Energiewende und Archäologie

Kilometerlange unterirdische Leitungstrassen durchschneiden archäologische Fundstellen von der Steinzeit bis ins Mittelalter, Wind- und Solarparks verändern historische Kulturlandschaften. Die Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen führt zu einer Intensivierung der Landwirtschaft. Der verstärkte Anbau von Energiepflanzen wie Mais- und Raps wirkt sich auf Fruchtfolgen und das Bodengefüge aus. Die Energiewende geht am Archiv im Boden also keineswegs spurlos vorüber.

Weder Denkmalpfleger und Archäologen noch Planer und Netzbetreiber sind sich dabei häufig bewusst, welche gravierenden Auswirkungen für das archäologische Erbe von diesem Wandel ausgehen. Das Ziel der Tagung ist es daher, Archäologen, Netzbetreiber, Energieversorger sowie Vertreter aus Landwirtschaft und Naturschutz ins Gespräch zu bringen, sich über unterschiedliche Interessen auszutauschen und schließlich im Dialog zukunftsfähige Konzepte der Konfliktminimierung oder -vermeidung zum Schutz archäologischer Denkmäler zu entwickeln. Neben Grundsatzreferaten, die in die Themenfelder »Energiewende«, »Netzausbau«, »Windund Solarparks« sowie »Nachwachsende Rohstoffe« einführen, und zahlreichen Fallbeispielen aus der archäologischen Denkmalpflege sollen in der Diskussion und im Gespräch konstruktive Lösungsvorschläge erarbeitet werden. Die zweitägige Veranstaltung trägt daher auch einen »workshopartigen« Charakter. Sie klingt mit einem Besuch der Ausstellung »Der Goldene Schnitt« im Niedersächsischen Landesmuseum in Hannover aus.

Die Tagung findet in Verbindung mit der Kommission für Landwirtschaft und Forsten im Verband der Landesarchäologen e. V., mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege und dem Landesamt für Archäologie Sachsen statt.

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