DBU aktuell – Nr.10 | Oktober 2007

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
Der Deutsche Umweltpreis 2007 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geht an den Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, den Gründer der Firma Konvekta, Carl Heinrich Schmitt sowie seinen langjährigen Entwicklungsleiter und heutigen Direktor des Instituts für Thermodynamik der Technischen Universität Braunschweig, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Köhler sowie an die langjährige Oberbürgermeisterin von Heidelberg, Beate Weber.

Bundespräsident Horst Köhler wird den mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas am 28. Oktober in Aachen überreichen. DBU aktuell berichtet in seiner November-Ausgabe ausführlich über die Preisträger sowie die Preisverleihung.

Medien & Infos

Der Deutsche Umweltpreis 2007 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geht an (oben v.l.) Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung, Beate Weber, ehemalige Oberbürgermeisterin von Heidelberg, sowie gemeinsam an die Konvekta-Macher (unten v.l.) Carl H. Schmitt, Firmengründer, und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Köhler, langjähriger Entwicklungsleiter bei Konvekta, der heute Direktor des Instituts für Thermodynamik an der TU Braunschweig ist.

Mit einer um 25 Prozent gesteigerten Ausstellerzahl im Vergleich zu 2005 öffnet die Agritechnica, die weltweit bedeutendste Ausstellung für Landtechnik, vom 13. bis 17. November 2007 ihre Pforten auf dem Messegelände Hannover.

Das Ausstellerinteresse vor allem aus Italien und der Türkei ist so groß, dass die Messekapazität für die über 1.900 Aussteller um drei Hallen auf insgesamt 15 erweitert werden musste.

Neben dem klassischen Sektor der Traktoren, Erntetechnik und Komponenten zur Beregnung/Bewässerung wird nach Veranstalterangaben vor allem der Bereich erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe in diesem Jahr stärker vertreten sein.

Grund genug für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), sich in diesem Jahr mit einem großen Gemeinschaftsstand in Halle 16, A03 auf der Agritechnica zu präsentieren.

Folgende Projekte werden dort im Einzelnen zu sehen sein:

  • Bodenschonend und wirtschaftlich – der Bodenregler; FH Südwestfalen Agrarwirtschaft www.reifenregler.de
  • Satelliten gesteuerte, umweltschonende Landwirtschaft am Beispiel der Weidewirtschaft; TU München-Weihenstephan, Lehrstuhl für Agrartechnik www.tec.wzw.tum.de
  • Optimierte Ernteergebnisse und Umweltentlastung durch satellitengestützte Düngung; B. Strautmann & Söhne GmbH & Co. KG www.strautmann.com
  • DBU-Stipendienschwerpunkt Entwicklung von Indikatoren für eine nachhaltige Landnutzung sowie Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagementsystem REPRO; TU München, Lehrstuhl für ökologischen Landbau http://www.wzw.tum.de/oekolandbau/ .
  • Neue Bio-Kunststoffe am Beispiel von Tierkennzeichnungs-Ohrmarken; H. Hauptner & Richard Herberholz GmbH & Co. KG www.hauptner-herberholz.de
Neben dem klassischen Ausstellungsbereich Traktoren gewinnen auch die Themen erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe auf der Agritechnica zunehmend an Bedeutung.
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Ende September wurde der Naturschutzpreis »muna – Mensch und Natur« mit jeweils 5.000 Euro Preisgeld zum sechsten Mal an besonders engagierte ehrenamtliche Naturschützer vergeben.

Im folgenden stellen wir Ihnen die Preisträger vor!

Vor nur zwei Jahren bestand die Gruppe noch aus fünf Personen.

Heute gehören ihr junge Naturschützer aus 15 europäischen Ländern an. Das NAJU-Team um Webdesigner Michael Huettner aus Salza (Thüringen) betreibt unter der Adresse www.eurotope.net eine englischsprachige Website, auf der junge europäische Naturschützer sich und ihre Projekte vorstellen können.

Außerdem bietet die Plattform eine Fülle von Natur- und Umweltschutzinformationen sowie Foren zum Kontaktaustausch zwischen interessierten Akteuren.

Ziel des im Rahmen des EU-Programms »Jugend für Europa« geförderten Projekts ist es, dem Naturschutz aus der Anonymität zu verhelfen und ihm ein Gesicht zu geben.

Da die Internetpräsenz mittlerweile Zugriffe aus über 60 unterschiedlichen Ländern verzeichnen kann, scheint diese Rechnung aufzugehen. Ihre muna-Auszeichnung erhielt das NAJU Eurotope.net- Team in der Kategorie »Idee«.

Die Aktiven von eurotope.net (von links nach rechts): Vincenz Reith, Mareen Protze, Friderike Beyer, Cynthia Cichocki, Michael Hüttner (alle Deutschland), Alla Lytvynenko aus der Ukraine und Catherine Legall aus Frankreich.
© Archiv Michael Huettner
Knapp zehn Jahre ist die Zusammenarbeit zwischen dem NABU Hambergen und der kooperativen Gesamtschule Hambergen zum Schutz des nahegelegenen Heilsmoores jetzt schon alt.

Sie ist in Form einer Patenschaft organisiert, die jeweils von den 7. Klassen der Schule übernommen und von aktiver Öffentlichkeitsarbeit begleitet wird.

Die Moorpflegeaktionen im Landkreis Osterholz nördlich von Bremen haben unter anderem dazu geführt, dass seltene Arten wie der Kranich oder der Ziegenmelker wieder als Brutvögel in der Region anzutreffen sind.

Für ihre engagierte Naturschutzarbeit wurden die freiwilligen Helfer des NABU Hambergen um Dietmar Wonneberger und Jürgen Röper mit dem muna-Preis für Nachhaltigkeit ausgezeichnet.
Tatkräftige Schülerhilfe bei der Beseitigung von Gehölzen, die aufgrund unzureichender Wasserversorgung des Moorkörpers immer wieder im Heilsmoor hochwachsen und die sensible Moorvegetation beschatten.
© NABU Hambergen
Fast 20 Jahre lang lenkte er die Geschicke des NABU Landesverbands Berlin:

Dr. Hans-Jürgen Stork, promovierter Vogelkundler, erkannte früh die Notwendigkeit, Stadtmenschen für Tiere und Pflanzen zu interessieren.

Zahlreiche Aktivitäten wie die Gründung eines Freilandlabors für Schüler aus Reinicke gehen auf seine Initiative zurück. Nach der Wende erkannte er die Verantwortung der Berliner Natur- und Umweltschutz-verbände für die Arbeit der Naturschützer in Brandenburg.

So wirkte er an der Gründung des Naturschutzzentrums »Storchenschmiede« im havelländischen Storchendorf Linum mit, wo alljährlich 20 Storchenpaare brüten.

Linum ist heute ein starker Anziehungspunkt für Naturtouristen und ein großartiges Beispiel für sanften Tourismus. Für seine außergewöhnlichen Verdienste wurde Hans-Jürgen Stork mit dem muna-Preis in der Kategorie »Lebensaufgabe Natur« ausgezeichnet.
Für den Vogelschutz muss man manchmal auch hoch hinaus. Für die Installation von Waldkauznistkästen nutzen Hans-Jürgen Stork und ein Berliner Naturschutzkollege einen Hubsteiger.
© NABU Berlin
Umwandlung gelungen: Ein 18.000 Quadratmeter großer, ehemaliger Zechenparkplatz in Herten wurde mithilfe von Schülern dreier Hauptschulen zu einem Naturerlebnisraum umgestaltet.

Den Garten be- und untersuchen jedes Jahr 6.000 Kinder. Unterschiedliche Erlebnisbereiche wie »Neandertal – wie lebten die Menschen damals« oder »Heilung aus der Natur« machen den Besuch spannend und lohnend zugleich.

Sigrun Zobel, Gründungsmitglied der BUND-Ortsgruppe Herten, investiert täglich einen halben Tag ehrenamtlicher Tätigkeit in das Projekt.

Gerade für Vorschulkinder mit psychischen Auffälligkeiten oder motorischen Schwierigkeiten ist der Garten ein barrierefreies Lernfeld, um etwa beim Klettern die eigenen Sinne neu zu erfahren. Die pädagogische Betreuung in Herten, wo sich auch Kinder aus Ghana, der Türkei, dem Libanon oder dem Iran wohlfühlen, wird von der »Aktion Mensch« unterstützt.

Den muna-Preis erhielt das Team um Sigrun Zobel in der Kategorie »Kinder und Jugend«.
Auf dem 18.000 m² großen Gelände des ehemaligen Zechenparkplatzes können die jungen Besucher Natur in unterschiedlichster Weise erfahren.
© Archiv Sigrun Zobel
Gelebte Bachpatenschaft ist das Stichwort für das Engagement der Jugendfeuerwehren Moisburg und Hollenstedt in Kooperation mit der BUND-Ortsgruppe Regesbostel.

Ohne große Erdarbeiten auszuführen, bemühen sich die Jugendlichen um die Revitalisierung von zwei Heidebächen, indem sie für die Aufrechterhaltung und Förderung der natürlichen Mäandrierung an den Fließgewässern sorgen.

Angler, der örtliche Naturschutzverein und behördliche Naturschutzvertreter werden in die Aktionen eingebunden.

Beeindruckt zeigte sich die Jury gleichwohl von einem anderen Aspekt der Arbeit:

Unter der Regie von Pressewartin Ute Czaschke entstanden über 200 Beiträge für Fernsehen, Funk, Presse und Internet, die über das erfolgreiche Engagement der Bachpaten berichten.

Grund genug, die Feuerwehrjugend mit dem muna-Preis für gelungene Umweltkommunikation auszuzeichnen.
Exkursion im Staersbach. Ein Mitglied des BUND Regesbostel beantwortet geduldig die vielen Fragen der wissbegierigen jungen Teilnehmer.
© BUND Regesbostel
Neue Mitglieder des 14-köpfigen Kuratoriums der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) sind die Bundestagsabgeordneten Anna Lührmann und Georg Schirmbeck, beide Mitglieder des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages.

Sie wurden von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel in das höchste DBU-Gremium berufen, weil Reinhard Loske, seit 28. Juni Umweltsenator in Bremen, und Peter Paziorek, seit 1. September Regierungspräsident in Münster, ihr Mandat niedergelegt hatten.

Gabriel dankte den ausgeschiedenen Kuratoren für ihre Arbeit.
Anna Lührmann, Mitglied des Kuratoriums der DBU
© Offizielle Website von Anna Lührmann, Presse-Download, Quelle: Andrée Möhling
Mitglied des Kuratoriums der DBU
© http://schirmbeck.info
Tschechiens Umweltminister Dr. Martin Bursík (links) hat die Preisträger des zweiten Projektjahres 2006/07 von »Umwelt baut Brücken« Ende September im Prager Kaiserstein Palast im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung für ihre journalistischen Leistungen ausgezeichnet.

Das Preisgeld beträgt insgesamt 18.000 Euro.

Der tschechische Umweltminister Dr. Martin Bursík zeichnete in Prag die Gewinner des Projektes "Umwelt baut Brücken" aus. In dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Projekt verfassten Schüler Zeitungsartikel über Natur- und Umweltschutzthemen.
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Die heute üblichen Dämmstoffe basieren fast ausschließlich auf fossilen Rohstoffen. Nur etwa fünf Prozent der Dämmstoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen wie Schilf, Flachs, Hanf, Stroh oder Wolle gewonnen.

Dabei haben Dämmstoffmatten aus Naturmaterialien entscheidende Vorteile: Ihre Herstellung verbraucht relativ wenig Energie, sie sind gesundheitlich unbedenklich und sie lassen sich nach Ende der Nutzungsphase kompostieren oder verbrennen.

Ein aus fünf Projektpartnern (Hock GmbH & Co. KG, NAPRO GmbH & Co. KG, BAFA GmbH, Universität Stuttgart LBP, Fraunhofer ICT) bestehendes Konsortium mit dem Fraunhofer ICT als Koordinator startete im September 2005 ein zweijähriges durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördertes Vorhaben mit dem Titel »Entwicklung eines vollständig biogenen Wärmedämmstoffes«.

Das primäre Ziel des Vorhabens war die Substitution der synthetischen Stützfaser durch eine biogene und biologisch abbaubare Komponente. Dieses Ziel wurde erreicht.

Im Workshop am 16. Oktober 2007 (10:30 bis 14:30 Uhr) im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK/Osnabrück) werden die Ergebnisse des Vorhabens vorgestellt und darüber diskutiert, wie sich die Anforderungen an zukünftige Wärmedämmstoffe ändern könnten. Die Teilnahme ist kostenlos.
Hanf als Dämmstoff
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Freizeiteinrichtungen wie Zoos und botanische Gärten mit ihren millionenfachen Besuchern bergen das Potenzial, Themen der Bildung für nachhaltige Entwicklung anschaulich und unterhaltsam an ein breites Publikum zu bringen.

Doch wie kann dieses Potenzial weiter aktiviert werden?

Kooperationen zwischen Zoos und Naturschutzorganisationen finden sich immer häufiger – doch wie muss einesolche Kooperation aussehen, damit sie für beide Seiten gewinnbringend ist?

Ziel der Tagung »Naturschutz erleben« am 8./9. November 2007 im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK/Osnabrück) ist ein Austausch zwischen Umwelt- und Naturschutzorganisationen, Umweltbildungsexperten und Zoopädagogen, um Potenziale zu beleuchten, Grenzen aufzuzeigen, mögliche Hemmnisse zu diskutieren sowie Synergien zu erarbeiten.

Veranstalter sind die Zoologische Gesellschaft Frankfurt in Kooperation mit dem Deutschen Naturschutzring und dem Zoologischen Garten Frankfurt.

Anmeldung und Infos zur kostenlosen Veranstaltung finden Sie hier!
(PDF-Dokument unter dem Bild)