Wenn die Natur unter die Räder kommt

Motorcrosssport zerstört wertvolle Lebensräume auf der DBU-Naturerbefläche Ueckermünder Heide
Motorcrossspuren am Hang
Unerlaubter Motorsport auf der DBU-Naturerbefläche Ueckermünder Heide zerstört Lebensräume etwa für seltene Bodenbrüter wie dem von Aussterben bedrohten Ziegenmelker. © Christina Möller/Bundesforst
© Christina Möller/Bundesforst

Altwarp. Eine tiefe Fahrrinne führt mitten durch den Wald und tiefe Ausbuchtungen im Boden zeichnen die Dünenlandschaft auf der DBU-Naturerbefläche Ueckermünder Heide. Mountainbike- und Motorsport hinterlässt in geschützten Lebensräumen nicht nur seine Spuren, sondern ist auch verboten. „Wer bei uns in den Schutzgebieten und auf den DBU-Naturerbeflächen so unterwegs ist, lässt wertvolle Naturräume für seltene Bodenbrüter sowie wertvolle Pflanzen buchstäblich unter die Räder kommen“, erklärt Susanne Belting, fachliche Leiterin im DBU Naturerbe, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und ergänzt: „Gemeinsam mit dem Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz wollen wir darauf aufmerksam machen, dass wir unerlaubten Motorsport auf unseren DBU-Naturerbefläche nicht akzeptieren.“   

Motorsport gefährdet und verdrängt Tier- und Pflanzenwelt

Motorcrossspuren am Hang
Die DBU-Naturerbefläche zeichnet sich durch ein vielfältiges Mosaik verschiedener Lebensräume aus: verschiedene Waldtypen unterschiedlicher Standorte, feuchte See- und Moorlandschaften sowie trockene Standorte wie Heideflächen und Sandmagerrasen.
© Christina Möller/Bundesforst
© Christina Möller/Bundesforst

Natürlich sollen Menschen gerne draußen Sport treiben und Freude an der Natur haben, aber Extremsportarten wie Motorcross- oder Quadfahren in Gebieten, die dem Naturschutz gewidmet sind, zerstören Lebensräume etwa für seltene Bodenbrüter wie dem vom Aussterben bedrohten Ziegenmelker oder der Waldschnepfe und sind nicht zu vereinbaren mit den Schutzzielen. Viele Arten sind gegenüber Störungen, insbesondere durch Befahrung, Lärm sowie optische Reize empfindlich und können in ihrem Bestand gefährdet oder gar verdrängt werden. Hinzu kommt der hohe Erholungswert der DBU-Naturerbefläche. Zunehmend sind Besuchende zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. „Das Fahren querfeldein kann zudem andere Erholungssuchende gefährden. Wir appellieren daher an alle, die die Ueckermünder Heide besuchen, die Tier- und Pflanzenwelt nicht aus dem Blick zu verlieren“, sagt Belting.  

DBU-Naturerbefläche vollständig dem Naturschutz gewidmet

Nahaufnahme eines Quadreifens im Wald
Motorsport in geschützten Lebensräumen hinterlässt nicht nur seine Spuren, sondern ist auch verboten.
© Oleksandr – stock.adobe.com
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Durch die jahrelange militärische Nutzung konnte sich auf der DBU-Naturerbefläche eine Vielzahl von unterschiedlichen Lebensräumen entwickeln. Die Ueckermünder Heide zeichnet sich durch ein vielfältiges Mosaik aus verschiedenen Waldtypen unterschiedlicher Standorte, feuchten See- und Moorlandschaften und trockenen Standorten wie Heideflächen und Sandmagerrasen aus. Von besonderer Bedeutung sind die Binnendünenbereiche bei Altwarp und Altwarp-Siedlung. Entsprechend der Vielfalt und Besonderheit der Lebensräume ist die Anzahl der ökologischen Nischen und der dort lebenden Tier- und Pflanzenarten auf der DBU-Naturerbefläche besonders hoch und schützenswert. „Ziegenmelker und Seeadler haben sich hier angesiedelt und das an Trockenheit und Hitze angepasste Silbergras findet in den nährstoffarmen Altwarper Binnendünen optimale Lebensbedingungen“, weiß Christina Möller vom Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz.

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