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DBU aktuell – Umweltbildung III/2017

Themen in dieser Ausgabe: Ausstellung Speicherwelten - Integration und Gebäude-Restaurierung - nachhaltige Mobilität - Jugendkongress Biodiversität

Liebe Leserinnen und Leser,

in dieser Ausgabe des Umweltbildungs-Newsletters stellen wir Ihnen drei konkrete DBU-Projekte vor und geben einen Rückblick auf den Jugendkongress 2017 zum Thema Biodiversität. Divers sind auch die Themen der anderen drei Projekte: Sie reichen von einer Ausstellung zu Auenlandschaften, über die Wiederherstellung von Baudenkmälern mit der Hilfe von Geflüchteten bis hin zur Einstellung von Studierenden zu nachhaltiger Mobilität.

In unserem Newsletter Anfang des Jahres berichteten wir bereits über das Projekt „qualimobil – Qualitätsoffensive für mobile ortsbezogene Umweltbildungs- und Informationsangebote im Gelände“. Ab 30.11.2017 beginnt dazu die nächste Fortbildung, zu der Sie sich unter www.qualimobil.de anmelden können.

Außerdem möchten wir klimainteressierte Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren auf die Schülerakademie des WWF hinweisen: www.2-grad-campus.de. Bis zum 03.12.2017 besteht die Möglichkeit, sich für ein Stipendium zu bewerben.

Vielleicht regt Sie ja das eine oder andere Projekt zum Besuchen, Mitmachen und Mitdenken an? Haben Sie selber eine Projektidee für die Förderung durch die DBU? Mehr Informationen zu Förderung und Antragsstellung finden Sie unter https://www.dbu.de/2488.html.

Wir wünschen Ihnen einen farbenprächtigen Herbst!

Ihr Team von DBUaktuell Umweltbildung

Holz – Nachwachsender CO2-Speicher und Brennstoff für die kühlere Jahreszeit
© Pixabay

Eine Aue speichert Wasser – durch die immer wiederkehrenden Hochwässer ist dies den meisten Menschen vertraut. Die neue unter anderem von der DBU geförderte Ausstellung „Speicherwelten“ des Umweltbildungszentrums Schatzinsel Kühkopf thematisiert weitere wichtige Speicher-Funktionen der umliegenden Auenlandschaft als Lebensraum für Flora und Fauna („Artenspeicher“), Waldgebiet („CO2-Speicher“) und für einen Blick in die geologische Vergangenheit („Zeitspeicher“).

Flussgebiete sind bevorzugte Siedlungsräume. Wenn allerdings durch Baumaßnahmen wichtige Rückhalteräume verschwinden, können Hochwässer gravierende Folgen haben. Die Ausstellung zeigt daher auf, welche Maßnahmen für verbesserten Hochwasserschutz geeignet sind. Ein Verschwinden der Auen hat weitreichende Folgen für die dort lebenden Tiere und Pflanzen. Die Besucherinnen und Besucher lernen die wertvollen Lebensräume und Arten kennen, um ein Bewusstsein für deren Schutz zu entwickeln.

Die Multifunktionalität von Wäldern, deren Bedeutung für den Naturschutz, die Erholung, als Baustoff- und Energielieferant und als Akteur im Klimaschutz, wird den Besucherinnen und Besuchern anhand des Beispiels der Auenwälder nahegebracht. Der Blick in ein Untergrundmodell ermöglicht des Weiteren Einsicht in die geologische Vergangenheit des Oberrheingrabens sowie auf die dort liegenden Ressourcen. Auch hier stehen Nutzungen zum Beispiel der Sande/Kiese, von Erdöl und Erdwärme in Widerspruch zu den Zielen von Natur- und Klimaschutz.

„Speicherwelten“ möchte die Besucherinnen und Besucher für die Nachhaltigkeit des menschlichen Verhaltens sensibilisieren. Die Bedeutung der Natur für den Menschen wird thematisiert und daraus die Verantwortung für deren Schutz abgeleitet.

Die Ausstellung nimmt dabei stets Bezug zur sie umgebenden Landschaft und bildet eine ideale Vorbereitung für anschließende Erlebnisse im Naturschutzgebiet. Weitere Exponate draußen bieten zusätzliche inhaltliche Angebote. In 2018 erfolgt die Ausstattung mit QR-Codes zum Abrufen ergänzender Informationen, was der Generation Smartphone einen erleichterten Zugang zum Naturerleben verschafft.

AZ 32656

Blick in die neue Ausstellung Speicherwelten
© Kristof Lemp
Holz – der nachwachsende CO2-Speicher
© Kristof Lemp

Die Umwelt schützen durch nachhaltige Bausanierung, ökologische Bewusstseinsbildung fördern und außerdem die Integration ausländischer Fachkräfte in Deutschland verbessern. Alle drei Ziele werden durch das Projekt „Integrativer Ort Bau Denkmal!“ des Deutschen Fachwerkzentrums Quedlinburg e. V. verwirklicht; gefördert unter anderem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Commerzbank-Stiftung.

In Seminaren erlernen Geflüchtete und Zugewanderte zunächst die theoretischen Grundlagen einer Ressourcen schonenden, energetisch sinnvollen und denkmalgerechten Sanierung historischer Bauten. Anschließend wird praktisch mit angepackt und in gemischten Teams die Restaurierung von wertvollen Kulturgütern vorangebracht. Es wird gemauert, verputzt, Holz restauriert, wobei von Hammer und Meißel bis hin zum Glasfaserpinsel die ganze Palette althergebrachter wie auch moderner Werkzeuge zum Einsatz kommt.

Auf ein hohes fachliches Niveau wird dabei ebenso Wert gelegt wie auf eine hohe soziale Wirksamkeit: Unternehmen und Handwerksbetriebe sowie die lokale Öffentlichkeit sind von Beginn an eingebunden. Claudia Hennrich, Geschäftsführerin des Fachwerkzentrums, betont: „Flüchtlingen sollen perspektivisch erste Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern vor Ort ermöglicht werden. Bei der ortsansässigen Bevölkerung wollen wir Aufmerksamkeit schaffen, für die nachhaltige Nutzung eines Kulturguts wie auch für die Chancen einer aktiven Integration“.

So werden historische Baudenkmäler vor dem unwiederbringlichen Verfall gerettet und aus verlassenen Ruinen entstehen neue Treffpunkte für die Gemeinde. Im jahrhundertealten Bunten Hof in Osterwieck sind zum Beispiel heute Teile der Stadtbibliothek und behindertengerechte Wohnungen untergebracht.

Für dieses gelungene Projekt ist die Anerkennung als „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ in 2017 eine weitere Bestätigung seiner erfolgreichen Arbeit in den Bereichen Nachhaltigkeit, ökologische Bewusstseinsbildung sowie Integration (Impressionen vom Festakt finden Sie auf Facebook).

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Gemeinsam restaurierter Bunter Hof in Osterwieck vor...
© Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e. V.
... und nach der Sanierung
© Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e. V.

Mobilität ist ein zentraler Bestandteil des täglichen Lebens – festgefahrene Gewohnheiten stehen hier jedoch teilweise dem Wunsch entgegen, mehr für die Umwelt zu tun. Wie kann ein umweltverträglicher, sparsamer Verbrauch von Energie als attraktiv wahrgenommen werden, ohne das Gefühl hervorzurufen, auf die gewohnte Art der Fortbewegung zu verzichten? Dies herauszufinden war das Ziel des DBU geförderten Verbundprojekts zwischen der Hochschule Osnabrück und den Stadtwerken Osnabrück unter Beteiligung von Prof. Dr. Kai-Michael Griese, Prof. Dr. Christel Kumbruck, B.Sc. Alexander Piwowar und M.A. Christin Michaelis.

Während der Projektphase wurden neue, innovative Mobilitätsangebote von mehr als 220 Studierenden getestet. Dazu zählte die Mobilkarte der Stadtwerke Osnabrück zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, der Radstation am Hauptbahnhof und der Osnabrücker Carsharing-Fahrzeuge. Die wissenschaftliche Begleitung analysierte, welche individuellen Mobilitätsbedürfnisse vorliegen und welches Potenzial besteht, festverankerte Verhaltensweisen aufzulockern. Die Lehrveranstaltung „Erfahrbare Nachhaltigkeit –  Führerschein für nachhaltige Mobilität“ vertiefte die Erkenntnisse und regte zur Selbstreflexion an. Durch individuelle Mobilitätsangebote, die unterschiedliche Bedürfnisse abdecken und zeitgleich eine Umweltentlastung darstellen, wird ein neues gesellschaftliches Mobilitätsverständnis geschaffen: Junge Menschen könnten durch ihre positiven Erfahrungen auch im nächsten Lebensabschnitt nach dem Studium eher Carsharing als die Anschaffung eines eigenen Fahrzeuges bevorzugen.

Mit der interaktiven Ausstellung zur „Mobilität der Zukunft“ im Rahmen der Osnabrücker Campus Nacht verabschiedete sich das Hochschulprojekt im Juni 2017: Dabei wurden die rund 15.000 Besucherinnen und Besucher zum Bestaunen bzw. Ausprobieren zahlreicher innovativer Mobilitätskonzepte – von Lastenrädern über Carsharing und E-Fahrzeuge bis hin zu den neuesten Prototypen aus der Forschung – eingeladen. Dr. Heinrich Bottermann, ehemaliger Generalsekretär der DBU, betonte in einem Interview „die Notwendigkeit, das gesellschaftliche Verhalten auch im Bereich der Mobilität an die Klimaziele anzupassen“.

AZ 31787-01

Die Mobilkarte der Stadtwerke Osnabrück ermöglicht einen flexiblen Zugriff auf Rad, Bus und Carsharing
© Stadtwerke OsnabrĂĽck
Interaktive Ausstellung „Mobilität der Zukunft“ an der Hochschule Osnabrück
© Hochschule OsnabrĂĽck

168 junge Erwachsene kamen für drei Tage in Osnabrück zusammen und ließen gemeinsam mit Fachleuten auf dem Jugendkongress Biodiversität die Köpfe rauchen: Was genau bedeutet eigentlich Biodiversität? Welchen Einflüssen ist sie auf ihren unterschiedlichen Ebenen ausgesetzt? Was können wir zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen?

Insbesondere zur Beantwortung der letzten Frage entwickelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlreiche Ideen. Diese präsentierten sie zum Ende des Kongresses auf einem Markt der Möglichkeiten mit Plakaten und begeisternden Kurzvorträgen. Anschließend entschied die gesamte Teilnehmerschaft in einer Art Crowdfunding, welche Ideen in die Tat umgesetzt werden sollen. So gibt es nun 16 konkrete Projekte, die in den kommenden zwölf Monaten von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert werden. Neben der finanziellen Unterstützung bekommt jedes Projektteam eine Mentorin oder einen Mentor zur Seite gestellt, der die Umsetzung fachlich begleitet.

Eines dieser Projekte stellen wir an dieser Stelle etwas genauer vor. Alle weiteren können Sie in den nächsten Wochen und Monaten unter https://www.jugend-zukunft-vielfalt.de/2802.html oder https://www.facebook.com/JugendZukunftVielfalt/ kennen lernen.

Unter dem Motto „Man kann nur schützen, was man kennt“ hat sich das „Netzwerk Artenkenntnis“ gegründet. Um Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität ergreifen zu können, werden fortwährend Menschen benötigt, die in der Lage sind, Tiere, Pflanzen und andere Organismen in ihrem Lebensraum aufzufinden und zu bestimmen. Doch solche „Artenkenner“ findet man immer seltener und auch Nachwuchs kommt nur wenig nach. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die gerne lernen möchten, wie sie Arten bestimmen können. Häufig fehlt ihnen aber eine Ansprechperson, jemand, der ihnen das Bestimmen beibringen kann. Dem möchte das elfköpfige Team um Boas Steffani mit einer Internetplattform Abhilfe schaffen. Auf dieser Plattform sollen Artenexperten, die Lust haben, ihr Wissen weiterzugeben, für Interessierte zur Verfügung stehen. Lernbegierige können Kontakt mit ihnen aufnehmen und so ihre Artenkenntnis verbessern. Im besten Falle sollen so informelle „Mentoring“-Gruppen entstehen, die sich regelmäßig zur Artenbestimmung treffen.

Weitere Eindrücke vom Jugendkongress Biodiversität gibt es auch in diesem Film, gedreht und geschnitten von den beiden Teilnehmern Klaas Schulte und Rodin Baltaci.

AZ 33510

1 Minute hatte jedes Projektteam Zeit, die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer von ihrer Idee zu überzeugen. Boas Steffani war mit seinem „Netzwerk Artenkenntnis“ erfolgreich…
© DBU/MĂĽnch
…beim anschließenden Crowdfunding gaben viele der jungen Erwachsenen dem Projekt ihre Stimme, sodass es nun umgesetzt werden kann.
© DBU/MĂĽnch

Medien & Infos

Herausgeber

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Abteilung Umweltkommunikation und Kulturgüterschutz

An der Bornau 2

49090 Osnabrück

Tel. 0541|9633-0

Fax 0541|9633-190

www.dbu.de

 

Redaktion

Birte Kahmann, Dr. Kathrin Schmidt, Dr. Rainer Erb

DBU Zentrum für Umweltkommunikation

An der Bornau 2

49090 Osnabrück

Tel. 0541|9633-956, Tel. 0541|9633-950

Fax 0541|9633-990

 

Verantwortlich

Prof. Dr. Markus Große Ophoff

 

Erscheinungsweise

Vierteljährlich

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