Das nationale Naturerbe am Beispiel Peenemünde – Geschichte. Entwicklung. Gesellschaftliche Verantwortung.

Veranstaltung am 28. Juni im Historisch-Technischen Museum Peenemünde

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat in den vergangenen zehn Jahren 70 großräumige Liegenschaften mit rund 69 000 ha vom Bund übernommen mit dem Ziel, diese Naturerbeflächen langfristig für den Naturschutz zu sichern. 97 % der übertragenen Flächen wurden ehemals militärisch verwendet. Die meisten Flächen befinden sich in Ostdeutschland und wurden vor der Wiedervereinigung durch die Nationale Volksarmee und die sowjetischen Streitkräfte genutzt.

Viele der DBU-Flächen sind nicht nur Naturerbe, sondern können auch als kulturhistorisches und politisches Erbe begriffen werden. Ihre wechselvolle Geschichte reicht mitunter bis zurück in das 19. Jahrhundert. Wichtige Zäsuren in der Nutzung werden durch das Jahr 1933 mit der Machteroberung durch den Nationalsozialismus, dem Aufbau zweier deutscher Staaten ab 1945 und dem Jahr der Wiedervereinigung 1990 markiert. Die verschiedenen Zeitphasen prägten die Flächen und ihre Nutzung in mitunter markanter Form. Die Naturerbegebiete der DBU sind insofern wichtige Zeugnisse für bestimmte Epochen, so für die Zeit zwischen 1945 und 1990, als andere Mächte in Deutschland bestimmenden Einfluss ausübten.

Die DBU hat mit der Übernahme ihrer Flächen nicht nur eine naturschutzfachliche Aufgabe übernommen, sondern auch die Verantwortung, sich mit der wechselvollen Historie ihrer Liegenschaften zu befassen. Dieser Auseinandersetzung wird sich die DBU stellen. Die Naturerbefläche Peenemünde ist besonders repräsentativ für die historische und umweltpolitische Betrachtung von Naturerbeflächen in ihrer gesamtgesellschaftlichen Bedeutung.

Anmeldungen sind hier online möglich: https://www.dbu.de/veranstaltungPeenemuende

Historisch-Technisches Museum Peenemünde
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