DBU aktuell Nr. 3 | März 2013

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Weltweit beschäftigen sich Unternehmen und Politik mit der Frage, wie eine sichere und wettbewerbsfähige Energieversorgung in Zukunft aussehen kann. Insbesondere in Deutschland sorgen die Energiewende und der damit verbundene Verzicht auf Atomenergie für massive Umwälzungen und technische wie gesellschaftliche Herausforderungen. Auf der Hannover Messe Industrie vom 8. bis zum 12. April präsentieren ausstellende Unternehmen und Organisationen, darunter auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Produkte und Lösungen für die Energiewende. Einer der größten Hebel für die nachhaltige Energieversorgung der Zukunft ist der sparsame Umgang mit Energie. Eine effiziente Energienutzung spart Kosten, schützt das Klima und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Auf dem DBU-Gemeinschaftsstand in Halle 2 (C 58) präsentieren fünf mittel­ständische Unternehmen innovative Lösungen für einen effizienten Energie- und Ressourceneinsatz:

Supraleiter, die Strom praktisch ohne Widerstand übertragen, können einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende leisten: Supraleiter erleichtern die Anpassung der Stromnetze und eröffnen neue Möglichkeiten der Strom­erzeugung mit erneuerbaren Energien.

Die DBU stellt am 9. April von 17 bis 18 Uhr auf der VDI-Bühne in Halle 2 gemeinsam mit dem Industrieverband Supraleitung Anwendungs- und Fördermöglichkeiten für die Supraleitungstechnik vor. Weitere Informationen: www.dbu.de/hannovermesse

 

Hannover Messe 2013 Auf dem DBU-Gemeinschaftsstand in Halle 2 (C 58) präsentieren fünf mittel­ständische Unternehmen innovative Lösungen für einen effizienten Energie- und Ressourceneinsatz

Hannover Messe 2013: Speziell in diesem Jahr zeigen viele Anbieter Lösungen zur Energiewende – darunter auch die DBU.
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Im Bereich der Lithium-Ionen-Akkumulatoren ist das System Lithium-Eisenphosphat sehr aussichtsreich, insbesondere für den Einsatz in der Automobil- und Kraftwerksindustrie. In einem früheren DBU-Projekt wurde ein innovativer Ansatz zur Erhöhung der ionischen und elektrischen Leitfähigkeit des Kathodenmaterials entwickelt. Die Pulvereigenschaften konnten hinsichtlich Leitfähigkeit und Feuchtigkeitsempfindlichkeit deutlich verbessert werden.

Zusätzlich wurde nun auf der Anodenseite ein ebenfalls innovativer Ansatz zur Erzielung höherer Leistungs­fähigkeit entwickelt. Aufgesetzt wurde auf die im Markt bereits vorhandene Siliziumtechnologie. Silizium hat als Anoden­material die höchste bekannte Energiedichte zur Speicherung von Lithium. Der Nachteil liegt in großen Volumen­veränderungen bei den Lade- und Entladevorgängen. Diese Probleme konnten mit der Anwendung von Nanopulvern gelöst werden. Deren hohe Störstellendichte führt zu geringeren Volumen­effekten und verbessert die Diffusion des Lithiums.

Die zusätzliche Behandlung der Nanopulver mit physikalischen und plasmachemischen Abscheidungstechniken erlaubt eine große Variabilität an stofflichen Zusammensetzungen und Strukturierungen. Ein weiterer wichtiger Entwicklungsaspekt war die Verbesserung der Korrosions­festigkeit der aus Aluminium bestehenden Stromkollektorfolien, auf die das elektroaktive Silizium-Anodenmaterial aufgebracht wird. Mit einer speziellen Plasmabeschichtung lassen sich hier die Übergangswiderstände minimieren.

Die in den DBU-Projekten entwickelten technischen Lösungen wurden in eine im Jahr 2012 bei der ecc Repenning GmbH (Geesthacht) realisierte Produktion von Lithium-Akkus (vorrangig für stationäre Anwendungen) eingebracht. Große Zyklenstabilität und hohe Toleranz gegenüber Ladespitzen zeichnen diese Akkus aus.

www.eccbatteries.com
www.omt.de

Mischer zur Vorbereitung der Elektrodenpulver: Das ungiftige und umweltverträgliche Lithium-Eisenphosphat konnte hinsichtlich seiner Leit­fähigkeit und Feuchtigkeitsempfindlichkeit deutlich verbessert werden.
© o.m.t.

Im Fokus des dreijährigen beruflichen Qualifizierungs- und Netzwerkprojekts des SUSTAINUM Instituts für zukunftsfähiges Wirtschaften Berlin GmbH zur Ressourcenschonung in der Baubranche stand das Thema »Graue Energie«. Darunter versteht man im Baubereich den kumulierten Aufwand an Primärenergie, der erforderlich ist, um ein Gebäude und dessen Baustoffe und Bauteile zu erstellen.

Das Qualifizierungsprojekt versetzte Auszubildende und Lehrkräfte der Bauhaupt- und Nebenberufe erstmals in die Lage, eine ganzheitliche Betrachtung vom Beginn der Wertschöpfungskette »Bau« vorzunehmen, um die erheblichen Energieeinsparpotenziale Grauer Energie transparent zu machen und zu realisieren. Im Projekt wurden modellhafte Konzepte für die Aus- und Weiterbildung in Kombination mit Wettbewerbsaktivitäten entwickelt, umgesetzt und transferiert. Dies geschah in Zusammenarbeit mit einem umfassenden Kooperationsnetzwerk aus Bildungseinrichtungen, dem Zentralverband Deutsches Bauhandwerk ZDB, Fachinstitutionen, dem Umweltbundesamt sowie dem Bundesinstitut für Berufsbildung.

Ziel des Netzwerks ist es, bis zum Jahr 2015 allein im Baustoffsektor 3,5 Mio. Tonnen CO2 jährlich einzusparen. Dies ist durch eine Reduzierung der Grauen Energie um ca. 8–10 % allein im Wohnungsbau möglich. Dieses Einsparziel lässt sich auch erreichen, wenn Graue Energie beim Neubau beziehungsweise bei der Sanierung sowohl von Wohn- wie auch von Nicht-Wohngebäuden um insgesamt 5 % reduziert wird.
Das Vorhaben gliederte sich in folgende Hauptbestandteile:


Das Vorhaben wurde für 2012 als »Werkstatt N«-Projekt ausgezeichnet.
www.gutebaustoffe.de

Auch ein Fachbuch ist im Projektverlauf entstanden.
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»Aktuelle Trends und Entwicklungen in der Umweltkommunikation« – so lautet das Thema der 19. Internationalen Sommerakademie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Sie findet vom 9. bis 14. Juni 2013 im Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) St. Marienthal in Ostritz (Sachsen) statt.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie hier...

Die DBU bietet ein abwechslungsreiches Programm aus hochrangig besetzten Vorträgen und Expertengesprächen, Arbeitskreisen und Exkursionen an. Das Thema wird vor allem vor dem Hintergrund der im kommenden Jahr auslaufenden Dekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005–2014« interdisziplinär bearbeitet, die die Vereinten Nationen (United Nations, UN) ausgerufen hatten. Anhand praktischer Beispiele – schwerpunktmäßig aus der DBU-Förderarbeit – werden Erfolg und Schwierigkeiten bei der Umsetzung, aber auch offene Fragen präsentiert und diskutiert. Besondere Berücksichtigung finden Ansätze zur Akzeptanzsteigerung bei der Umsetzung der Energiewende.

Die Eröffnungsvorträge am Montag, 10. Juni, halten Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Präsident des »Club of Rome« und DBU-Umweltpreisträger, Prof. Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des Nationalkomitees der UN-Dekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005–2014«, sowie Prof. Dr. Lenelis Kruse-Graumann, stellvertretende Vorsitzende des Nationalkomitees der UN-Dekade »Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005–2014« und Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission.
Vier Leitthemen flankieren das Akademiethema:

 


Die Leitthemen werden in sechs Arbeitskreisen aufgegriffen. Diese sind:

Dabei sollen die Hemmnisse und die als erforderlich anerkannten Maßnahmen und Lösungsansätze in der Umweltkommunikation herausgearbeitet werden.

Die Veranstaltung wird von einem abwechslungsreichen Exkursions- und Konzertprogramm begleitet. Die Konferenzsprache ist Deutsch; es erfolgt keine Übersetzung. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist – abgesehen von Übernachtungs- und Verpflegungs­kosten – kostenfrei.


Detaillierte Informationen zum Tagungsprogramm, Arbeitskreisen und Referenten siehe www.dbu.de

Wieder Schauplatz der DBU-Sommerakademie – das IBZ in St. Marienthal/Ostritz
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Marktverfügbare Betonpumpen besitzen den Nachteil, dass sie keinen kontinuierlichen Förderstrom erzeugen können. Dies wirkt sich sehr nachteilig auf die Energiebilanz aus. Zusätzlich erzeugen die Umschaltvorgänge des Förder­rohres Schwingungen im Fördermast, die sowohl die Präzision der Ausbringung als auch die Arbeitssicherheit beeinträchtigen. Die Firma Reich Baumaschinen GmbH (Ulm) hat nun ein Pumpenkonzept entwickelt, das einen kontinuierlichen Förderstrom erzeugt.

Im Projekt wurde das Konzept durch Simulation, konstruktive Entwicklung und Messversuche in den technischen Maßstab entwickelt. Das erfolgreich abgeschlossene Projekt weist nach, dass der Energieaufwand etwa halbiert werden kann. Bezogen auf jährlich rund 5 000 verkaufte Pumpen entspräche dies einem Einsparpotenzial von mehr als 500 000 t CO2 pro Jahr.

www.reichpumps.com

Autobetonpumpen sind von modernen Baustellen nicht mehr wegzudenken: Eine Neuentwicklung vereint mehrere Vorteile auf sich, darunter auch den deutlich verminderten Spritverbrauch.
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Die Teilnehmer eines Trialogs zwischen Erzeugern, Handel und Verbrauchern diskutierten über Nachhaltigkeit durch regionalen Einkauf: (v. l.) Ingrid Großmann (Projekt Osnabrücker Evopfade), Peter Klösener (Projektkoordinator KLVHS), Verena Exner (DBU), Tobias Hartkemeyer (Hof Pente), Eva Fels (KLVHS), Andreas Brinker (KLVHS), Sven Bohne (REWE Foodservice). Ziel des durch die DBU geförderten Trialog-Projektes ist es, alle an Lebens­mittel- und Energiekreisläufen beteiligten Gruppen miteinander ins Gespräch zu bringen und sie für einen besseren Umweltschutz zu sensibilisieren. Die Diskussionsveranstaltung als Bestandteil des Trialogsprozesses fand Anfang Februar in der Katholischen LandvolkHochschule (KLVHS) Oesede statt.

Das neu gewählte Präsidium des Deutschen Naturschutzringes (DNR) besuchte Ende Februar erstmals die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück. »Wir haben den DNR in den vergangenen zwanzig Jahren als einen starken und zuverlässigen Partner des Naturschutzes in Deutschland erlebt und sind sicher, dass sich das auch in der neuen personellen Konstellation so fortsetzen wird«, betonte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. In Anwesenheit des DNR-Ehrenpräsidenten und DBU-Kuratoriumsvorsitzenden Hubert Weinzierl wurden Projekte der DNR-Mitgliedsverbände diskutiert, die die DBU finanziell unterstützt hat. Gesprochen wurde auch über die künftige Zusammenarbeit.

Auf dem Foto (v.l.n.r.): zweite DNR-Vizepräsidentin Undine Kurth, Beisitzer Prof. Dr. Kai Niebert, Beisitzerin Gerlinde Hoffmann, DNR-Ehrenpräsident und DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl, DNR-Präsident Prof. Dr. Hartmut Vogtmann, DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, erster DNR-Vize Präsident Leif Miller, stell­vertretene DNR-Generalsekretärin Helga Inden-Heinrich, Beisitzer Ludwig Wucherpfennig und DNR-Generalsekretär Helmut Rösch­eisen.

Wie schon berichtet, findet am 6./7. April 2013 von 10 bis 18 Uhr die 9. Osnabrücker Energiemesse statt. Schauplatz ist wiederum das Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Mehr als 70 Aussteller informieren an beiden Messetagen über:

Umfangreich gestaltet sich auch in diesem Jahr das begleitende Vortragsprogramm zur Messe. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Nähere unter: www.die-energiemesse.de

»Naturstein als Element der Kulturlandschaft« lautet der Titel einer zweitägigen Tagung am 13./14. Juni 2013 im Zentrum für Umweltkommunikation(ZUK) der DBU. Auf dem zweitägigen Kolloquium in Osnabrück wird das Thema in rund 25 Vorträgen aus Sicht der Geowissenschaften, der Geographie und der Kunstgeschichte beleuchtet. Wie schon bei der Veranstaltung im Jahr 2005 ist auch in diesem Jahr eine reich bebilderte und attraktive Publikation aller Vorträge geplant. Die Teilnehmergebühr beträgt pro Person 110,- Euro (reduziert 90,- Euro).

Anmeldungen an: ssieges@gwdg.de
Weitere Einzelheiten unter: www.dbu.de/135.html

Herausgeber
Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541|9633-0
Fax 0541|9633-190
www.dbu.de

Redaktion
Stefan Rümmele
Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gGmbH ZUK
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541|9633-962
Fax 0541|9633-990

Verantwortlich
Dr. Markus Große Ophoff (ZUK)

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Birgit Stefan (ZUK)