DBU – aktuell – Umweltbildung II/2013

„Wirf mich nicht weg!“ - Klimafreundlich Shoppen - Landwirtschaftliche Vielfalt bewahren - Die Suche nach dem "KlimaGlück" - Schreibwettbewerb "GreenFiction" - Die Kanzlerin bei "Zukunft einkaufen" - Sommer-Ausflusziele - DBU-Ausstellung "KonsumKompass" - "Umwelt baut Brücken" beim Bundespräsidenten - Naturstein-Tagung

Liebe Leserinnen und Leser,

die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt Pädagogen bei der Vermittlung des Themas Nachhaltigkeit in allen Altersgruppen. Um sowohl die Bandbreite als auch die zahlreichen Anknüpfungspunkte für die Bildungsarbeit aufzuzeigen, legt die DBU Ihren E-Mail-Newsletter zum Thema Umweltbildung vierteljährlich auf.

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Ausgabe II/2013

Etwa 100 Kilogramm Lebensmittel wirft jeder Deutsche pro Jahr in den Müll. Bei Elektrogeräten sieht es ähnlich aus: Rund 72 Millionen alte Handys liegen ungenutzt – aber noch brauchbar – in den Schubladen deutscher Haushalte. Im Rahmen eines DBU-Modellprojektes will das Regionale Umweltbildungszentrum Hollen Schüler für gesunde, umweltschonende Ernährung und einen nachhaltigen Elektronik-Konsum sensibilisieren.

Das Beste vom Reste

Geplant sind neben Unterrichtseinheiten auch ein Schülergarten und ein regionales „Restekochbuch“. Die Schüler erfahren unter anderem, welche globalen Umweltfolgen durch die Landwirtschaft verursacht werden.

Aus alt mach neu

In Unterrichtsmaterialien lernen die Schüler unter anderem, dass durch ungenutzte oder weggeworfene Handys jährlich Hunderte Tonnen Gold verloren gehen. Gleichzeitig wird das Reparieren und Aufrüsten vorhandener Elektrogeräte als Alternative zum Neukauf aufgezeigt. Mehr unter www.dbu.de/123artikel34272_335.html

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Rund die Hälfte des Kohlendioxids (CO2), das ein Deutscher pro Jahr verursacht, geht laut Umweltbundesamt auf das Konto des privaten Konsums. Ein DBU-gefördertes Projekt der Bremer Klimaschutzagentur energiekonsens stiftet deshalb erlebnisorientiert zum Klimaschutz an.

Shoppingtour mit Klimarechnung

Im Klimamarkt können Verbraucher bei einer Shopping-Tour mehr über die Umweltwirkungen ihres Einkaufs erfahren. Statt des Geldbetrages weist der Kassenbon die CO2-Bilanz der gekauften Produkte aus. Der Clou: Im Klimamarkt gibt es nur klimafreundliche Produkte – und hinter jedem gekauften Produkt steckt ein praktischer Klimaschutztipp für den eigenen Alltag. Ob Lebensmittel, Elektronikprodukte oder Kleidungsstücke: Der Einkauf im Klimamarkt verdeutlicht, dass bereits kleine Veränderungen im Einkaufsverhalten die CO2-Bilanz verbessern.

Für die temporären Supermärkte werden leer stehende Ladenräume genutzt. An insgesamt zwölf Stationen macht der Klimamarkt bis 2015 Halt. Der nächste Klimamarkt eröffnet am 5. Juni in Bremen-Findorff (Hemmstraße 157).

Weitere Infos hier.

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Bremens Umweltsenator Dr. Joachim Lohse (r.) eröffnete den ersten Klimamarkt in Bremen, hier mit energiekonsens-Geschäftsführer Martin Grocholl und DBU-Expertin Verena Exner.
© energiekon-sens/Wagner

Nicht zuletzt der Trend des „Urban Gardening“ zeigt: Gärtnern hat Hochkonjunktur. Damit verbunden wächst das Interesse der Öffentlichkeit an landwirtschaftlicher Vielfalt, so etwa an alten Gemüsesorten und Nutztierrassen. Hier gibt es viel zu lernen – nur, wo fängt man an? Orientierung und Begeisterung für die Erhaltung der Vielfalt bei Nutzpflanzen und -tieren will ein Bildungsprojekt des Dachverbands Kulturpflanzen- und Nutztiervielfalt e.V. vermitteln.

Zusammenarbeit mit Bildungsträgern

In Orientierungsangeboten sollen erste praktische Fertigkeiten und Grundlagenwissen an Erwachsene und Jugendliche vermittelt werden, dabei sind kaum Vorkenntnisse erforderlich. Dafür werden Experten geschult, die bei kooperierenden Bildungsträgern entsprechende Kurse anbieten. Aktuelle Kursangebote hier, Kontakt: Susanne Gura (gura@dinse.net, Tel: 0228/9480670).

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Das Interesse an landwirtschaftlicher Vielfalt wächst.
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Anfassen und aktiv werden ist im Kinder- und Jugendmuseum EnergieStadt des Umweltzentrums NaturGut Ophoven ausdrücklich erwünscht. Kinder im Alter von sieben bis zwölf Jahren können hier zu „Energie“ und „StadtSpaß“ experimentieren, spielen, erforschen – und neuerdings auch nach dem „KlimaGlück“ suchen…

Klimawandel weltweit erleben

In einer DBU-geförderten Überarbeitung wuchs die Ausstellung um das Modul „Klimawandel/ Klimaschutz“. Auf der Suche nach dem „KlimaGlück” lernen die Kinder, dass der globale Klimawandel nicht nur über Regen und Sonne entscheidet, sondern bereits heute das persönliche Leben vieler Menschen auf der Welt beeinflusst. Die Ausstellung in den „5 Weltenräumen“ ist anschaulich, abenteuerreich und mit allen Sinnen zu erleben: bei einer Bootstour im alten Fischerboot über das arktische Meer, beim in Afrika verbreiteten Transport von Waren auf dem Kopf oder beim Besuch eines indischen Nachrichtenstudios… am Ende sehen alle, dass es sich lohnt, für das Weltklima einzutreten, weil das Glück vieler Menschen davon abhängt.

Kontakt: Ute Pfeiffer-Frohnert (ute.pfeiffer-frohnert@naturgut-ophoven.de, Tel: 02171-7349930) Mehr Infos hier.

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Wie viel Wasser braucht man in Afrika zum GlĂĽcklichsein?
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Krimi, Märchen oder Romanze? Im Schreibwettbewerb „Green Fiction“ von Lizzynet ist fast alles möglich – Hauptsache, die Umwelt spielt eine Hauptrolle. Mädchen und Frauen zwischen zwölf und 25 Jahren sind in dem DBU-geförderten Projekt aufgerufen, Ihre Ideen für spannende, ungewöhnliche und aufwühlende (Kurz-)Geschichten in Form von Exposés einzureichen.

Von MĂĽllskandalen bis Ă–koterrorismus

Ob detektivische Guerillagärtner einen Müllskandal aufdecken oder Ökoterroristen versuchen, das letzte Naturreservat zu retten – dem Ideenreichtum der Nachwuchsautorinnen sind kaum Grenzen gesetzt. Auch das Genre kann frei gewählt werden.

Mit Profis zur Druckreife

Die Verfasserinnen der besten vier Exposés erhalten ein mehrwöchiges Mentoring von erfahrenen Schriftstellerinnen, um ihre Kurzgeschichte druckreif zu machen, und präsentieren diese im Frühjahr 2014 auf der lit.kid.COLOGNE. Zudem werden die Geschichten als E-Book herausgegeben. Weiterhin winken Buchpreise. Exposés können bis zum 1. August 2013 an redaktion@lizzynet.de geschickt werden. Mehr Infos hier.

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Noch bis 1. August können Nachwuchsau-torinnen ihr Können zeigen
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Prominenten Besuch hatte der Informationsstand des DBU-Projekts „Zukunft einkaufen – glaubwürdig wirtschaften in Kirchen“ beim Deutschen Evangelischen Kirchentag am 3. Mai: Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel informierte sich im Zentrum Umwelt, Frieden und globale Gerechtigkeit persönlich über die Ziele und Inhalte des Projekts.

Ressourcenverbrauch von Diakonie, Caritas und Co.

Das ökumenische Projekt, das im Institut für Kirche und Gesellschaft der evangelischen Kirche von Westfalen, Schwerte, angesiedelt ist, will den Verbrauch von Ressourcen in Kirchen und kirchlichen Einrichtungen reduzieren und die Beschaffung auf der Grundlage ökologischer und sozialer Kriterien in Richtung Nachhaltigkeit umstellen.

Netzwerk weiterentwickeln

Unter dem Motto „‚Zukunft einkaufen’ wirkt!“ fand am 16. und 17. April eine Tagung im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU statt. Rund 60 Akteure und Experten aus dem Bereich ökofairer Beschaffung und nachhaltigen Konsums kamen in Osnabrück zusammen, um sich auszutauschen und das Netzwerk „Zukunft einkaufen“ weiterzuentwickeln. Mehr unter www.zukunft-einkaufen.de

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Die Bundeskanzlerin am Stand von „Zukunft einkaufen“
© Gudrun Kordecki

Sommerzeit ist Ausflugszeit – wohin kann es gehen? Hier ein paar neue attraktive Angebote, die von der DBU gefördert wurden:

„Klimatopia“ im Zoo Osnabrück

In der nordischen Tierwelt „Kajana­land“ im Osnabrücker Zoo wurde im April die interaktive Ausstellung „Klima­topia“ eröffnet. Zu entdecken gibt es in höhlenartigen Ausstellungsräumen die Themenbereiche „Arktis“, „Klimawandel“ und „Klimaschutz“. Mehr Infos hier. (AZ 29169)

MOOR EXTREM im Wurzacher Ried

Am eigenen Leib erfahren, welche Naturgewalten am Werk sind, wenn sich Gletscher bewegen? Das kann man in der Erlebnisausstellung MOOR EXTREM. In neun Themenbereichen können biologische und naturwissenschaftliche Phänomene interaktiv entdeckt und die Welt der Moore anhand des Naturschutzgebietes Wurzacher Ried mit allen Sinnen erlebt werden. Mehr Infos hier. (AZ 28668)

Haus der Berge (Berchtesgaden)

Das neue Nationalpark-Informationszentrum „Haus der Berge“, Berchtesgaden, vereint Informationszentrum, Umweltbildungszentrum und Außengelände zu einem faszinierenden Dreiklang. Herzstück ist die Dauerausstellung, die die Gäste durch die einzigartige Natur des Nationalparks Berchtesgaden vom Grund des Königssees bis zum Gipfel des Watzmanns führt. Mehr Infos hier. (AZ 26960)

Wo kommt deine Jeans her? Was steckt in deinem Handy? Kaufst du noch oder tauschst du schon? Auf diese Fragen erhalten Schüler ab der Klasse 5 Antworten in der Ausstellung „KonsumKompass“. Acht Themenbereiche und 16 Mitmachstationen laden zum Entdecken dieser Ausstellung ein, die noch bis Ende 2014 im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU in Osnabrück zu sehen ist.

Qualitäts- und Umweltsiegel kennenlernen

Schüler lernen beim Erkunden nicht nur einige der Menschen kennen, die ihre Jeans herstellen, sondern auch Qualitäts- und Umweltsiegel wie den Blauen Engel und das Fairtrade-Siegel. Im Rahmen des Begleitprogramms erforschen Schüler in Expertenteams zu Themen wie „Lampen“, „Handys“, „Kleidung“ oder „Energie“ die Ausstellung und präsentieren ihre Ergebnisse den Mitschülern.

Planspiele zu Handy und Palmöl

In Planspielen zum Thema „Handy“ oder „Palmöl“ schlüpfen Schüler ab der 10. Klasse in unterschiedliche Rollen und erfahren, wie politische Entscheidungen zustande kommen. Die pädagogischen Programme der Ausstellung von DBU und Umweltbundesamt sind kostenlos; eine Anmeldung ist erforderlich. www.konsumkompass.com

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Was besagt welches Umweltsiegel? Die neue DBU-Ausstellung führt durch den Waren-Dschungel…
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Wie Journalisten zu Umweltthemen recherchieren, das können deutsche und türkische Schülerinnen und Schüler im Umweltbildungsprojekt „Umwelt Baut Brücken – Çevrecilikle Kurulan Köprüler“ der DBU. Schirmherren sind der Staatspräsident der türkischen Republik, Abdullah Gül, und der deutsche Bundespräsident, Joachim Gauck.

Projektauftakt im Schloss Bellevue

Am Projekt beteiligte deutsche und türkische Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrer wurden am 4. Juni von Bundespräsident Joachim Gauck im Schloss Bellevue empfangen. Ab Oktober werden Jugendliche in zehn deutsch-türkischen Schulpartnerschaften sich gegenseitig besuchen und gemeinsam aktuelle Umweltthemen sowie interkulturelle Fallbeispiele recherchieren. Die Schüler-Journalisten veröffentlichen die Ergebnisse ihrer Recherche in namhaften deutschen und türkischen Tageszeitungen und im Internet. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Institut zur Objektivierung von Lern- und Prüfungsverfahren (IZOP), Aachen, und dem Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU, Osnabrück, durchgeführt. Mehr unter www.umwelt-baut-bruecken.de.

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Bundespräsident Joachim Gauck empfing deutsche und türkische Schülerinnen und Schüler des Umweltbildungsprojekts "Umwelt baut Brücken" und DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde (letzte Reihe links) im Schloss Bellevue.
© Peter Himsel

Ob historische Denkmäler oder technische Zweckbauten wie Brücken oder Kanäle: Naturstein als (Bau-) Material prägt die Denkmal- und Kulturlandschaft. Gleichzeitig bietet er Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten und bewahrt somit die biologische Vielfalt. Natur- und Denkmalschutz arbeiten so bei der Erhaltung der Denkmäler Hand in Hand. Auf dem zweitägigen Kolloquium wird das Thema in 23 Vorträgen aus Sicht der Geowissenschaften, der Biologie und der Kunstgeschichte beleuchtet. Ziel ist es, Experten verschiedener Fachdisziplinen in einen Dialog zu bringen, um den Erhalt von Naturstein hinsichtlich der Belange der Denkmalpflege und des Naturschutzes zu fördern. Zur Tagung wird eine Publikation aller Vorträge erscheinen. Mehr unter http://www.dbu.de/135.html.

AZ 30115

Wertvolles Denkmal: die Ruine der Holter Burg aus dem 11. Jahrhundert
© Werner Kallmeyer