Veranstaltungshinweis – Bad Muskau

Im Hinblick auf die abschließende Evaluation der grenzĂŒbergreifenden Bearbeitungen im Mai 2012 ist geplant, Ergebnisse und aktuelle Forschungen zur Thematik im Rahmen einer Fachtagung der Stiftung „FĂŒrst-PĂŒckler-Park Bad Muskau“ vom 26. - 28. April 2012 in Bad Muskau zu prĂ€sentieren. Wir möchten Sie in diesem Zusammenhang herzlich einladen und hoffen auf ein reges Interesse und einen spannenden Gedankenaustausch.

Seit Oktober 2009 beschĂ€ftigt sich ein grenzĂŒbergreifendes Forschungsvorhaben der Stiftung „FĂŒrst-PĂŒckler-Park Bad Muskau“ mit der Vielfalt des verwendeten Gehölzsortimentes Carl Eduard Petzolds im 19. Jahrhundert. Das Projekt, kofinanziert und unterstĂŒtzt durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, verfolgt mit dem Hintergrund des Verlustes von BiodiversitĂ€t in unseren KulturlandschaftsrĂ€umen, die Bewahrung einer dendrologischen Vielfalt in historischen GĂ€rten und Landschaften. Mit der Erforschung bis heute ĂŒberkommener GehölzbestĂ€nde in polnischen, tschechischen, niederlĂ€ndischen und deutschen GĂ€rten, dem Kultivieren von Derivaten in der Muskauer GĂ€rtnerei, zielt das Projekt auf den Erhalt der Arten- und Sortenvielfalt historischer Gehölzsortimente.

Carl Eduard Petzold wirkte als GartenkĂŒnstler in vielen europĂ€ischen Parkanlagen. In Zusammenarbeit mit Georg Kirchner, finanziert durch den Muskauer Standesherrn Prinz Friedrich der Niederlande, schuf Petzold das „Arboretum Muscaviense“ und betrieb eine Anzahl von Baumschulen, bspw. in Muskau und Bunzlau. Petzold’s dendrologisches Interesse, in Verbindung mit der Anwendung der gestalterischen QualitĂ€t von Gehölzen, ist bis heute in den GĂ€rten fragmentarisch erlebbar.

Trotz jahrelanger Pflegedefizite und verĂ€nderter Standortbedingungen sind vielerorts außergewöhnliche und vitale Gehölze zu finden. NeueinfĂŒhrungen, Kultivare, VarietĂ€ten - importiert, gezĂŒchtet oder ausgelesen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, sind vielerorts als SolitĂ€re zu entdecken, kaum zuzuordnen und in der Literatur hĂ€ufig nicht eindeutig beschrieben. Eine Vielzahl dieser Gehölze ist heute in den Baumschulen nicht mehr erhĂ€ltlich.

Kommerzielle Ausrichtungen der Betriebe und der ökonomische Sachzwang fĂŒhrten kontinuierlich zu einer stringenten Reduzierung auf ein „Mainstream“-Sortiment. Ein umfangreicher potenzieller Fundus an ökologisch und gestalterisch bestens geeignetem Pflanzenmaterial ging bei dieser Entwicklung verloren und diesem Trend versucht das Projekt zu begegnen.

Informationen ĂŒber projektleitung@muskauer-park.de (Susanne Richter) Tel. 035771-63201 oder Tel. 035771-64343 (Christel Richter).

Stiftung „FĂŒrst-PĂŒckler-Park Bad Muskau“
Orangerie
02953 Bad Muskau
info@muskauer-park.de