DBU – aktuell – Umweltbildung III/2014

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt Pädagogen bei der Vermittlung des Themas Nachhaltigkeit in allen Altersgruppen. Um sowohl die Bandbreite als auch die zahlreichen Anknüpfungspunkte für die Bildungsarbeit aufzuzeigen, legt die DBU ihren E-Mail-Newsletter zum Thema Umweltbildung vierteljährlich auf.

Liebe Leserinnen und Leser,

heute erreicht Sie der Umweltbildungs-Newsletter der DBU in neuem Gewand - unter anderem mit folgenden Inhalten:

Weitere Themen dieser Ausgabe sind:

Außerdem stellen wir in diesem Newsletter eine neue DBU-Publikation vor, die praxisnahe Anregungen für die Wildnisbildung liefert.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Ihr DBU-Team

Hochmotivierte TeilnehmerInnen an einem Seminar zum Komposteraufbau in Bulgarien
© Ecocentric Foundation

Die Energiewende stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Neben den technischen und wirtschaftlichen Fragen ist die gesellschaftliche Akzeptanz ein maßgeblicher Faktor für ihr Gelingen. Um junge Menschen schon früh an das komplexe Thema heranzuführen, setzt das mediengestützte Projekt „Lernerlebnis Energiewende“ auf einen Mix aus Bühnenshow, Theater und Quiz für Schüler der Klassen fünf bis zehn. Mit Abwechslung und Spaß soll das komplexe Thema Energiewende dauerhaft vermittelt werden.

Zusammen mit regionalen Partnern, vielfach kommunale Energieversorger, werden bundesweit 90-minütige Veranstaltungen um das Thema Energie für Schulen angeboten, in denen bis zu 300 Schüler multimedial unterrichtet werden. Woher kommt Energie und wofür wird sie benötigt? Warum brauchen wir einen Umbau unserer Energieerzeugung und wohin führt sie uns? Anhand solcher Fragen lernen die Kinder und Jugendlichen die unterschiedlichen Argumente der aktuellen Energiediskussion kennen. Experimente und Vergleiche aus dem Alltag der Jugendlichen helfen, das Thema altersgerecht zu vermitteln. Das Projekt lässt sich durch seine baukastenartige Struktur auch im außerschulischen Bereich einsetzen. Mehr Infos unter https://www.dbu.de/123artikel35488_335.html

AZ 31881

Mit Abwechslung und Spaß soll das komplexe Thema Energiewende dauerhaft vermittelt werden
© Stadtwerke Osnabrück

Junge Menschen durch direktes Erleben in der Natur für Naturwissenschaften begeistern, ihren Forschergeist wecken und ein Verständnis für eine nachhaltige Entwicklung fördern − diesen Ansatz verfolgt das „Freilandlabor mit Experimentierfeld“ (FLEX) der Universität Siegen. Anhand natürlicher Phänomene können hier Grundlagen der Naturwissenschaften experimentell erarbeitet werden. Die Umweltbildungsangebote im FLEX gehen von einer chemisch orientierten Betrachtungsweise über Stoffe, Stoffumwandlungen und Energie aus.

Das nah am Wald gelegene FLEX umfasst eine große Wiesenfläche mit zwei Quellen, einen kleinen Bach und einen Teich. Der zum Experimentierraum umgebaute Schuppen wird durch ein Windrad und Solarmodule mit Energie versorgt. Der Bildungsansatz verfolgt eine ganzheitliche Vorgehensweise: Beim Thema nachwachsende Rohstoffe erleben die Kinder beispielsweise, wie Pflanzen angebaut werden und ernten und verarbeiten sie selbst zu Produkten wie Stärke, Flachs oder Pflanzenfarbstoffen weiter.

Als außerschulischer Lernort wird das FLEX in der universitären Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte genutzt und dient gleichzeitig als Schülerlabor.

Weitere Infos unter www.science-forum.de/flex

AZ 28353

Schüler untersuchen im Freilandlabor den Boden
© FLEX

Mit Hilfe deutschen Know-hows das Umweltbewusstsein bulgarischer Jugendlicher stärken – das war Ziel eines spannenden Projekts, das vor Ort neue Ansätze zur schulischen und außerschulischen Umweltbildung schuf. In dem sehr erfolgreich verlaufenen Projekt kooperierte die Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland in Papenburg e. V. mit der bulgarischen EcoCentric Foundation (Sofia).

Kern des Projektes waren sechs einwöchige Umweltbildungsseminare in fünf Dörfern im Naturpark Vratschanski Balkan, an denen insgesamt 150 Jugendliche zwischen 15 und 18 Jahren aus Sofia und der Region Vratsa teilnahmen. In den Seminaren erarbeiteten sie lokale Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung, indem sie etwa Komposter bauten oder Solarlampen an öffentlichen Wegen installierten. Die Ergebnisse wurden der lokalen Bevölkerung präsentiert und stießen auf großes Interesse. Eine Wanderausstellung trägt die Projektergebnisse auch in andere Regionen des Landes.

Begleitet wurden die Seminare von Gymnasial-Lehrkräften, wodurch diese für die außerschulische Umweltbildung qualifiziert wurden. Gleichzeitig entstand ein Lehrernetzwerk zum Erfahrungsaustausch. Die Lehrkräfte können nun unter anderem auf ein Handbuch mit 96 Bildungsmethoden und -techniken und einen Film zurückgreifen, die im Projekt entstanden sind, wovon sehr rege Gebrauch gemacht wird.

Mehr Infos unter http://ecocentric-foundation.org/en/gallery/photo-albums/project-holidays-for-sustainability/

AZ 29790

Hochmotivierte TeilnehmerInnen an einem Seminar zum Komposteraufbau in Bulgarien
© Ecocentric Foundation

Fast 40 Jahre lang teilte ein 1.400 Kilometer langer Grenzstreifen Deutschland in Ost und West - und bot gleichzeitig einen Ort, in dem sich Flora und Fauna friedlich entwickeln konnten. Bis heute sichert dieses naturbelassene „Grüne Band“ die Lebensräume bedrohter Tier- und Pflanzenarten. In der interaktiven Ausstellung „Das Grüne Band – es lebe die Vielfalt“ im Heinz Sielmann Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen in Duderstadt können junge Besucher anhand dieses Phänomens das Wirken und Handeln im Naturschutz nachvollziehen. Die Ausstellung wird am 15. Oktober 2014 im Rahmen des Jahrestreffens des Nationalen Netzwerkes Natur auf Gut Herbigshagen eröffnet.

In sechs Erlebnisräumen lernen die Besucher die Bedeutung des Begriffes Biodiversität und die unterschiedlichen Lebensräume und Bewohner des vor Ort befindlichen Grünen Bandes kennen. Die multimediale Ausstellung zeigt Prozesse und Kreisläufe in der Natur auf und verdeutlicht das Verhältnis von Mensch und Natur. Der Besucher erfährt außerdem, wie vielfältig Naturschutz sein kann und erhält Anregungen, sich selbst aktiv für den Naturschutz einzusetzen.

Mehr Infos unter https://www.dbu.de/123artikel35420_335.html

AZ 32024

Die Ausstellung soll aus sechs Erlebnisräumen bestehen
© stories within architecture

Ferienfreizeiten, Jugendzeltlager, Jugendfestivals – bei solchen Veranstaltungen fällt meist eine große Menge Müll an. Verpflegungsmengen etwa werden oft nicht richtig kalkuliert, weshalb ein Teil des Essens in der Tonne landet statt im Magen. Hinzu kommt, dass beim Einkauf noch zu wenig auf regionale, saisonale oder Bio-Produkte geachtet wird. Um Kinder- und Jugendfreizeiten nachhaltiger zu gestalten, fördert die DBU ein Bildungs- und Qualifizierungsprogramm der Hochschule Pforzheim für Jugendverbände, das sich mit nachhaltigem Konsumverhalten befasst.

Meist werden die entsprechenden Verpflegungsentscheidungen von ehrenamtlichen Mitarbeitern getroffen. Um diese für ein nachhaltiges Konsumverhalten zu sensibilisieren und zu qualifizieren, werden Arbeitskreise und ergänzende Online-Module angeboten. Ergänzend sollen sie durch ein Internetportal entlastet werden, in dem die Bestell- und Lieferprozesse, Kosten- und Mengenkalkulationen sowie Rezepte direkt online verfügbar sind und so die Vorbereitungs- und Beschaffungszeiten stark verkürzen.

Die Zusammenarbeit von Hochschulen, christlichen Jugendverbänden und regionalen Anbietern von Bio-Lebensmitteln im Projekt soll auch weitere Jugendverbände zu einer Teilnahme inspirieren.

Mehr Infos unter https://www.dbu.de/123artikel35588rss.html

AZ 31065

Bei der Verpflegung von Großgruppen kommt es auf eine angemessene Mengenplanung und auf möglichst nachhaltige Produkte an. Statt regionaler und Bio-Lebensmittel werden aber meist konventionelle Produkte konsumiert und Mengen nicht angemessen abgeschätzt
© DBU

Welche Ansätze zur Wiederverwendung gebrauchter Bauteile gibt es in Europa und wie kann man voneinander lernen? Solche Fragen bildeten den Ausgangspunkt für den Expertenworkshop zur Bauteilewiederverwendung am 22. September in Bremen. 31 Expertinnen und Experten von Bauteilbörsen, Unternehmensverbänden, Hochschulen und Unternehmen aus vier Ländern nahmen an dem Workshop teil. Veranstalter war ecolo, Agentur für Ökologie und Kommunikation in Kooperation mit dem Bundesverband bauteilnetz-Deutschland e.V. - einer Initiative, die nachhaltige Bauweisen befördert und als Dachverband der Bauteilbörsen dafür sorgt, dass Bauteile aus ehemaligen Gebäuden gerettet und wiederverwendet werden.

Im Workshop wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Länder diskutiert und Ideen gesammelt, welche Themen für eine europäische Kooperation im Mittelpunkt stehen könnten. Dabei sind Qualifizierung, Zertifizierung und gemeinsame Lobbyarbeit die zentralen Aktivitäten. Erstmals wurde dabei das Thema Bauteile-Wiederverwendung in Europa übersichtlich dargestellt. Mit der Dokumentation des Workshops soll der Weg für eine zukünftige Zusammenarbeit geebnet werden, um dieses Thema auf europäischer Ebene weiter zu befördern.

Allgemeine Infos unter www.bauteilnetz.de

AZ 31756

 

Gebrauchte Bauteile lassen sich oft ebenso gut einsetzen wie neue Komponenten
© Ute Dechantsreiter
Die Teilnehmenden des Workshops
© ecolo

Das Interesse an Wildnis und am Erleben verwildernder Natur ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Dies bietet neue Chancen für die Bildungsarbeit und insbesondere für die Vermittlung von Schlüsselthemen einer nachhaltigen Entwicklung. Nationalparke und andere Großschutzgebiete stehen vor der Herausforderung, die Wildnis-Sehnsucht aufzugreifen und Besucher unter der Maxime „Natur Natur sein lassen“ mit attraktiven Bildungsangeboten für den Schutz der verwildernden Natur zu gewinnen. Praxisnahe Anregungen dazu liefert das Buch „Wildnisbildung. Neue Perspektiven für Großschutzgebiete“. Das am 1. Oktober im oekom-Verlag erschienene Buch ist Teil der Reihe „DBU-Umweltkommunikation“ und wird von Berthold Langenhorst, Armin Lude und Alexander Bittner herausgegeben.

Erfahrene Wildnisbildungs- und Naturschutzexperten zeigen auf, wie das originäre Erleben verwildernder Natur mit Schlüsselthemen nachhaltiger Entwicklung verknüpft werden kann. Dabei liegt ihr Fokus auf Praxisprojekten, insbesondere dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Bildungsprogramm „Waldscout – Wildnisexpedition“ im Nationalpark Kellerwald-Edersee.

„Citizen Science“ – Bürger an Wissenschaft beteiligen. Ein Thema für Akteure aus den Bereichen Naturschutz, Kulturgüterschutz und Umweltbildung? Gemeinsam mit dem Konsortium „BürGEr schaffen WISSen – Wissen schafft Bürger (GEWISS)“ richtet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt eine Fachtagung mit dem Titel „Kommunikationsform Citizen Science: Natur – Kultur – Bildung“ am 26. und 27.01.2015 im Zentrum für Umweltkommunikation der DBU in Osnabrück aus.

Im Rahmen der Tagung sollen sowohl gelungene Praxisbeispiele für Citizen Science aus den Bereichen Naturschutz, Kulturgüterschutz und Umweltbildung präsentiert, als auch Potenziale und Herausforderungen für bürgerschaftliches Engagement in Citizen Science-Projekten in den drei benannten Bereichen diskutiert werden. Ziel der Tagung ist es, Bedingungen für gelingende Citizen Science-Projekte zu benennen und gemeinsam mit den Tagungsteilnehmern Handlungserfordernisse für die Zukunft zu identifizieren. Die Veranstaltungen richtet sich u. a. an Akteure aus Verbänden, Vereinen, Umweltbildungszentren, Schulbiologiezentren, Schulen, Universitäten, Wissenschaftsläden, Museen und informellen Lernorten sowie an interessierte Bürger.

Weitere Informationen in Kürze unter www.dbu.de/550artikel35679_135.html.

Auch Kinder und Jugendliche werden als "Bürgerwissenschaftler" aktiv.
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