DBU aktuell Nr. 04 | 2018

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Zwei neue Gesichter im Kuratorium der DBU: Nach Zustimmung des Bundeskabinetts berief Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen, Bettina Hagedorn MdB (62, SPD), und Sylvia Kotting-Uhl MdB (65, Bündnis 90/Die Grünen) als Vorsitzende des Umweltausschusses des Deutschen Bundestages zum 1. Juni in den Vorstand der größten Umweltstiftung Europas.

Die in Kiel geborene Hagedorn ist seit 2002 Bundestagsabgeordnete, seit Januar 2006 stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe Kommunalpolitik der SPD-Bundestagsfraktion. Sie ist seit 2003 Mitglied im SPD-Landesvorstand Schleswig-Holstein, seit 2007 stellvertretende Landesvorsitzende. Von 2013 bis 2017 war sie Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses des Deutschen Bundestages. Im März wurde sie Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium der Finanzen.

Die gebürtige Karlsruherin Kotting-Uhl trat 1998 den Grünen bei. 2003 bis 2005 war sie Landesvorsitzende in Baden-Württemberg. Seit 2005 ist sie Mitglied im Deutschen Bundestag. Sie war Sprecherin für Umweltpolitik und Atompolitik ihrer Fraktion. Sie ist u.a. Mitglied bei Amnesty International, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dem World Wide Fund For Nature (WWF) und Greenpeace. 2014 bis 2016 war sie Mitglied der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe. Seit Januar ist sie Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

 

Neu im DBU-Kuratorium: Sylvia Kotting-Uhl (li.) und Bettina Hagedorn
© Kotting-Uhl / Benno Kraehahn

Seit etwa 200 Jahren engagieren sich Menschen für den Naturschutz. Parallel zu technischem Fortschritt, Industrialisierung und Verstädterung wuchs im Verlauf des 19. Jahrhunderts das gesellschaftliche Bewusstsein für die Schutzwürdigkeit der Natur. Was als soziale Bewegung begann, ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts in der Politik verankert und unterliegt ihren Einflüssen. Während des Nationalsozialismus wurde der Naturschutz formalisiert und instrumentalisiert und nach 1945 in Ost- und Westdeutschland weiter vorangetrieben. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurden bestimmte Truppenübungsplätze aufgegeben und die Flächen im Rahmen des Nationalen Naturerbes für den Naturschutz gesichert. An der ehemaligen innerdeutschen Grenze entstand das Naturschutzprojekt „Grünes Band“ (siehe DBU aktuell 07/2017 und 09/2017)

Diese wechselvolle Entwicklung prägt auch die Flächen der DBU Naturerbe GmbH. Auf einigen der überwiegend vormals militärisch genutzten Flächen finden sich bauliche Relikte aus der Zeit des Nationalsozialismus und der jüngeren Geschichte und führen zu einem Nutzungskonflikt: Naturschützende möchten seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten, während Historikerinnen und Historiker dort einen Ort der Erinnerung sehen.

„Viele der heutigen DBU-Naturerbeflächen wurden als ehemalige Truppenübungsplätze in der Zeit des Nationalsozialismus genutzt oder gar neu angelegt. Daher haben die Flächen auch eine historische Dimension. Die DBU Naturerbe GmbH kümmert sich deshalb nicht nur um den reinen Naturschutz, sondern reflektiert auch die Geschichte dieser Flächen“, sagt Prof. Dr. Werner Wahmhoff, stellvertretender DBU-Generalsekretär und fachlicher Leiter sowie Prokurist des DBU Naturerbes.

Dieser Aufgabe stellte sich die DBU im April im Umweltzentrum Schloss Wiesenfelden. 25 Fachleute aus unterschiedlichen Disziplinen diskutierten gemeinsam mit der DBU über die perspektivische Ausrichtung bezüglich der Geschichte der DBU Naturerbeflächen und wie Naturschutz und Denkmalpflege sinnvoll ineinandergreifen könnten. Dazu wurden an zwei Veranstaltungstagen insgesamt sieben Impulsvorträge gehalten und diese im Anschluss erörtert. Die Veranstaltung stand auch im Zeichen des aktuellen Europäischen Kulturerbejahres, dessen Ziel es ist, das gemeinsame kulturelle Erbe Europas und dessen Potenzial für Identifikation, Teilhabe und Entwicklung miteinander zu teilen.

Neben einem kritischen Rückblick auf die Geschichte des Naturschutzes wurden zwei konkrete Beispiele vorgestellt und diskutiert: der Westwall, ein ehemaliges, von den Nationalsozialisten errichtetes militärisches Verteidigungssystem entlang der Westgrenze des Deutschen Reiches sowie die DBU Naturerbefläche Peenemünde. In dem 25 Quadratkilometer großen ehemaligen Rüstungskomplex Peenemünde auf Usedom betrieben die Nationalsozialisten ab 1936 eine Heeresversuchsanstalt (HVA), um Massenvernichtungswaffen zu entwickeln, herzustellen und zu testen. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm die Nationale Volksarmee bis zur Wende 1990 das Gelände.

In den Diskussionen stellte sich als Kernbotschaft heraus: Auch wenn Denkmal- und Naturschutz sich nach 1945 getrennt voneinander entwickelten haben, müssen diese beiden Bereiche zusammen betrachtet werden. Vor allem die Pflege von Kulturlandschaften erfordert das Zusammenwirken von Natur- und Denkmalschutz. Insofern wurde die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Naturschutz, Denkmalpflege und Historikerinnen und Historikern als wichtiger Ansatzpunkt gesehen.

Gerade Flächen mit nationalsozialistischer Vergangenheit sind auch für weitere Personengruppen von Interesse wie beispielsweise die lokale Bevölkerung, politisch Bildende, Gedenkstätteninitiativen, aber auch Militärbegeisterte und Rechtsextremisten. Die Frage nach dem richtigen Umgang mit der Vergangenheit sowie Bürgerbeteiligung und öffentliche Diskussionen mit allen Interessengruppen hielten die Veranstaltungsteilnehmenden daher für bedeutend.

Für die DBU fasste Wahmhoff in seinem Schlusswort zusammen: „Der Zusammenhang von Geschichte, Denkmalschutz und Naturschutz wird in Zukunft noch intensiver für die einzelnen Flächen behandelt werden müssen. Gerade in Europa, wo fast ausschließlich Kulturlandschaften vorhanden sind und zudem die Geschichte der Weltkriege und insbesondere des Nationalsozialismus ihre Spuren hinterlassen hat, ist die kulturgeschichtliche Betrachtung von besonderer Bedeutung.“

Programmübersicht, Vortragsfolien und Abstracts finden sich hier.

Diskutierten zu Natur- und Denkmalschutz: die Teilnehmenden des DBU-Symposiums in Schloss Wiesenfelden
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Von Wasser umgeben: Die Naturerbefläche Peenemünde ist von der Küstendynamik der Ostsee geprägt: Winde, Strömungen und die Wellen des Meeres versetzen Kies und Küstensand von Ost nach West. Es entstehen Sandwälle, -haken und Nehrungen.
© Norbert Rosing / DBU Naturerbe GmbH
Das Historisch-Technisches Museum Peenemünde erinnert an die NS-Vergangenheit der Fläche.
© HTM Peenemünde GmbH

Der Jüdische Friedhof in Berlin-Weißensee ist ein herausragendes Kulturdenkmal sowie ein Lebensraum mit hoher biologischer Vielfalt. In Teilbereichen konnten sich wildnisartige Strukturen entwickeln, die zu besonderen Herausforderungen führen: Die jüdische Gemeinde wünscht die Erhaltung und Pflege als Bestattungs- und Erinnerungsort, die Denkmalpflege ist zur Erhaltung des bedeutenden Garten- und Kulturdenkmals verpflichtet und für den Naturschutz spielt die Bewahrung der vorhandenen biologischen Vielfalt eine große Rolle.

Ziel eines DBU-geförderten Kooperationsprojektes der Technischen Universität Berlin, des Landesdenkmalamts Berlin, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin, der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, der Friedhofsverwaltung Weißensee und der Stiftung Neue Synagoge Berlin war es daher, Daten zur biologischen Vielfalt zu erheben und in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und weiteren relevanten Akteuren Ziele des Naturschutzes bei der Bewahrung und Entwicklung des Friedhofs zu berücksichtigen.

Zur Analyse der vorhandenen Flora und Fauna wurde der Bestand ausgewählter Organismengruppen wie Moose, Flechten, Farn- und Blütenpflanzen, Vögel, Fledermäuse und Laufkäfer untersucht. Die große Bedeutung des Friedhofs für die biologische Vielfalt wird durch das Vorkommen von 363 wildwachsenden Gefäßpflanzensippen, davon 20 seltene und gefährdete Arten, unterstrichen. Da der jüdische Friedhof historisch bedingt lange Zeit nicht regelmäßig gepflegt wurde, hat er sich zu einem wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Allerdings führte dies zu Konflikten mit der Grabmalerhaltung und der Verkehrssicherheit: Bruchgefährdete Bäume stellen Gefahren für Besucher dar und beeinträchtigen die Grabmalsubstanz.

Auf Basis der Bestandsanalyse und unter Beteiligung aller betroffenen Akteure erarbeiteten die Projektpartner ein Leitbild. Dies hatte zum Ziel, den Friedhof als kulturellen Ort der Erinnerung mit seiner herausragenden Denkmalsubstanz und besonderen biologischen Vielfalt zu schützen und zu erhalten. Aus dem Leitbild wurden modellhafte Managementkonzepte für unterschiedliche Bereiche des Friedhofs mit Vorschlägen für eine abgestufte, differenzierte Pflege entwickelt. Die vorgeschlagenen Maßnahmen konzentrieren sich auf die Erhaltung und Entwicklung eines Mosaiks naturnaher und parkartiger Gehölzbestände in der Fläche, aber auch auf das Bewahren von Einzelstrukturen. Zu diesen zählen Grabgehölze, Friedhofswiesen oder bewachsene Friedhofsmauern.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen wurden im Rahmen des Projekts an insgesamt drei Grabfeldern modellhaft erprobt. Dabei wurden bedeutsame Grabgehölze gepflegt, vorhandener Gehölzbestand behutsam ausgelichtet und die Standsicherheit einer für den jüdischen Friedhof Weißensee typischen Grabmalarchitektur verbessert.

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Natur- und Kulturschutz verbinden: Auf dem Jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee sammeln Wissenschaftler Daten über Pflanzen, Tiere und den Zustand der Gräber. Ein Leitbild soll helfen, den Interessenkonflikt bei der Pflege des Areals aufzulösen.
© Ingo Kowarik/TU Berlin
Der streng geschützte Mäusebussard brütet in alten Bäumen des Friedhofs.
© Jens Scharon

Der Rückgang der Biodiversität in der Agrarlandschaft ist ein großes Problem. Die heutigen intensiv bewirtschafteten Agrarlandschaften bieten vielen Tier- und Pflanzenarten nur noch begrenzt Lebensräume. Obwohl zielführende Maßnahmen bekannt und Förderprogramme vorhanden sind, gelingt eine breite Umsetzung bisher nicht. Was sind die Gründe für den mangelnden Erfolg? Wie lässt sich der Biodiversitätsverlust abbremsen oder umkehren? Diese Fragen diskutierten mehr als 130 Teilnehmende auf dem DBU-Fachforum „Mehr Biodiversität in der Agrarlandschaft – ist eine Trendwende möglich?“ am 24. und 25. April 2018 im DBU Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück gemeinsam mit der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und dem World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland.

Derzeit wird etwa die Hälfte der Fläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt, rund 16,7 Millionen Hektar. Davon bestehen 71 Prozent aus Ackerland. Gleichzeitig ist der stärkste Rückgang der Artenvielfalt in Agrarlandschaften zu verzeichnen. Um eine Trendwende im Artenschutz einzuleiten und die Ziele der Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung zu erreichen, ist nach Auffassung der DBU eine neue und wirksame Umsetzungsstrategie erforderlich. Diese sollte spezifische Schutzziele in den verschiedenen Lebensräumen in den Mittelpunkt stellen, konkrete Ziele und Maßnahmen in Form von Biodiversitätsplänen auf Betriebsebene formulieren und damit gezielt bedrohte Tier- und Pflanzenarten in der Agrarlandschaft fördern. Auf der Veranstaltung wurde ein umfassender Arten- und Maßnahmenkatalog vorgestellt, den die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft im Auftrag der DBU erarbeitet hat und der als fachliche Grundlage für einen differenzierten und betriebsspezifischen Biodiversitätsplan für landwirtschaftliche Betriebe dienen kann.

Eine solche Biodiversitätsstrategie muss in der Agrarförderung ausreichend Berücksichtigung finden, so waren sich die Forumsteilnehmenden einig. Künftige Bemühungen müssten auf mehreren Ebenen weitergeführt werden: Modellregionen sollten eingerichtet werden, um die Praxistauglichkeit der Biodiversitätsstrategie zu demonstrieren. Eine zentrale Voraussetzung für den Erfolg sei zudem eine konkrete fachorientierte Beratung. Die Ausbildung von geeigneten Beratern müsse daher zügig in Angriff genommen werden. Zudem sei es wichtig, das nötige Wissen über die Entwicklung der Biodiversität in den beratenden Gebieten zu überwachen und zu dokumentieren.

Auf den DLG-Feldtagen vom 12. bis 14. Juni in Bernburg wird die Diskussion um die Biodiversitätspläne gemeinsam mit der DLG fortgesetzt.

Programmübersicht und Vortragsfolien unter: https://www.dbu.de/biodiversitaet

Wollen gemeinsam Lösungen für den Erhalt der Biodiversität in der Agrarlandschaft finden: Alexander Bonde (DBU-Generalsekretär), Prof. Dr. Diana Pretzell (Leiterin Naturschutz WWF Deutschland), Hubertus Paetow (DLG-Präsident) und Prof. Dr. Werner Wahmhoff (DBU-Abteilungsleiter Umweltforschung und Naturschutz, v.l.n.r.).
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Wenn sich im sonst eher beschaulichen Küstenort Altwarp am Stettiner Haff Dr. Till Backhaus, Umweltminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, DBU-Generalsekretär Alexander Bonde und Paul Johannes Fietz, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), ein Stelldichein auf einer Düne geben, muss dies schon einen besonderen Grund haben. Nach rund 50 Jahren ohne Schafe auf der Altwarper Binnendüne gibt es am Standort wieder einen Schäfer. Oder genauer gesagt: eine Schäferin. Für dieses „Comeback“ der Schafhaltung erhielten die drei Projektpartner - die DBU Naturerbe GmbH als Flächeneigentümerin, der Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz für die Steuerung vor Ort und der Landwirtschaftsbetrieb Tierproduktion Haffküste als landschaftspflegender Tierhalter -  die begehrte Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade biologische Vielfalt.

Eine extensive Beweidung der Düne wurde schon seit Unterschutzstellung als Naturschutzgebiet im Jahr 1990 angestrebt. So sollten die wertvollen offenen Dünenbereiche mit ihrem lockeren Bewuchs erhalten werden. Aber alle Bemühungen scheiterten; die Düne wuchs stetig weiter zu und mit dem Verlust der offenen Sandflächen zogen sich viele bedrohte Arten zurück. Zum Glück konnten der Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz und die DBU Naturerbe GmbH den Biobetrieb Tierproduktion Haffküste für das Projekt gewinnen: Herden-Managerin Rita Hoffmann ist gebürtige Altwarperin und kennt den früheren Dünenschäfer noch aus Kindertagen. Als neue Schäferin schaffte sie 2017 eine Herde „Rauwollige Pommersche Landschafe“ an und die Beweidung mit der alten, in der Region beheimateten Haustierrasse begann. Besonders erfreulich für alle Beteiligten ist, dass die Binnendüne „nur“ den ersten Schritt im Projekt darstellt: Gemäß Naturerbe-Entwicklungsplanung für die Ueckermünder Heide sollen weitere Magerstandorte mit Schafen extensiv beweidet werden. Ersteinrichtende Maßnahmen auf den betreffenden Flächen sind bereits erfolgt. Die Lämmer von der Düne dienen nun dem weiteren Herdenaufbau. Ab 2019 soll die Dünenschäferin weiterziehen – auf die nächste Projektfläche.

Wieder da: Schafe vor der Altwarpener Binnendüne
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Nach rund 50 Jahren ohne Schafe auf der Altwarper Binnendüne gibt es am Standort wieder einen Schäfer. Eine gemeinsame Leistung, für die die drei Projektpartner mit dem Preis der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet wurden. V.l.: Alexander Bonde, DBU; Landesumweltminister Dr. Till Backhaus; Paul Johannes Fietz, BImA; Rita Hoffmann und Philipp von Schöning, Biobetrieb Tierproduktion Haffküste.
© DBU Naturerbe

Das Projekt BioLab Eberswalde, eines der 14 Teilnehmerprojekte des Jugendkongresses Biodiversität 2017 ist Gewinner des GreenTec Award 2018 in der Kategorie Galileo Wissenspreis. Mit den GreenTec Awards wurden im April in insgesamt zwölf Kategorien die weltweit besten Projekte ausgezeichnet, die einen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz leisten und einen nachhaltigen Lebensstil alltagstauglich machen. Im BioLab gelingt das mithilfe von Pilzen: In dem Projekt geht es um die Forschung an neuen Werkstoffen aus Pilzmyzel, die hart wie Holz bis hin zu weich wie Schaumstoff sein können und kompostierbar sind.

Auch nach Stilllegung einer Zeche wird Grubengas, bestehend aus Methan, Kohlendioxid und Stickstoff, freigesetzt und kann unter anderem über Schächte in die Atmosphäre gelangen. Lange blieben diese klimarelevanten Methanemissionen aus stillgelegten Bergwerken ungenutzt. Im Jahr 1997 beantragte dann die G.A.S. Energietechnik GmbH aus Krefeld zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT ein Projekt für eine Demonstrationsanlage, um die Grubengase in einem Blockheizkraftwerk energetisch zu verwerten.

Mithilfe der DBU-Förderung wurde das Vorhaben als eines von seinerzeit zwei Pilotprojekten gestartet. Die Ergebnisse zeigten: Die Versorgung des Motors mit Grubengas ist unterbrechungsfrei möglich und die Gaszusammensetzung für die motorische Verwertung unproblematisch. Der Erfolg der beiden Demonstrationsanlagen spielte eine wesentliche Rolle dabei, dass Grubengas im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) berücksichtigt wurde. Aktuelle Zahlen der Bezirksregierung Arnsberg zeigen nun, dass durch Grubengasgewinnung und -verwertung seit 2003 rund 62 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vermieden werden konnten.

DBU-AZ 08545

Vermeidung von Kohlendioxidemissionen durch Grubengasnutzung (nach Bezirksregierung Arnsberg)
© C. Backhaus

"Warning: After reading this book nothing will ever be the same again. The enlightened view cannot be switched off! But you will learn to live with it. Happily"

So ein Abschnitt aus der Beschreibung eines neuen, englischsprachigen Buches von Prof. Claus Matthek vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Der DBU-Umweltpreisträger des Jahres 2003 hat die Kurzfassung seiner Enzyklopädie „Die Körpersprache der Bauteile“ selbst in „sächsisches Englisch“ übersetzt. In ihr erklärt der kleine Bär Pauli eine neue Formenlehre der Natur. Leserinnen und Leser erfahren, wie Bauteile ihre Gestalt durch einfache Verformung verbessern und lernen drei Denkwerkzeuge kennen, die es erlauben, Bauteile nach der Natur zu konstruieren. Erschienen ist das Buch im KIT-Verlag, ISBN 978-3-923704 -93-4, 48,00 Euro.

 

Alle zwei Jahre präsentieren die DLG-Feldtage Innovationen und Trends im Pflanzenbau mit über 350 Ausstellern, 45 ha Ausstellungsfläche mit Versuchsfeld, Ständen im Freigelände und in der Zelthalle sowie Maschinen­vorführungen für rund 25.000 Fachbesucher aus über 30 Ländern.

Vom 12. bis 14. Juni 2018 ist es im Internationalen DLG-Pflanzenbauzentrum in Bernburg-Strenzfeldwieder wieder so weit - und die DBU ist dabei: Am DBU-Informationsstand im Ausstellungzelt Nr. ZA 32 informieren wir über die aktuelle DBU-Initiative zur Steigerung der Artenvielfalt in der Landwirtschaft und über die Fördermöglichkeiten der DBU.

Am 12. Juni um 14.30 Uhr findet zudem gemeinsam mit der DLG das Forum „Biologische Vielfalt – ein Managementplan für Ackerbaubetriebe“ statt.

Mehr zum Thema in der DBU-Publikation "Maßnahmen- und Artensteckbriefe zur Förderung der Vielfalt typischer Arten und Lebensräume der Agrarlandschaft"

Kosten senken, Material- und Energieeffizienz steigern, Wettbewerbsvorteile sichern – auf der 7. PIUS-Länderkonferenz, organisiert von der Effizienzagentur NRW, am 13. und 14. Juni in Bielefeld geht es um den deutschlandweiten, praxisorientierten Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer rund um die Themen Produktionsintegrierter Umweltschutz (PIUS), Ressourceneffizienz und nachhaltiges Wirtschaften. Ziel ist es, mit vielen Praxisbeispielen von Unternehmen für Unternehmen die Vorteile für die Steigerung des Umwelt- und Klimaschutzes sowie für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen durch Ressourcenschonung in der Produktion zu verdeutlichen. Das Keynote-Interview gibt Kletterweltmeister und Unternehmer Stefan Glowacz.

Die DBU ist dabei: Mit einem Workshop zum Thema „Digitaler Wandel – Chancen für mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen“ (13. Juni, Session 3, 17:20 bis 18.35 Uhr) greift die Stiftung die Frage auf, wie es gelingen kann, die Chancen der Digitalisierung für positive ökologische Effekte zu nutzen und die Risiken im Blick zu behalten. Zusammen mit Projektpartnern aus Wirtschaft und Wissenschaft berichtet die DBU von ihren Erfahrungen und Ergebnissen und insbesondere über die neue Kompetenzplattform für den Mittelstand „nachhaltig.digital“, die die DBU in gemeinsamer Trägerschaft mit dem B.A.U.M. e. V. betreibt.

Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung finden sich auf der Konferenz-Webseite.

Das kulturelle Erbe besitzt eine herausragende Bedeutung für die Identität Europas, die weit über den rein finanziellen Wert der Kulturgüter hinausreicht. Die DBU nimmt das Europäische Kulturerbejahr 2018 daher zum Anlass, gemeinsam mit Partnern aus dem Bereich der Konservierung sowohl einen Rückblick als auch eine Aufarbeitung des aktuellen Status quo der Konservierungswissenschaft zu wagen. Zusammen mit den Teilnehmenden wollen wir Richtungen aufzeigen, in die sich die Konservierungsforschung in Zukunft bewegt und Themen ermitteln, die im Mittelpunkt der zukünftigen Forschungen und der Förderung stehen sollten.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz statt.

Veranstaltungstermin: 19. bis 20. Juni 2018

Veranstaltungsort: Kulturforum (Vortragssaal Kunstgewerbemuseum), Matthäikirchplatz, Berlin

Programm und Anmeldung

 

Die Ökobilanzwerkstatt, ursprünglich initiiert von der Technischen Universität Darmstadt, findet dieses Jahr in Osnabrück zum Thema  „Aktuelle Trends in der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewertung“ statt. Sie ist ein Forum für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zum Austausch über aktuelle Forschungsthemen im Bereich der Ökobilanzierung. In diesem Rahmen laden wir Sie dazu ein, Vorträge, Poster und Arbeitssessions einzureichen.

Die Vorträge werden nach Themen gegliedert vor den Konferenzteilnehmenden vorgetragen. Es ist geplant, ausgewählte Vorträge im Anschluss an die Ökobilanzwerkstatt zu veröffentlichen. Die Posterbeiträge werden in einer Session präsentiert und ermöglichen einen Austausch und die Vernetzung der Teilnehmenden untereinander. Die Arbeitssessions bieten Ihnen die Chance, die für Ihre Forschung relevanten Themen mit einem Fachpublikum zu diskutieren und zu bearbeiten.

Die Veranstaltung findet vom 10. bis 11. Oktober 2018 und in Kooperation mit der Universität Osnabrück statt. Die Frist für die Abgabe der Beiträge ist der 15. Juli 2018.

Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!

Weitere Informationen unter www.dbu.de/oekobilanzwerkstatt

14. Ökobilanzwerkstatt - Aktuelle Trends in der Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewertung
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Herausgeber
Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541|9633-0
Fax 0541|9633-190
www.dbu.de

Redaktion
Verena Menz, Ulf Jacob, Melanie Vogelpohl, Kathrin Wiener
DBU Zentrum für Umweltkommunikation
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541|9633-962
Fax 0541|9633-990

Verantwortlich
Prof. Dr. Markus Große Ophoff

Erscheinungsweise
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