MOE-Fellowship: Marketa Vlacilova

Fernerkundliche Anwendungen zur Beurteilung von Bodendegradation durch Erosion

Using remote sensing for evaluation of soil degradation by erosion

Bodenerosion ist ein natĂŒrlicher Prozess, der nicht nur landwirtschaftliche NutzflĂ€che betrifft. Die drei wichtigsten Erosionsformen sind Wind, Wasser und Gletscher, denen die Gravitation hilft. Menschliche AktivitĂ€t, wie Abholzung, Wachstum der StĂ€dte und konventionelle Bodenbearbeitung beschleunigen den Prozess.
Dieses Projekt beschĂ€ftigt sich mit der Aufnahme von Erosionseffekten anhand von stereoskopischen Fotos und Orthophotos, welche aus einer Drone aufgenommen wurden. Vorteile von Drohnen sind großflĂ€chige Daten in hoher Auflösung, FlexibilitĂ€t und bei der Datenaufnahme und der vergleichsweise niedrige Preis im Vergleich mit bemannten FlĂŒgen.
Die Forschung fokussierte zwei Typen und Skalen von Erosionseffekten. Der erste behandelt Rillenerosion auf landwirtschaftlichen FlĂ€chen ausgelöst durch Starkregen. Zu Beginn des Projektes wurden im FrĂŒhjahr mögliche erosionsgefĂ€hrdete Standorte ausgewĂ€hlt. Nur eine FlĂ€che wurde im Folgenden am 27.04.2015 von eine Starkregenereignis getroffen. Auf die landwirtschaftlichen FlĂ€che in der NĂ€he von Naundorf entstanden Erosionsrillen entlang der Bearbeitungsrichtung und Bodenmaterial wurde auf angrenzende Felder verlagert. Luftbilder dieser Situation wurden mit einer Drone (DJI Phantom 2) aufgenommen. Im Folgenden wurde ein hochaufgelöstes digitales GelĂ€ndemodell mit der Software Agisoft PhotoScan und ArcGIS erstellt. Das digitale GelĂ€ndemodel wurde genutzt, um automatisch Bodenverluste zu berechnen. Diese Methodik besteht aus zwei Teilen: Zum einen das Detektieren der Rillenkanten und zum anderen das Bestimmen der Volumina, welches sich zwischen den Kanten befindet. FĂŒr die Kantendetektion wurden der sogenannte canny operator [1] genutzt, der von der TU Dresden zur VerfĂŒgung gestellt wurde [2]. Das Volumen der Rillen wurde mit einem bereits bestehenden Modell in ArcGIS berechnet, welches auf der Rekonstruktion der „alten“ LandoberflĂ€che besteht, und von dieser das GelĂ€ndemodell der Befliegung abzieht.
Der zweite Teil des Projektes beschĂ€ftigte sich mit Erosion auf steilen HĂ€ngen. Die Untersuchungsgebiete befanden sich in Italien in der NĂ€he der StĂ€dte Radicofani und Bagnoregio, wo sog. Calanchi (große Erosionsformen) bereits seit zwei Jahren in einer Kooperation mit der Katholischen UniversitĂ€t EichstĂ€tt-Ingolstadt beobachtet werden. Dieses Monitoring wird mittels einer Drone (AscTec Falcon 8) und einem terrestrischen Laserscanner (Riegl LMS-Z420i und VZ-400) durchgefĂŒhrt. Die Kantendigitalisierung des Calanco wurde wegen der komplexen Form und vorhandener Vegetation manuell durchgefĂŒhrt.
Monitoring von Bodenerosion mittels Fernerkundung ist ein aktuelles Thema und kann auf verschiedenen Skalen eingesetzt werden, um ErosionsschÀden zu vermessen. In diesem Projekt wurden Luftbilder und Laserscans eingesetzt, um hochaufgelöste Höhenmodelle zu erstellen. Erste Versuche zur automatischen Rillendetektion verliefen vielversprechend. Im weiteren Verlauf des Projektes soll eine komplexe Automatisierung von Rillendetektion bis zur Volumenberechnung erzeugt werden.

AZ: 30015/558

Zeitraum

01.02.2015 - 31.07.2015

Land

Tschechien und Slowakei

Institut

Technische UniversitĂ€t Bergakademie Freiberg Institut fĂŒr Bohrtechnik und Fluidbergbau Fachgebiet Boden- und GewĂ€sserschutz

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Betreuer

Prof. Dr. JĂŒrgen Schmidt