Lernen gibt es zahlreiche Angebote, die zum Ziel haben, globale Zusammenhänge (Nord-Süd-Beziehungen) im Hinblick auf die ökologische, soziale und wirtschaftliche Ebene aufzuzeigen. Während der Veranstaltungen wird mit Methoden zu folgenden Themen gearbeitet: Klimawandel, Wasserknappheit, Ressourcenschonung, Energie, soziale Ungleichheiten, globales Ernährungssystem, Nachhaltigkeit im Alltag etc. Die Methoden und Spiele sind sehr divers und an das Alter der Teilnehmenden angepasst. In einem verkleinerten Maßstab lernen die Kinder, wie die Zusammenhänge der globalisierten Welt aussehen. Sie lernen auch Alternativen zu herkömmlichen Lösungen kennen, schlagen diese selbst vor und haben immer eine Möglichkeit, sie in der Praxis auszuprobieren. Das praktische Handeln bildet nämlich die Basis des Konzepts.

Wie sieht die (Weiter)-Bildung der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus?

In verschiedenen Fortbildungen arbeiten sie mit Methoden zu bestimmten Themen. Die Grundlage eines Weiterbildungsangebots ist, dass die Teilnehmenden die Methoden und Konzepte kennen lernen und sie ausprobieren können. So sehen sie, was wichtig bei der Anleitung ist, was man bei einer bestimmten Gruppe beachten soll und wie sich die Methode zur weiteren Modifizierung eignet. Die Fortbildungen finden nicht nur online oder an einer Institution statt, sondern beispielsweise auch in Form eines Camps. Dies ermöglicht es, als Gruppe besser zusammen zu arbeiten, Erfahrungen auszutauschen und es lässt vor allem genug Zeit, selber ins praktische Tun zu kommen. Die Rezipienten solcher Angebote sind Lehrkräfte, aber auch freiberufliche Referierende.

Welche Wirkung haben die Bildungsangebote und womit hängt die zusammen?

Die Bildungsangebote vermitteln vor allem neue Tatsachen zu globalen Zusammenhängen. Für viele Teilnehmende ist es auch eine Gelegenheit, das Bekannte aufzufrischen. Was jedoch noch wichtiger ist: Es wird mithilfe dieser Bildungsangebote versucht, einen sozialen Wandel in der Gesellschaft voranzutreiben und das Konzept eines guten Lebens für alle zu verbreiten. Die Teilnehmenden lernen neue Handlungsmöglichkeiten kennen und werden selbst in ihrem Alltag aktiver. Sie engagieren sich zunehmend politisch und sozial. Die Wirkung hängt selbstverständlich mit der Zielgruppe zusammen, ihrer Erfahrung und ihrem Interesse am Thema. Der Erfolg der Veranstaltungen ist auch davon abhängig, wie groß die Gruppe ist und ob man sich heutzutage in Präsenz treffen kann oder nur online.

Im Bereich Globales Lernen gibt es zahlreiche Angebote, die zum Ziel haben, globale Zusammenhänge (Nord-Süd-Beziehungen) im Hinblick auf die ökologische, soziale und wirtschaftliche Ebene aufzuzeigen.
© Barbara Kurzawska
Die Fortbildungen finden nicht nur online, oder an einer Institution statt, sondern auch beispielsweise in Form eines Camps.
© Barbara Kurzawska

Herausgeber

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Abteilung Umweltkommunikation und Kulturgüterschutz

An der Bornau 2

49090 Osnabrück

Tel. 0541|9633-0

Fax 0541|9633-190

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Redaktion

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DBU Zentrum für Umweltkommunikation

An der Bornau 2

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Verantwortlich

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Vierteljährlich

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