MOE-Fellowship

Felix Sauke

Modellierung des Einflusses alternativer Wiederaufforstungsszenarien auf den NĂ€hrstoffexport und die WasserqualitĂ€t nach dem dĂŒrrebedingten Waldsterben im Harz

Der Klimawandel und die damit einhergehenden UmweltverĂ€nderungen stellen eine gewaltige Bedrohung fĂŒr die derzeit vorherrschenden WaldbestĂ€nde dar, wobei im bundesweiten Vergleich die Mittelgebirgsregionen mit hohem Anteil an Fichten-Monokulturen, wie dem Harz, die höchsten forstlichen SchĂ€den verzeichnen. Nach derzeitigem Stand sind etwa 75% der Fichten im Harz abgestorben mit teils drastischen Folgen fĂŒr die NĂ€hrstoffeintrĂ€ge und TrinkwasserqualitĂ€t in den Talsperren. FĂŒr die Harzregion werden deshalb verschiedene Szenarien der Wiederaufforstung von SchadflĂ€chen diskutiert, z.B. Wiederaufforstung mit Nadelholz-Monokulturen, Wiederaufforstung durch Mischwald oder SelbstĂŒberlassung der abgestorbenen WaldflĂ€chen mit anschließender Sukzession. Dabei ist ungewiss, wie sich die Entwicklung neuer Waldgemeinschaften auf BodennĂ€hrstoffbilanzen und NĂ€hrstoffaustrĂ€ge auswirken. AbhĂ€ngig von den Fließpfaden, die das Bodenwasser mit Grund- und OberflĂ€chenwasser verbinden, beeinflusst der BodennĂ€hrstoffhaushalt des Waldes auch die QualitĂ€t wichtiger Wasserressourcen zur Trinkwassergewinnung. Das geplante Forschungsprojekt adressiert die Schnittstelle zwischen Waldentwicklung, BodennĂ€hrstoffdynamiken und GewĂ€sserqualitĂ€t und besitzt somit große Relevanz fĂŒr praktische Maßnahmen zur Waldbewirtschaftung. Infolgedessen ist eine fundierte Vernetzung verschiedener Wissenschaftsbereiche am UFZ und anderer wissenschaftlicher Institute sowie Praxispartner in der Harzregion vorgesehen. Dabei ist besonders das Forstamt Oberharz des Landes Sachsen-Anhalt und der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt hervorzustellen. Zur Bestimmung der NĂ€hrstoffaustrĂ€ge unter verschiedenen Aufforstungsszenarien beinhaltet das Forschungsvorhaben einen individuen-basierten rĂ€umlich-expliziten Modellansatz mit Simulation der Waldentwicklung und BodennĂ€hrstoffdynamiken aufgeforsteter Waldgebiete. Im Zuge dessen soll das Waldwachstumsmodell FORMIND an drei Versuchsstandorten im Ostharz an das Bodenmodell Jena Soil Model gekoppelt werden. Das gekoppelte Modellsystem erlaubt dann die gleichzeitige Bewertung der Waldentwicklung und der BodennĂ€hrstoffdynamik. Die simulierten Modellergebnisse sollen mit Messdaten von allen VersuchsflĂ€chen in Bezug auf die BodennĂ€hrstoffbilanzen validiert werden. Ein Ziel dieses Forschungsvorhabens besteht darin Szenarienanalysen fĂŒr verschiedene Klima- und Waldbewirtschaftungsszenarien durchzufĂŒhren. Mit diesen Szenarien sollen als Endprodukt des Projekts die Auswirkungen verschiedener Aufforstungsstrategien auf die Entwicklung von forstlicher ProduktivitĂ€t, BodennĂ€hrstoffbilanzen und NĂ€hrstoffaustrĂ€gen durch oberirdischen und unterirdischen Abfluss (gelöste N und P Verbindungen sowie DOM) bis 2070 untersucht werden.


Übersicht

Förderzeitraum

01.01.2024 - 31.12.2026

Institut

Helmholtz-Zentrum fĂŒr Umweltforschung GmbH - UFZ Department Aquatische Ökosystemanalyse und Management

Betreuer

Prof. Dr. Michael Rode

Kontakt

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