Projekt 40331/01

NaBi – Nachhaltigkeitsbildung und Berufsorientierung (für Menschen mit Beeinträchtigungen und besonderem Betreuungsbedarf)

Projektdurchführung

Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal
St. Marienthal
St. Marienthal 10
02899 Ostritz

Zielsetzung

Projekte und Lehrmaterialien, die für Förderschülerinnen und Förderschüler einen unmittelbaren Praxisbezug zur gesunder Ernährung vermitteln, gibt es in der Region nicht. Genau an dieser Stelle setzt das Projekt an: Im Vorhaben wird ein Lernort für inklusives Lernen entwickelt. Hierbei wird der Fokus auf die Vermittlung einer ressourcenschonenden, nachhaltigen Lebensmittelherstellung und -verarbeitung gesetzt, bei der Kreisläufe genutzt und einprägsam vermittelt werden – „Vom Kompost zum Gemüse“. Deshalb werden bereits bei der Herrichtung des Lernortes gebrauchte Baustoffe verwendet.
Zielgruppe sind v. a. Jugendliche im Alter ab ca. 14 Jahren aus Förderschulen (Zielgruppe A) sowie Bewohner aus Behinderteneinrichtungen (Zielgruppe B). Für diese Zielgruppen werden integrative und inklusive Vermittlungsformate im Bereich der nachhaltigen Lebensmittelproduktion und -verarbeitung sowie Ernährung entwickelt und erprobt. Dadurch erlangen die Teilnehmenden umfangreiche Kompetenzen und Fertigkeiten, dabei wird zum einen ein Beitrag für eine Berufsorientierung für grüne Berufe (Gärtner/-in, Hauswirtschaftler/-in, Garten- und Landschaftsbau etc.) oder als Beikoch/-köchin etc. zur ökologischen Verarbeitung geleistet und zum anderen werden Handlungsoptionen für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln aufgezeigt.
Die Projektziele sind die:
- Errichtung, Etablierung und Nutzung eines Lernortes in Ostritz als „Lehr- und Mitmachgarten“
 Vermittlung von Wissen zu nachhaltigem Konsum, einem verantwortungsvollen ökologischen Lebensmittelanbau und der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung durch optimale Nutzung der Lebensmittel in der Lehrküche
- Vermittlung von Wissen zu optimierten Kreisläufen (Zersetzung durch Bodenorganismen und der Wasserspeicherung durch Humus) in den Gewächshäusern
- Qualifizierung der Teilnehmenden in mehreren fünftägigen Seminarveranstaltungen (Berufswunsch/-orientierung)
- Erstellung eines digitalen Leitfadens mit Praxisanleitung und Lehrmaterial für Pädagog/-innen in Schulen, Wohngruppen und Behinderteneinrichtungen
- Multiplikation im deutschsprachigen Raum durch den open source veröffentlichten digitalen Leitfaden

Arbeitsschritte

Arbeitspaket 1: Praktische Wiederherstellung der Gewächshäuser in der ehemaligen Klostergärtnerei als Lernort, auch durch einen dreitägigen Workshop mit recycelten Baumaterialien; Entwicklung von Material und Methoden, die in den fünftägigen Veranstaltungen erprobt werden, sowie Aufstellung der Wochenprogramme für die Veranstaltungen
Arbeitspaket 2: Durchführung von je zwei fünftägigen Veranstaltungen für Zielgruppe A und B zur Erprobung der entwickelten, innovativen Methoden und Materialien
Arbeitspaket 3: Überarbeitung/Optimierung der Methoden und Materialien, auch durch ein eintägiges Treffen mit ausgewählten Sozial- Heil-, Umweltpädagog/-innen, Lehrer/-innen
Arbeitsparket 4: Durchführung von je einem 5-tägigen Workshop für Zielgruppe A und B zur Überprüfung der verbesserten Methoden und Materialien
Arbeitspaket 5: Endredaktion des digitalen Leitfadens mit Praxisanleitung
Arbeitspaket 6: eintägige Abschlusstagung für „Multiplikatoren“ für ca. 50 interessierte Pädagog/-innen, um die Projektergebnisse vorzustellen und zu verbreiten.
Arbeitspaket 7: Projektevaluation, Planung neuer Veranstaltungen im geschaffenen Lernort IBZ für nachhaltige Bildung, Veröffentlichung etc.
Die Maßnahmen werden von Öffentlichkeitsarbeit begleitet.

Die Wissensvermittlung und der Kompetenzaufbau erfolgt über zielgruppenorientierte spielerische und praktische Methoden und kann z. B. in Form von Rollenübungen/Rollenspielen stattfinden. Begleitend dazu unterstützen Arbeitsblätter, Powerpoint-Präsentationen, Wissensquiz u. a. in leichter Sprache bei der Wissensvermittlung.
Eine digitale Methode der Wissensvermittlung ist das barrierefreie Webdesign. Durch die Implementierung eines Screen Readers sind die in einfacher Sprache erstellten Texte und Informationen für Jugendliche aus Förderschulen und Menschen mit Behinderungen abrufbar. Material kann abgehört, Handlungs- und Entscheidungshilfen können selbstständig erarbeitet und Wissen kann auch ohne Lesekompetenz angeeignet werden.

Übersicht

Fördersumme

143.592,00 €

Förderzeitraum

01.11.2025 - 31.10.2028

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Landnutzung