MOE-Fellowship

Presiyana Petrova

GegenwĂ€rtige Praxis und Instrumente fĂŒr die Entwicklung des nachhaltigen Tourismus im Kyulevcha Dorf (Bulgarien)

Ein der grĂ¶ĂŸten die Menschheit betreffenden Problemen heutzutage ist die Zerstörung des ökologischen Zustandes, der eine erhebliche Rolle fĂŒr die nachhaltige Entwicklung und die gesellschaftliche Entwicklung insgesamt spielt. Dieser ist besonders wichtig fĂŒr die lĂ€ndlichen RĂ€ume, die von der natĂŒrlichen Landschaft geprĂ€gt sind, weil ihr Erhalt sich direkt in der AbhĂ€ngigkeit von den natĂŒrlichen Ressourcen befindet und sie auch den Genuss und die Erholung der Stadt- und Landbevölkerung sichern. Heute stehen ĂŒberall viele lĂ€ndliche Regionen großen demografischen, wirtschaftlichen und sozialen Problemen gegenĂŒber. Eines der mögliche Instrumente, das nicht nur zu der Lösung dieser Probleme und der Behinderung ihrer weiteren Entwicklung beitragen könnte, sondern auch ein bewĂ€hrtes Instrument der Regionalentwicklung reprĂ€sentiert, ist die sogenannte "Dorferneuerung".  Mithilfe dieser Einzelmaßnahme ist eine Verbesserung der Lebens-, Wohn-, Arbeits- und UmweltverhĂ€ltnisse in einem Dorf ermöglicht. Vitale Dörfer spielen eine wesentliche Rolle fĂŒr den Erhalt sozialer Strukturen und lokaler IdentitĂ€t. Diese können langfristig nur ausgeĂŒbt werden, wenn ihre natĂŒrlichen Ressourcen erhalten und nutzbar bleiben. In Bezug darauf fokussiert sich die Forschung auf die Entwicklung des nachhaltigen Tourismus als ein zur VerfĂŒgung stehendes Verfahren fĂŒr die Dorferneuerung. Tourismus stellt weltweit einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar, der erheblichen Einfluss auf soziale Gemeinschaften, kulturelle Werte und natĂŒrliche Ressourcen hat.

Einerseits stellt die Erhebung "GegenwĂ€rtige Praxis und Instrumente fĂŒr die Entwicklung des nachhaltigen Tourismus im Kyulevcha Dorf (Bulgarien)" den Fokus auf die Belebung eines bestimmten Gebiets mithilfe der Entwicklung des nachhaltigen Tourismus. Das von einer reichen und interessanten Geschichte geprĂ€gte antike Dorf befindet sich im nordöstlichen Bulgarien und seine ganze FlĂ€che gehört zum Natura 2000-Netzwerk. Im Laufe der Zeit gelang es dem Ort seine AuthentizitĂ€t zu bewahren. Obwohl es von der gegenwĂ€rtigen Tendenz in der lĂ€ndlichen Entwicklung betroffen ist,  ist in den letzten Jahren eine Belebung des Dorfes zu beobachten. DafĂŒr ist die Tourismusentwicklung zweifellos besonders verantwortlich. Dazu tragen viele Voraussetzungen bei, aber im Vordergrund steht die intakte Natur. Um das heutige VerhĂ€ltnis von Tourismus und Naturschutz nachzuvollziehen, ist ein modernes Konzept wie das des nachhaltigen Tourismus sinnvoll. Stellt aber nicht das Miteinander von Naturschutz und Tourismus in Form eines nachhaltigen sowie schutzgebietsvertrĂ€glichen Tourismus die beteiligten Akteure des Dorfes vor neue Herausforderungen und sind sie vorbereitet, dieses zu schaffen?

Andererseits fokussiert sich die Forschung auf die Region Uckermark in Deutschland, die der PreistrĂ€ger im Bundeswettbewerb Nachhaltige Tourismusregionen 2012/2013 ist. Der Markenkern der Reiseregion Uckermark ist der Naturtourismus. Mit ihrer reichen Ausstattung an natĂŒrlichen und naturnahen Gebieten, drei Nationalen Naturlandschaften und einer UNESCO WeltnaturerbestĂ€tte bietet die Uckermark dafĂŒr hervorragende Bedingungen und ermöglicht auch außergewöhnliche Naturerlebnisse. Der Tourismus ist schon jetzt fĂŒr die Uckermark ein wichtiger Wirtschaftszweig, der erheblich zur regionalen Wertschöpfung beitrĂ€gt, ArbeitsplĂ€tze schafft und dabei vergleichsweise umweltvertrĂ€glich ist.

Hauptziele dieser Erhebung sind es, das Potenzial des Dorfes fĂŒr die Tourismusentwicklung in nachhaltiger Richtung zu bewerten als auch erforscht zu werden, was in Bezug darauf schon erzielt ist und was noch getan werden kann. Als der PreistrĂ€ger reprĂ€sentiert die Region Uckermark ein sehr gutes Beispiel fĂŒr nachhaltigen Tourismus und es wĂŒrde interessant sein, die Instrumente dafĂŒr zu erforschen. Im Laufe der Untersuchung ist ein Teil der notwendigen Information durch unterschiedliche wissenschaftliche Quellen versammelt, deren Fokus auf die nachhaltige Tourismusentwicklung gerichtet ist. Es werden auch statistische Daten angewendet, die den Wandel der Übernachtungsanzahl, die touristische Nachfrage und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer aufweisen. FĂŒr die ErfĂŒllung der gestellten Projektziele wurden auch einige Fragebogeninterviews durchgefĂŒhrt, die an vier Targetgruppen verschickt wurden. Hinsichtlich der Forschung, wurde auch die Methode ″Vor Ort″ genutzt. Mithilfe dieses Verfahrens hatte ich die Gelegenheit einen kleinen Teil der Uckermark vor Ort kennenzulernen, mit im Tourismusbereich beschĂ€ftigten Einheimischen zu reden und die wunderschöne und vielfĂ€ltige Natur und Landschaft zu erleben. Als zusĂ€tzliche angewendete Methoden im Laufe des Arbeitsprozess können hier auch die Teilnahme an verschiedenen von Lehrern an der Carl von Ossietzky UniversitĂ€t durchgefĂŒhrten Vorlesungen, Seminaren und auch einer Tagung zur Entwicklung der lĂ€ndlichen RĂ€ume und des nachhaltigen Tourismus genannt werden.

Als Ergebnis aus dieser Erforschung wird es versucht, einzuschĂ€tzen, welche von den in der Uckermark Region gesammelten Erfahrungen dem bulgarischen Dorf angemessen und auf dieses anwendbar sind. Sowohl diese Bewertung als auch die Bewertung der Vorteile fĂŒr die zukĂŒnftige Belebung des Dorfes werden in einem Handbuch erfasst. Es enthĂ€lt auch Beispiele fĂŒr gute Praxis im Tourismusbereich Deutschlands.  


Übersicht

Förderzeitraum

20.08.2016 - 19.05.2017

Institut

Carl-von-Ossietzky-UniversitĂ€t Oldenburg Institut fĂŒr Biologie und Umweltwissenschaften IBU - A1

Betreuer

Prof. Dr. Ingo Mose

Kontakt

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