„Grünes“ Pulver für weiße Wäsche

DBU förderte mit 400.000 Euro Projekt in Sachsen – Generalsekretär besuchte Firma Fit in Hirschfelde

Hirschfelde. Damit schmutzige Wäsche wieder sauber wird, braucht es oft Chemie. So lösen Substanzen wie Tenside den Schmutz aus der Kleidung. Obwohl Mindestanforderungen an die biologische Abbaubarkeit der Tenside gesetzlich geregelt sind, belasten sie und andere Inhaltsstoffe die Gewässer erheblich. Wie viel Tenside nötig sind, um ein „sauberes“ Waschergebnis zu bekommen, hängt unter anderem davon ab, wie gut die Tenside wirken können. Dafür spielt die Wasserhärte eine große Rolle. Die sächsische Firma Fit hat mit Hilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein umweltverträgliches Pulverwaschmittel mit einem neuen Wasserenthärter entwickelt. Die DBU unterstützte das Projekt mit 400.000 Euro. Dem umweltfreundlichen Waschpulver aus der Fit-Reihe „Rei Grüne Kraft“ wurde als erstem Textilwaschmittel in Deutschland das europäische Umweltzeichen verliehen. DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde besuchte heute im Rahmen der Internationalen DBU-Sommerakademie in Ostritz-St. Marienthal den Reinigungsmittelhersteller.

Pulver löst sich schon bei niedrigen Temperaturen vollständig im Wasser auf

Grundlegende Idee: Fit setzt auf die im Haushalt schon bekannte Zitronensäure. Ihre Salze machen das Wasser weich und entkalken es. Sie sorgen dafür, dass sich das Waschpulver schon bei niedrigen Temperaturen vollständig im Wasser auflöst und im Unterschied zu bisherigen Pulverwaschmitteln keine unlöslichen Pulver-Rückstände auf der Wäsche zurückbleiben. Die Säure wird aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen und lässt sich mit geringem Energieaufwand chemisch aufbereiten. „Für uns ein idealer Arbeitsstoff“, so Dr. Thomas Herbrich, Leiter für Forschung und Entwicklung bei Fit. 

Brickwedde: "Meilenstein für den Umweltschutz"

„Die Entwicklung eines vollständig wasserlöslichen Waschpulvers, das auch die Umwelt schont, ist ein Meilenstein für den Umweltschutz“, lobt Brickwedde die neue Entwicklung aus Sachsen. Ein Waschpulver auf weitgehend ökologischer Basis sei ein gelungenes Beispiel für das gute und funktionierende Zusammenspiel von Umweltschutz und Chemie im Haushalt.

"Zukunft Wasser" Motto bei Internationaler Sommerakademie in Ostritz-St. Marienthal

Der Besuch bei Fit reihte sich ein in das Programm der 15. Internationalen Sommerakademie in Ostritz-St. Marienthal (Sachsen). „Zukunft Wasser“ lautet das Motto der einwöchigen Tagung. In zahlreichen Fachvorträgen und Arbeitsgruppen wird über die vielfältige Nutzung und den Missbrauch von Wasser aufgeklärt. Rund 150 Teilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik sowie Mitarbeiter der DBU treffen sich in der energieökologischen Modellstadt, um über Strategien und Lösungen im Gewässerschutz und in der Wasserwirtschaft zu diskutieren. Thematisiert wird beispielsweise wie man Wasserstraßen ökologischer gestalten und Flüssen mehr Raum geben kann und wie pharmazeutische und chemische Wirkstoffe in industriellen Abwässern wirkungsvoll behandelt werden können.

 

Für Fragen zum Projekt (AZ 24800): Dr. Thomas Herbrich, Fit GmbH, Telefon: 035843/263159

DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde (2. v.r.), DBU-Abteilungsleiter Umwelttechnik, Dr. Wulf Grimm (l.) und DBU-Fachreferent, Dr. Jörg Lefèvre (r.) besuchten die Fit GmbH und ihren Geschäftsführer, Dr. Wolfgang Groß (2.v.l.) in Sachsen.
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