Die Umwelt- und Klimabedingungen werden weltweit durch atmosphärische CO2-Konzentrationen und den globalen Meeresspiegel beeinflusst. Der Ozean spielt dabei eine zentrale Rolle als Speicher für Wärme und Kohlenstoff und hat bereits rund 30 % der anthropogenen CO2-Emissionen seit der Industrialisierung aufgenommen. Allerdings vermindert die fortwährende globale Erwärmung auch die CO2-Speicherkapazität der Ozeane durch Veränderung der Strömungssysteme und Schmelzwassereinträge von den kontinentalen Eisschilden, insbesondere in den südlichen hohen Breiten. Das mittlere Pliozän (engl. Mid-Pliocene Warm Period (MPWP); etwa 3,5 – 3,0 Millionen Jahre vor heute) stellt ein entscheidendes Klima-Analog für das nahe Zukunftsklima und mögliche Erwärmungsszenarien der Erde dar. Das Promotionsvorhaben zielt darauf ab, den marinen Kohlenstoffkreislauf, die Wassermassenzirkulation und die Eisschildstabilität im Südozean während der MPWP zu charakterisieren, um damit Aussagen über das gesamte Klimasystem bezüglich der Mechanismen des globalen Meeresspiegelanstieges und ozeangesteuerter Erwärmung durch CO2-Freisetzung treffen zu können. Die Ergebnisse des Promotionsvorhabens liefern bedeutende Einblicke in die komplexen Dynamiken und natürlichen Rückkopplungsprozesse zwischen dem globalen Meeresspiegel, der Ozeanzirkulation und der Kohlenstoffspeicherung im Südozean zu wärmeren Klimarandbedingungen als heute, was zur Validierung von Klimamodellen beiträgt, mit denen auch zukünftige Klimaentwicklungen simuliert und Klimaschutzmaßnahmen (auch für Europa) abgeleitet werden.