DBU aktuell Nr. 7-8 | Juli-August 2009

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Ab sofort bieten die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU/Osnabrück) und das Handwerk mit ihrer Kampagne »Haus sanieren - profitieren!« bundesweit kostenlose Energie-Checks für Ein- und Zweifamilienhausbesitzer an.

Medien & Infos

Gaben den Bundesauftakt von "Haus sanieren - profitieren!" bekannt: ZDH-Präsident Otto Kentzler, DBU-Vertreter Dr. Markus Große Ophoff und IG BAU-Vorsitzender Klaus Wiesehügel (v.l.).
Pressetermin: Heinrich Traublinger, Präsident des Bayerischen Handwerkstages, und ZDH-Präsident Otto Kentzler informierten Bundeskanzlerin Angela Merkel über die DBU-Kampagne "Haus sanieren - profitieren".

Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Otto Kentzler, der DBU-Kurator und IG BAU-Vorsitzende, Klaus Wiesehügel, sowie Dr. Markus Große Ophoff, Leiter des Zentrums für Umweltkommunikation der DBU, haben die Kampagne unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel Anfang Juli offiziell gestartet.

Ziel von »Haus sanieren - profitieren!« ist es, Ein- und Zweifamilienhausbe-sitzer auf energetische Einsparpotenziale in ihren Häusern aufmerksam zu machen und zu motivieren, ihre Immobilien fit für die Zukunft zu machen.

Die Kampagne ist auf fünf Jahre angelegt und wird von der DBU mit insgesamt fünf Millionen Euro gefördert.

»Privathäuser verbrauchen etwa so viel Energie wie der Verkehr oder die Industrie hierzulande«, erläutert DBU-Kurator Klaus Wiesehügel. Der Sanierungsbedarf sei riesig. Durch Maßnahmen, die mithilfe von »Haus sanieren - profitieren!« angestoßen werden, können private Haushalte bundesweit jährlich bis zu 135.000 Tonnen Kohlendioxid einsparen.

Der kostenlose Energie-Check ist einfach aufgebaut, bewertet den baulichen Zustand einer Immobilie kurz und knapp in einem Farbschema, hat Signalkraft und ist als Erstan-spracheinstrument gedacht. Jedoch ersetzt er nicht eine ausführliche Energieberatung. Diese ist Grundlage für Sanierungsmaßnahmen und kann durch die geprüften Gebäudeenergieberater im Handwerk erfolgen.

Wer sich für eine Sanierung entscheidet, kann die attraktive Förderung für energetische Sanierungsmaßnahmen - zum Beispiel über zinsgünstige Kredite oder direkte Zuschüsse der KfW - nutzen. »Der Staat schießt für die Sanierung bis zu 12.000 Euro zu«, betont Dr. Markus Große Ophoff.

Seit 2008 hat die DBU die Initiative Schritt für Schritt bundesweit ausgedehnt. Inzwischen beteiligen sich bereits über 8.800 Handwerker daran und bieten den unentgeltlichen Service an.

Damit gehört »Haus sanieren - profitieren!« zu einer der größten Klimakampagnen Deutschlands. 

Näheres unter: www.sanieren-profitieren.de

Die Kampagne läuft inzwischen bundesweit und es sind schon mehr als 6.500 Handwerker geschult.
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Im Mittelpunkt des Kooperationsprojektes zwischen der Abteilung Holzbiologie & Holzprodukte der Georg-August-Universität Göttingen und der Variotec GmbH & Co. KG (Neumarkt) steht die Untersuchung und Entwicklung eines Holzmodifizierungsverfahrens, mit dem einheimisches Holz für den Einsatz als Rahmenmaterial im Fensterbau optimiert werden soll.

Kunststoff- und Aluminiumfenster haben - mit einem gemeinsamen Marktanteil von ca. 80 % - durch ihre hohe Formbeständigkeit und der geringen Pflegeintensität das Holzfenster weitgehend vom Markt verdrängt.

Der geringe Anteil der derzeitigen Holzfenster wird meist aus tropischen Holzarten gefertigt, die die technischen Ansprüche für den Fensterbau aufgrund von hoher Dimensionsstabilität, Dauerhaftigkeit und Festigkeit besser erfüllen als heimische Holzarten. Großer Nachteil der Tropenhölzer allerdings sind die langen Transportwege und der teilweise nicht nachhaltige Anbau. Sie sollten daher durch die Nutzung des in Deutschland und Europa vorhandenen Holzaufkommens ersetzt werden.

Durch die biozidfreie Holzmodifizierung ist es möglich, verschiedene Eigenschaften einheimischer Holzarten zu verbessern. Aus mehreren potenziellen Modifizierungsverfahren wurde im ersten Projektschritt die Modifizierung mit Melaminharzen ausgewählt. Durch die Melaminharzmodifizierung können Materialeigenschaften wie die Dimensionsstabilität und die Dauerhaftigkeit verbessert werden und so die technischen Anforderungen an Holzarten für den Fensterbau auch von heimischen Holzarten erreicht werden.

Es wird zertifiziertes Kiefernsplintholz aus nachhaltig bewirtschafteten einheimischen Wäldern verwendet. Das so optimierte Holz wird bei Variotec künftig für Fenster und Türen im Passivhaus-bereich eingesetzt.

http://variotec.de

Die AMW Nützlinge GmbH (Pfungstadt) hat in einem Verbundvorhaben ein Verfahren zum Einsatz von Trichogramma-Schlupfwespen gegen den Baumwollkapselwurm Helicoverpa entwickelt.

Damit wird der Befall zum frühestmög-lichen Zeitpunkt verhindert. Mit dem Schlupfwespeneinsatz gegen Helicoverpa steht nun eine alternative Bekämpfungsmöglichkeit zur Verfügung.

Der Nützlingseinsatz gegen den neuen Schädling hat Modellcharakter für weitere, künftig zuwandernde Schädlingsarten, um im Sinn einer präventiven biologisch basierten Bekämpfung künftig auf Masseneinwanderungen reagieren zu können.

Unter Laborbedingungen, in Käfigversuchen und in Gewächshäusern wurden Bekämpfungsversuche durchgeführt. Daraus folgend hat die Firma die erforderliche Dosierung und Ausbringungstechnik für die Praxis erarbeitet. Zu den Ergebnissen gehört auch eine Broschüre, die Gemüsebauern auf den neuen Schädling aufmerksam macht und die biologischen Bekämpfungsmög-lichkeiten aufzeigt und erläutert.

Sie ist kostenlos erhältlich unter: www.amwnuetzlinge.de

Wenig appetitlich: Ein Baumwollkapselwurm hat es sich in einer Tomate gemütlich gemacht. Mit Hilfe von Schlupfwespen soll der Schädling demnächst bekämpft werden.
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Das Projekt »Naturbegeisterung für naturwissenschaftliches Grundverständnis nutzen« des NABU Gut Sunder (Winsen) zielte darauf ab, Kinder durch ursprüngliches Naturerleben und die Entdeckung spannender Naturzusammenhänge in ihrem Interesse für die Auseinandersetzung mit Naturphänomenen zu fördern. Zudem verfolgte das Vorhaben das Ziel, über Naturbegegnung und Naturerlebnis zugleich auch das naturwissenschaftliche Grundverständnis von Kindern zu fördern und zu verbessern.

Die entwickelten Bildungsangebote für den Elementarbereich, die Primarstufe und die Klassenstufen 5 und 6 reichen von der Thematik Moor über die naturräumliche Orientierung mittels Karte und Kompass, naturerlebnispädagogische Angebote für alle Sinne, Bildungsprogramme zum Thema Wald bis hin zum Themenfeld Wasser. Ein wichtiger Aspekt des Projektes war dabei auch eine naturwissenschafts-didaktische Evaluation des Vorhabens für die Zielgruppe Grundschüler durch die Universitäten Hannover und Hildesheim.

Das Ergebnis der Evaluation zeigt, dass die offerierten Umweltbildungsangebote das Interesse der Kinder wecken, sich mit der Natur und naturwissenschaftlichen Phänomenen zu befassen.

www.nabu-gutsunder.de

 

Während die solare Wärme- und Stromerzeugung allgemein bekannt ist, ist die Kenntnis, Solarstrahlung für physikalisch-chemische Prozesse nutzen zu können, weitaus weniger verbreitet.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) e. V. (Köln) hat in Kooperation mit den Firmen KACO new energy GmbH (Neckarsulm) und Hirschmann Laborgeräte GmbH (Eberstadt) ein Verfahren zur solaren Abwasserreinigung entwickelt.

Bei dem Prozess mit der Bezeichnung SOWARLA wird biologisch nicht zu reinigendes Abwasser mit einem Katalysator wie Titandioxid oder Eisensalz versetzt und in einem Rohrreaktor der Solarstrahlung ausgesetzt. Der kurzwellige, energiereiche Anteil der Solarstrahlung erzeugt in Kombination mit dem Katalysator hochreaktive Radikale, welche die schädlichen Schadstoffe zu unschädlichen Substanzen oxidieren. In den beiden ersten, abgeschlossenen Projektphasen wurde die technische und wirtschaftliche Machbarkeit eines neuartigen Rohr-reaktors durch Laborversuche und eine Technikumsanlage erfolgreich nachgewiesen. In der derzeit laufenden dritten Projektphase wird eine erste Pilotanlage mit einer Reaktorfläche von rund 240 m2 zur Reinigung eines mit anorganischen und organischen stickstoffhaltigen Verbindungen kontaminierten Abwassers aufgebaut und erprobt.

Das Konsortium wurde für die Entwicklung der SOWARLA-Technik beim ENERGY GLOBE Award 2007 als nationales Siegerprojekt Deutschlands ausgezeichnet.

 

Das Institut für Baukonstruktion der Technischen Universität Dresden hat Baudenkmale aus allen Baualtersklassen analysiert. Darauf aufbauend wurden typische Problemfelder identifiziert und Handlungsempfehlungen für die energetische Optimierung abgeleitet. Die gewonnenen Erkenntnisse wurden in drei Demonstrationsobjekten erfolgreich umgesetzt und im praktischen Einsatz bewertet.

So konnten denkmalverträg-liche und ressourcenschonende Lösungen bei der energetischen Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden aufgezeigt werden. Die oft diskutierte Unvereinbarkeit von Denkmalschutz und energieeffizienten Sanierungen konnte so widerlegt werden. Es wurde deutlich, dass auch im geschützten Gebäudebestand durch eine interdisziplinäre Planung die Energieverbrauchskennwerte weit unter die derzeit im Neubau üblichen Grenzen gesenkt werden können.

Trotzdem wird der substanzielle und visuelle Erhalt von Baudenkmalen in Verbindung mit einer optimierten Energieversorgung auch weiterhin eine große Herausforderung darstellen. Auch für die Zukunft ist es von hoher Relevanz, die vorgefundene Gebäudesubstanz und deren Funktionsfähigkeit gründlich zu analysieren und bauphysikalisch, energietechnisch sowie gestalterisch optimierte Lösungen zu finden. So zeigte die Untersuchung der zahlreichen Beispielobjekte, dass insbesondere die Bauten der Nachkriegsmoderne energetisch kritisch und im denkmalpflegerischen Umgang anspruchsvoll sind.

www.bauko.bau.tu-dresden.de

 

Insgesamt verhalf die DBU im Jahr 2008 306 Projektpartnern mit einem Fördervolumen von 54,8 Mio. Euro dazu, ihre innovativen, modellhaften und umweltschonenden Ideen in die Tat umzusetzen. Damit steigerte die DBU trotz der Finanzkrise ihre Projektförderung im Vergleich zu 2007 (342 Vorhaben mit 52,5 Mio. Euro) noch einmal leicht.

Diese Zahlen entstammen dem neuen Jahresbericht der DBU für 2008, der Ende Juni der Presse vorgestellt wurde. Mit Ablauf des Monats Mai 2009 hat die Stiftung seit Aufnahme ihrer Fördertätigkeit im März 1991 insgesamt 1,293 Mrd. Euro an Fördermitteln bewilligt und damit mehr Geld in den innovativen Umweltschutz investiert als sie seinerzeit als Stiftungskapital erhalten hat (1,288 Mrd. Euro).

Der Jahresbericht 2008 liegt in gedruckter Form oder als DVD vor und ist hier kostenlos erhältlich: 

 

 

Präsentierten Projekte, Fakten und Zahlen des Jahres 2008 (v.l.): DBU-Abteilungsleiter Michael Dittrich, DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde und DBU-Abteilungsleiter Prof. Dr. Werner Wahmhoff.
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Bundeskanzlerin dankt DBU

Als Dankeschön für die Ausrichtung des Bundesfinales des Wettbewerbs »Jugend forscht« in Osnabrück hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (rechts) DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde im Kreise ausgewählter Preisträger Mitte Juni in der Bundeshauptstadt empfangen. Merkel wörtlich: »Ich möchte mich bedanken bei Herrn Brickwedde und der DBU, die »Jugend forscht« schon lange Jahre verbunden sind«.

 

Jugend forscht: Bundeskanzlerin Merkel bedankte sich bei DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde für das Engagement der Stiftung.
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Keine Gegensätze mehr: Sport und Umwelt

Bei der Überwindung früherer Konflikte zwischen Sport und Umwelt sind wir auf gutem Wege, so die Feststellung des Generaldirektors des Deutschen Olympischen Sportbundes, Dr. Michael Vesper (2. v. r.), anlässlich der Abschlussveranstaltung »Sport und Umwelt - ein starkes Team« Ende Juni im Zentrum für Umweltkommunikation.

DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde (rechts) bestätigte: Mit den im Rahmen der Kooperation in den letzten fünf Jahren von der DBU geförderten rund 30 Projektbeispielen sei eine gute Grundlage für ein besseres Verständnis von Sport und Umwelt gelegt. Beispielhaft war das gemeinsame Projekt Abenteuer JUUS der Deutschen Sport- und der Deutschen Naturschutzjugend, dessen Ergebnisse während der von Katrin Müller-Hohenstein (ZDF, 2. v. l.) moderierten Veranstaltung präsentiert wurden. Prof. Dr. Hartmut Graßl (links) informierte die Tagungsteilnehmer über neueste Erkenntnisse der Klimaforschung. In den kommenden Jahren will man sich etwa einmal jährlich zum Erfahrungsaustausch treffen.

 

3 Berge Projekt gestartet

Acht innovative Umweltbildungseinrichtungen am Piesberg, Westerberg und Schölerberg in Osnabrück haben sich unter der Leitung des Natur- und Geoparks TERRA.vita zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, um künftig ihre vielfältigen Erlebnisangebote zu bündeln und durch gemeinsame Marketingmaßnahmen zu kommunizieren.

Den Auftakt zum sogenannten »3 Berge Projekt« gab DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde Mitte Juni im Zentrum für Umweltkommunikation, wo die Besucher unter anderem Experimente zum Thema Wasser durchführen konnten.

3-berge.de im Internet

 

Freuen sich auf den offiziellen Auftakt des 3 Berge-Projektes am 21. Juni (v.l.): Kathrin Wiener, Zentrum für Umweltkommunikation der DBU, 3 Berge-Projektleiter Hans-Hartmut Escher, DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde und 3 Berge-Projektkoordinatorin Inga Lehmkuhl.
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DBU sucht Vielfalt-Entdecker

Natur erforschen – verantwortlich handeln – kreativ kommunizieren, so lauten die Schlagworte des DBU-Schüler- und Jugendwettbewerbs »Entdecke die Vielfalt!«.

Wer mitmachen kann, was zu tun ist, welche Wettbewerbskategorien existieren, Preise, Projektbeispiele, Tipps und Tricks für angehende Vielfalt-Entdecker und vieles mehr enthält eine Broschüre, die vor kurzem erschienen ist. Die Publikation ist kostenlos bei der Geschäftsstelle erhältlich und wird auf der Internetseite der DBU zum Download angeboten.

Zum Download:
www.dbu.de/643publikation908.html

Investition in Köpfe

Eine neue Broschüre zum DBU-Promotionsstipendienprogramm mit dem Titel »Investitionen in Köpfe« stellt auf 52 Seiten die Besonderheiten und Stärken des Förderprogramms der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) für Doktoranden vor. In Interviews und Statements nehmen darin sowohl aktuell geförderte Nachwuchswissenschaftler als auch Ehemalige Stellung zum Förderprogramm der DBU.

Vertreter des Auswahlgremiums, Betreuer und Mitarbeiter steuern Eindrücke und Einschätzungen bei. Die Publikation ist kostenlos bei der Geschäftsstelle erhältlich.

Zum Download:
www.dbu.de/643publikation901.html

Herbstsymposium «Kluge Köpfe für große Aufgaben« am 29. und 30. Oktober 2009 im Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern (nahe München)

Weitere Informationen auf der Terminwebsite:
www.dbu.de/klugekoepfe

Fachtagung: historische Kulturlandschaft

Weitere Informationen auf der Terminwebsite:
http://www.dbu.de/550artikel28971_135.html