DBU aktuell Nr. 10 | 2017

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Rückblick auf das Jahr 2015: Die Bundesrepublik Deutschland nimmt annähernd eine Million Flüchtlinge auf. Und auch die DBU reagiert. Initiiert von der DBU-Kuratoriumsvorsitzenden und parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, legt die Stiftung schnell und unbürokratisch ein deutschlandweites Sonderprogramm »Umwelt und Geflüchtete« auf. Anliegen der DBU ist es, durch Umweltengagement einen wichtigen Beitrag sowohl zur nachhaltigen Bekämpfung von Fluchtursachen als auch zur Integration geflüchteter Menschen in Deutschland zu leisten. Zwei Jahre später resümiert der DBU-Abteilungsleiter für Umweltkommunikation und Koordinator des DBU-Geflüchtetenprogramms, Dr. Ulrich Witte: »Wir haben als schnelle Reaktion auf die dramatische Situation der Geflüchteten 2,5 Mio. Euro für 55 Projekte in ganz Deutschland in die Hand genommen. Und dieses Programm wirkt.«

Ausgezeichnete DBU-Projekte

Schon im Jahr 2016 gewann das Projekt »Querbeet« von terre des hommes und dem Kleingartenverein »Deutsche Scholle« (Osnabrück) den ersten Preis im Rahmen des niedersächsischen KinderHabenRechtePreises des Deutschen Kinderschutzbundes und des niedersächsischen Sozialministeriums. In dem Projekt bieten fünf Schrebergärten Möglichkeiten zum umweltfreundlichen Gärtnern sowie zum interkulturellen Austausch und ungezwungenen Kontakt, sodass soziale Beziehungen aufgebaut und sprachliche Kompetenzen gefördert werden.

Den Integrationspreis 2017 des Landes Sachsen-Anhalt erhielt das Deutsche Fachwerkzentrum Quedlinburg e. V. für sein Projekt »Integrativer Ort BauDENKMAL«, bei dem handwerklich talentierte Geflüchtete und Mitarbeitende des Fachwerkzentrums historische Baudenkmäler ökologisch sanieren. Das Projekt wurde überdies im Rahmen des Wettbewerbs »Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen«, einer gemeinsamen Standortinitiative der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft ausgezeichnet.

Inzwischen hat die DBU rund 20 Flüchtlingsprojekte aus der Umweltbildung unterstützt, darunter die als Projekte der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichneten Aktivitäten des Barfuß-Vereins in Sprotta bei Leipzig und des Malteser Hilfsdienstes mit dem Deutschen Alpenverein. Eine Übersicht über derartige Umweltbildungsprojekte in Deutschland bietet die Webseite www.umweltbildung-mit-fluechtlingen.de der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung ANU, die mit DBU-Förderung ein modellhaftes Qualifizierungsprogramm für Fachleute und Multiplikatoren der Umweltbildung umsetzt.

Stipendien für Geflüchtete

Ergänzend zu ihrem eigentlichen Stipendienprogramm vergab die DBU 14 Stipendien für junge geflüchtete Hochschulabsolventinnen und -absolventen, die ihre berufliche Qualifikation verbessern und Erfahrungen im Umwelt- und Naturschutz erlangen sollen. Darüber hinaus begrüßt die DBU die Initiative von Bundesverdienstkreuzträgerinnen und -trägern, darunter zahlreiche DBU-Repräsentantinnen und -repräsentanten, eine Enquete-Kommission »Fluchtursachen« einzusetzen. Auch in ihrer Projektarbeit wird sich die DBU zukünftig mit dem Thema »Fluchtursachen« auseinandersetzen. Denn nach Ansicht der DBU löst neben Krieg und inneren Unruhen auch der Klimawandel Fluchtbewegungen aus. Dies unterstreicht die Bedeutung des im Pariser Klimaschutzabkommen formulierten Zwei-Grad-Ziels.

Gemeinsames Gärtnern: Beim Projekt "Querbeet" finden Geflüchtete Erholung, Naturerfahrungen, selbst angebaute Lebensmittel und interkulturellen Austausch.
© Farina Schubert, Outlaw gGmbH, Osnabrück
Integration durch gemeinsames Sanieren alter Fachwerkbauten im ausgezeichneten Projekt »Integrativer Ort BauDENKMAL« aus dem DBU-Sonderprogramm »Umwelt und Geflüchtete«
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

»Naturthemen eignen sich besonders gut bei der Integration von Geflüchteten«, betont Dr. Ulrich Witte, DBU-Abteilungsleiter für Umweltkommunikation und Koordinator des DBU-Geflüchtetenprogramms. »Bei Aktivitäten zum Beispiel im Wald oder am Wasser stehen das Erleben mit allen Sinnen und das ‚Tun’ im Vordergrund. Sprachbarrieren spielen keine Rolle mehr. Vieles lässt sich da auch ohne Worte vermitteln.« Die Projekte ließen sich auch auf andere sonst schwer erreichbare Gruppen übertragen und hätten daher Modellcharakter. Die folgenden zwei als offizielle Projekte der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichneten DBU-Fördervorhaben stehen stellvertretend für viele andere.

Um.Welt.Camps für Kinder – gemeinsam Natur erleben

Gemeinsam Natur erleben und ein Stück weit zusammenwachsen, das konnten Kinder aus Deutschland, Syrien, Albanien, Tschetschenien, Afghanistan und dem Libanon bei den »Um.Welt. Camps« des Barfuß-Vereins in Sprotta bei Leipzig. Jeweils 30 Kinder zwischen 8 und 14 Jahren, immer zehn davon aus Flüchtlingsfamilien, konnten an einem einwöchigen Camp mit Schwerpunkt Klettern, Wald oder Wasser teilnehmen. Bei den Wald-Camps zum Beispiel wurden Waldbaumarten bestimmt, Tierspuren gesucht, Jahresringe gezählt und spielerisch das Ökosystem Wald kennengelernt. Die anfängliche Zurückhaltung der Kinder untereinander wich schnell, sodass am Ende der Woche die Kinder aus den Flüchtlingsfamilien voll integriert waren. Trotz der kurzen Zeit bestätigten die Kinder, dass ihnen das jeweilige Camp zur Verbesserung und Anwendung ihrer  Deutschkenntnisse geholfen habe.

Für die „Um.Welt.Camps“ erhielt der Barfuß-Verein am 25.8.2017 die Auszeichnung als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Die Auszeichnung wurde übergeben von Monika Lazar, Mitglied des Bundestages und Sprecherin für Strategien gegen Rechtsextremismus.

A.L.M – Geflüchtete leisten praktischen Umweltschutz

Zwei Besonderheiten weist das Projekt »Alpen.Leben.Menschen. (A.L.M.)« vom Malteser Hilfsdienst (MHD) und vom Deutschen Alpenverein (DAV) auf: die konkrete Einbindung von Geflüchteten in den praktischen Umweltschutz kombiniert mit Umweltbildung sowie die starke Kooperation mit der lokalen einheimischen Bevölkerung in einem Projektgebiet vom Bodensee bis zum Königssee in Berchtesgaden. Das Projekt A.L.M. soll Flüchtlingen die Chance geben, neue Freundschaften zu knüpfen und ihre neue Umgebung kennen zu lernen. Vor allem dient es dazu, junge Menschen für Umweltfragen und -probleme zu sensibilisieren. Dafür wurden 51 ehrenamtliche Multiplikatoren, sogenannte A.L.M.-Lotsen ausgebildet, die Geflüchteten zum Beispiel bei Bergtouren die Bergwelt nahebringen und durch Naturerlebnisse rücksichtsvolles Verhalten bewusster machen. So wirken etwa im Rahmen der Maßnahme »Bergwald ist Schutzwald« Flüchtlinge auf lokaler Ebene aktiv mit. Dazu gehören der Bau von Fledermausnistkästen, Pflanzaktionen von Schutzwald, die Instandhaltung und naturschonende Sanierung von Wanderwegen und vieles mehr. Alle geplanten Maßnahmen werden unter fachkundiger Anleitung durchgeführt und gemeinsam mit einheimischen Helfern umgesetzt.

Für das Projekt „A.L.M.“ erhielten der MHD und der DAV am 13.9.2017 die Auszeichnung als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt. Die Auszeichnung wurde übergeben von Dr. Antje von Dewitz, Geschäftsführerin von VAUDE und DBU-Kuratorin.

Darüber hinaus gewann das Projekt den ARGE ALP-Hauptpreis 2017.

Weitere Informationen unter:
www.alpenlebenmenschen.de

In den Um.Welt.Camps erleben junge Geflüchtete die Natur und verbessern ihre Deutschkenntnisse.
© Maria_S_Photos
Integration auf dem Gipfel – das Projekt A.L.M. bindet Geflüchtete in den praktischen Umweltschutz ein.
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Im Dezember 2016 haben 14 hochqualifizierte Geflüchtete ihre DBU-geförderten Stipendien bei deutschen Forschungseinrichtungen und Unternehmen aufgenommen. Zwei von ihnen stellen wir hier exemplarisch vor:

Der Bauingenieur Tarek Alzab aus Syrien beschäftigte sich am Institut für Massivbau, Technische Universität Darmstadt, mit Carbonbeton – Hochleistungsbeton mit einer Bewehrung (Verstärkung) aus Carbon. Er wirkte daran mit, für diesen material- und somit ressourcensparenden Werkstoff ein praxistaugliches Verfahren für die Messung des Ermüdungsverhaltens sowie ein Modell zur Prognose des Materialverhaltens zu entwickeln. So lässt sich die Lebensdauer des  Verbundwerkstoffs bestimmten. Direkt im Anschluss an sein DBU-Stipendium hat Alzab eine Stelle bei einem Bauunternehmen angetreten.

Souher Aldroubi – ebenfalls Bauingenieurin aus Syrien – arbeitete am Fraunhofer-Institut für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut, Braunschweig, daran, Bauteile beispielsweise für den Herkunftsnachweis zu identifizieren. Für diesen Zweck entwickelte sie »struc-tronic«: Einzigartige, nicht kopierbare Materialeigenschaften von Holz und Beton werden von einer ins Bauelement eingebrachten manipulationssicheren, nicht demontierbaren Elektronikeinheit erfasst und gesendet. Dieses Identifizierungssignal kann dann von außen abgerufen werden. Aldroubi wird diese Forschungsarbeit im Rahmen ihrer Promotion am selben Institut, finanziert über ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), nahtlos fortsetzen.

Exkursion ins Museum Industriekultur, Osnabrück, mit DBU-Stipendiatinnen und -Stipendiaten aus dem Programm für Geflüchtete
© Mohamed Al Abbas

Mit einer Anbaufläche von etwa 18 000 ha ist das Sauerland das heute wichtigste Weihnachtsbaum-Anbaugebiet in Europa. Im Rahmen eines DBU-geförderten Forschungsprojektes (DBU-AZ 33141) der Universität Osnabrück wurden nun erstmals umfassende Analysen zur Biodiversität von Weihnachtsbaumkulturen im Vergleich zu konkurrierenden Nutzungen im Hochsauerland durchgeführt. Die Studien bilden die Grundlage, um Handlungsempfehlungen zum biodiversitätsfördernden, nachhaltigen und umweltverträglichen Anbau von Weihnachtsbäumen zu erarbeiten. Erste Ergebnisse zur Vogelwelt der Weihnachtsbaumkulturen zeigen: Landschaftstypen mit Weihnachtsbaumkulturdominanz wiesen statistisch signifikant die größte Vielfalt und die höchsten Dichten an gefährdeten Brutvogelarten auf. Die häufigsten Rote-Liste-Arten waren in abnehmender Häufigkeit Goldammer, Fitis, Bluthänfling, Heidelerche und Baumpieper. Mit Ausnahme des Fitis kamen diese Arten darüber hinaus nahezu nur in Landschaften vor, die von Weihnachtsbaumkulturen dominiert waren. Für die Heidelerche sind die Vorkommen in Weihnachtsbaumkulturen sogar von landesweiter Bedeutung.

Nähere Informationen unter:
www.fartmann.net

Was haben die Einführung der Milchquoten in den 1980er-Jahren und Weihnachtsbaumkulturen miteinander zu tun - mehr lesen in der DBU-Pressemitteilung zum Thema Weihnachtsbäume!

Mit 18.000 Hektar wichtigstes Produktionsgebiet von Weihnachtsbäumen in Europa: das Sauerland.
© Steffen Kämpfer
Der Bluthänfling ist eine Vogelart der Roten Liste, die häufig in den Weihnachtsbaumkulturen des Sauerlandes vorkommt.
© Jonas Brüggeshemke

Was essen wir morgen? Wie bekommen wir in Zukunft bis zu 10 Milliarden Menschen satt? Diesen Fragen ging Prof. Dr. Stefan Töpfl (Hochschule Osnabrück/Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e. V.) am 23. November in einem Vortrag zur laufenden DBU-Ausstellung »ÜberLebensmittel« im Gebäude des DBU Naturerbes in Osnabrück nach. Töpfl stellte aktuelle Ernährungstrends und die hierfür erforderlichen technologischen Verfahren aus laufenden Forschungsvorhaben vor. Der Wunsch nach gesundem, genussvollem Essen, das wir ohne viel Aufwand zu uns nehmen wollen, erfordere neue Technologien bei der Verarbeitung und Haltbarmachung, so Töpfl. Für eine regionale und saisonale Ernährung seien innovative Stabilisierungstechnologien nötig. Töpfl weiter: »Effizientere Produktionsprozesse können helfen, den Energie- und Wasserverbrauch von Lebensmitteln wesentlich zu verringern. Denn gerade die Energiebilanz von Lebensmitteln spielt zunehmend eine Rolle vor dem Hintergrund, auch zukünftig 10 Milliarden Menschen zu ernähren.« Da insbesondere tierische Produkte einen hohen Flächen-, Energie- und Wasserbedarf aufweisen, gewinnen laut Töpfl Herstellungsverfahren von Fleischalternativen, beispielsweise aus Hülsenfrüchten, an Bedeutung. Diese würden Fleisch nicht verdrängen, könnten aber bei stark veränderten Fleischprodukten wie Wurst oder Hackfleisch eine nachhaltigere Alternative sein.

Die Vortragsfolien sowie die Filmaufnahme des Vortrags finden Sie unter:
www.ausstellung-ueberlebensmittel.de/123artikel37113_2729.html

Vom 28. bis 29. November 2017 fand in der documenta-Halle in Kassel das erste Zukunftsforum Energiewende statt. Unter dem Motto »Bring Deine Energie für den Wandel ein!« bot das Zukunftsforum eine zentrale Plattform, um die Energiewende in Regionen und Kommunen stärker zu verankern. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt beteiligte sich an dem Format mit zwei eigenen Foren: »Modernisierung & Weiterbetrieb von Windenergieanlagen« und »Modernisierungsbündnisse«.

Im Forum »Windenergieanlagen« zeigten mit Dr. Tim Loppe, Naturstrom AG, Düsseldorf, Martina Beese, Kanzlei Engemann & Partner, Lippstadt, Heiko Klawitter, WindExperts Prüfgesellschaft, Bremen, und Andres Vogt, Deutsche Windguard, Varel, vier Referierende auf, dass der Weiterbetrieb und die Modernisierung von Windenergieanlagen rechtlich, technisch und unter bestimmten Voraussetzung auch wirtschaftlich möglich ist. Ein spannendes Modul zur Modernisierung stellte der DBU-Projektpartner Deutsche Windguard vor: Mit Applikationen an Rotorblättern lassen sich die Leistung von Windenergieanlagen steigern und gleichzeitig die Schallemissionen reduzieren (DBU-AZ 27118, Phase 1 und Phase 2).

Im Forum »Modernisierungsbündnisse – mehr Klimaschutz vor Ort« stellten Birgit Rademacher, Masterplanmanagerin der Stadt Osnabrück, und Tobias Keppler, Klimaschutzmanager der Stadt Weimar, die unterschiedlichen Herausforderungen dar, vor denen Gemeinden und Kommunen stehen, wenn sie sich im Klimaschutz engagieren wollen. Das DBU-Projekt Modernisierungsbündnisse unterstützt dabei, kommunale Akteure für den Klimaschutz zusammenzubringen.

Andreas Skrypietz, DBU, stellt das DBU-Projekt Modernisierungsbündnisse vor, das dabei unterstützt, kommunale Akteure für den Klimaschutz zusammenzubringen.
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Inmitten der Prinzessinnengärten, einem urbanen Nutzgarten in Berlin-Kreuzberg, wurde Mitte des Jahres »Die Laube« fertiggestellt. Wie ein Leuchtturm steht dieses vertikale Gartengebäude nun mit seinen 10 Metern Höhe über dem städtischen Gartengelände und vergrößert dessen Nutzfläche um über 280 Quadratmeter. Das modulare Holzgebäude wurde von Florian Köhl, fatkoehl architekten, in Zusammenarbeit mit Christian Burkhard und Marco Clausen, Prinzessinnengarten, entwickelt und mit Freiwilligen aus der Nachbarschaft in den Jahren 2015 bis 2017 errichtet. Im Mittelpunkt des Projektes stehen durch Learning-by-Doing erworbene Kenntnisse zu nachhaltigem Bauen, gemeinschaftliches »Stadt Gestalten«, die Vorzüge des Selbstbaus, nachhaltige Architektur im öffentlichen Raum sowie umweltgerechte urbane gärtnerische Praxis. Begleitend finden in der Laube Workshops, Ausstellungen und Gespräche statt zu der Frage, wie die Transformation zur nachhaltigen Gesellschaft gelingen kann.

Das DBU-geförderte Projekt (DBU-AZ 32993) sorgte bereits kurz nach seiner Eröffnung international für Furore: Zwischen September und November war ein verkleinertes Modell des innovativen Holzgebäudes als deutscher Beitrag auf der »Seoul Biennale of Architecture and Urbanism« in Südkorea zu sehen.

Von Kreuzberg nach Südkorea - verkleinertes Modell der "Laube" in Seoul
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

»Verluste in der Lebensmittelbranche vermeiden: Forschungstransfer in die KMU-Praxis«. Im Rahmen dieses DBU-Projektes (DBU-AZ 32114) wurde vom Institut für Nachhaltige Ernährung (iSuN) der Fachhochschule Münster die Internet-Plattform »LAV – Lebensmittel Abfall Vermeiden« gemeinsam mit Praxispartnern aus dem Lebensmittelbereich, darunter Handwerksbäckereien, verarbeitende Produzenten sowie Betriebe aus dem Gastgewerbe erarbeitet. Sie richtet sich an Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft und stellt Instrumente zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen zur Verfügung. Über 550 Instrumente wurden recherchiert, nach mit den Unternehmen abgestimmten Kriterien bewertet und nach Anwendergruppen für die LAV-Plattform ausgewählt. Die Inhalte wurden zudem ins Englische übersetzt. Um die Betreuung der Plattform zu verstetigen und eine Aktualisierung der Ergebnisse zu ermöglichen, finden sich die Inhalte des Vorhabens nicht nur auf der Projekthomepage www.lebensmittel-abfall-vermeiden.de, sondern sie wurden nun auch in die Plattform www.lebensmittelwertschaetzen.de des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) integriert. Die Projekthistorie hinsichtlich der DBU-Förderung findet sich unter www.lebensmittelwertschaetzen.de/instrumente/lebensmittel-abfall-vermeiden.

Restaurants, Kantinen, Bäckereien und Fleischereien – dies sind nur einige Orte, an denen besonders viele Lebensmittelabfälle anfallen. Das DBU-Projekt "LAV" gibt Unternehmen viele Anregungen, wie Lebensmittelverluste und -abfälle vermieden werden können.
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Schulen sind Orte der Zukunft. Damit dies auch so bleibt, müssen in den kommenden Jahren eine Vielzahl an Bildungsbauten neu- oder umgebaut werden. Der Wunsch nach modernen Schulen, die mit offenen und flexibel nutzbaren Raumkonzeptionen unterschiedliche Formen des Lernens für Schülerinnen und Schüler eröffnen, kollidiert jedoch vielfach mit den Anforderungen des Brandschutzes und dem damit verbundenen Schutzbedürfnis. Die DBU-geförderte Publikation „Brandschutz im Schulbau. Neue Konzepte und Empfehlungen” stellt nun anwendungsorientierte Handlungsempfehlungen in den Mittelpunkt. Herausgegeben wird sie von dem Bund Deutscher Architekten BDA, der DBU, der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, der Technischen Universität Kaiserslautern, der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen und dem Verband Bildung und Erziehung (VBE).

Die Broschüre steht zum Download zur Verfügung unter: www.dbu.de/doiLanding1484.html

Circular economy – ein Beitrag zum nachhaltigen Bauen, so der Titel des fünften Fachsymposiums »Circular Economy«, veranstaltet vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg am 24./25. Januar 2018 in Stuttgart. Die Themen reichen vom Aktivhaus bis zum Recycling-Beton – darunter eine Exkursion zum Recycling-Park Kirchheim/Teck der Heinrich Feeß GmbH & Co. KG mit dem Träger des Deutschen Umweltpreises 2016, Walter Feeß. Weitere Informationen unter:
www.ifeu.de/fachsymposium-circular-economy-ein-beitrag-zum-nachhaltigen-bauen

Walter Feeß zeigt stolz auf ein Wohnhaus, bei dessen Bau Recycling-Beton benutzt wurde. Die verwendete Recycling-Gesteinskörnung (Typ 2) - erstmalig in Deutschland so eingesetzt - stammt anteilig aus der Aufbereitung von Mauerwerksbruch. Das Wohnhaus ist ein Bauprojekt der Kreisbaugenossenschaft Kirchheim-Plochingen eG.
© Auerbach/DBU

Am 6. Februar 2018 beleuchtet die Veranstaltung »Ökosystemleistung und WRRL«, organisiert vom Landesverband Nordrhein-Westfalen der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA), dem Verein Bergische WasserkompetenzRegion :aqualon e. V. und der DBU, den aktuellen Stand der Arbeiten und Erkenntnisse im Bereich des Gewässerschutzes zum Themenkomplex Ökosystemleistung und Wasserrahmenrichtlinie. Zielgruppe der Veranstaltung sind Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung. Veranstaltungsort ist das DBU Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück. Anmeldungen und Informationen unter: www.dwa-nrw.de

Wie können sich kommunale Verwaltung und Politik aufstellen, um unsere Städte zukünftig besser gegen Schäden durch Starkregen zu schützen? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Fachtagung »Kommunale Überflutungsvorsorge« am 26. Februar 2018 in Hamburg, auf der die Ergebnisse des Projekts »Planer im Dialog« und weiterer Vorhaben zu aktuellen Erfahrungen mit der Überflutungsvorsorge in Kommunen vorgestellt und diskutiert werden. Das Deutsche Institut für Urbanistik (difu) führt die Veranstaltung zusammen mit der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, der Hamburger Behörde für Umwelt und Energie und HAMBURG WASSER durch – gefördert mit Mitteln der DBU. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag und die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA)

Weitere Information und Anmeldung:
www.difu.de/11591

Herausgeber
Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541|9633-0
Fax 0541|9633-190
www.dbu.de

Redaktion
Verena Menz, Kerstin Heeman, Jana Nitsch, Nele Richter-Harder, Kathrin Schmidt, Melanie Vogelpohl
DBU Zentrum für Umweltkommunikation
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49090 Osnabrück
Tel. 0541|9633-962
Fax 0541|9633-990

Verantwortlich
Prof. Dr. Markus Große Ophoff

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