Osijek in Berlin

Mit genetisch modifizierter Hefe zum Artenschutz beitragen

Squalen ist eine Substanz, die heutzutage als wichtiger Synthese-Hilfsstoff und biologisch abbaubarer Schmierstoff genutzt wird. Der weltweite Jahresumsatz von Squalen beträgt bei steigender Nachfrage 125 Mio. USD. Squalen wird standardmäßig aus Fischöl isoliert, bevorzugt aus Haifischleber-Öl, was einen hohen Eingriff in das Ökosystem Meer darstellt: Einige Haifischarten sind bereits vom Aussterben bedroht. Gerade an der Ostküste der USA sind in den vergangenen Jahren die Haifisch-Populationen dramatisch gesunken: So verzeichnet man für den Weißen Hai einen Rückgang um 79 Prozent, für den Hammerhai sogar um 89 Prozent. Für die kanadische Küste gibt es Aussagen über Reduktionsquoten von bis zu 99 Prozent. Auch in der Verwendung sind Fischöle nicht unproblematisch. Für die pharmazeutische und Nahrungsmittelindustrie ergeben sich aufgrund der fehlenden Reinheit des Stoffes große Probleme. Denn der Naturstoff enthält sehr unterschiedliche Mischungen aus verschiedenen Lipiden und hohe Anteile an Toxinen und Schwermetallen. Eine Anwendung von Haifisch-Squalen im Humanbereich ist daher nicht optimal. Die Aufarbeitung zu hochreinen Produkten ist hingegen an energie- und stoffaufwändige sowie abfallintensive Prozeduren gebunden. Um diesen Problemen zu begegnen hat das Unternehmen OrganoBalance mit Hilfe der DBU ein Verfahren zur biotechnologischen Herstellung von Squalen mittels Hefe entwickelt. Wie das von statten geht werden die "Umwelt baut Brücken"-SchülerInnen heute bei Ihrem Gang durch die biotechnologischen Labore des Unternehmens erfahren. Und im Interview mit Geschäftsführerin Prof. Christine Lang werden sie herausfinden, wie man es mit Hilfe von biotechnologischen Verfahren zur Unternehmerin des Jahres macht.