Projekt 39233/01

LAND(WIRT)SCHAFTsWANDEL Szenarien für den Landwirtschafts- und Landschaftswandel in Grünlandregionen der Mittelgebirge am Beispiel des Oberbergischen Kreises

Projektdurchführung

Rheinland-Pfälzische Technische Universität
Kaiserslautern-Landau (RPTU)
Fachgebiet Umwelt- und Freiraumplanung
Pfaffenbergstr. 95
67663 Kaiserslautern

Zielsetzung

Welche nachhaltig motivierten Perspektiven ergeben sich für landwirtschaftliche Betriebe in Mittegebirgsregionen wie dem Bergischen Land insbesondere unter den Voraussetzungen des Klimawandels und welche landschaftlichen Szenarien leiten sich daraus ab?

Da die landwirtschaftlichen Betriebe in der Region des Bergischen Landes für fast 40% der Flächen im Kreisgebiet verantwortlich sind, spielt die Landwirtschaft in der Diskussion über einen anderen Umgang mit den natürlichen Ressourcen Wasser, Boden und Biodiversität eine zentrale Rolle.

Das Forschungsteam der RPTU Kaiserslautern-Landau sucht gemeinsam mit Akteuren vor Ort aus der Landwirtschaft, Verwaltung, dem Naturschutz und der Wasserwirtschaft nach neuen Lösungsansätzen, die wirtschaftliche Perspektiven für die Landwirtschaft mit Zielen des Natur- und Ressourcenschutzes in Einklang bringen. Ein Fokus liegt auf der Frage, wie unter den veränderten Bedingungen insbesondere des Wasserdargebots eine nachhaltige und landschaftsangepasste Bewirtschaftung mit Blick auf die Landschaftsfunktionen erfolgen kann. Mögliche neue Handlungs- und Wirtschaftsfelder liegen z.B. im (Regen-) Wassermanagement, in der Nährstoffgewinnung aus Abwasser, Gülle oder Rückständen der Landwirtschaft, im Aufbau regionaler Kreisläufe, in der erneuerbaren Energieproduktion, u.a. mehr.

Die landwirtschaftliche Perspektive auf Betriebsebene wird konsequent in Zusammenhang mit der landschaftlichen Perspektive als regionaler Landschaftsraum gedacht. Mit Blick auf die vielschichtigen und systemischen Wechselwirkungen von Landwirtschaft auf der Maßstabsebene des einzelnen Betriebs und Landschaftsfunktionen auf regionaler Ebene soll ein Diskurs über den Landschaftswandel, seine Steuerung, den Wert der Landschaft sowie der Rolle der Landwirtschaft in diesem Prozess geführt werden.

Arbeitsschritte

Innerhalb der Projektlaufzeit von 12 Monaten sollen in dem ko-kreativ angelegten Forschungsprozess erstens Erkenntnisse über alternative Bewirtschaftungsstrategien gewonnen werden, die sowohl wirtschaftlich für die Betriebe sind als auch Ziele von Biodiversitätserhalt und Ressourcenschutz verfolgen. Zweitens sollen der Zusammenhang von Entscheidungen auf der Ebene des Einzelbetriebs im Hinblick auf die Landschaftsebene aufgezeigt werden. Drittens geht es um Impulse für den Diskurs über den Wert der Landschaft und die Rolle der Landwirtschaft für die Gesellschaft.

Zu Beginn werden in einem ersten Baustein mittels GIS-Analysen, Dokumenten- und Literaturrecherche die räumlichen Rahmenbedingungen, landwirtschaftlichen Strukturen und betrieblichen Herausforderungen, Ressourcenpotenziale und Wertschöpfungsketten sowie zukünftigen Herausforderungen im Untersuchungsgebiet erfasst. In einem ersten Akteursworkshop werden die Ergebnisse mit lokalen Akteuren und Expertinnen validiert sowie Leitbilder für die Landschaftsentwicklung diskutiert.

In einem zweiten Baustein stehen die Zukunftsfelder für die landwirtschaftlichen Betriebe im Mittelpunkt, die durch Literatur- und Dokumentenanalyse sowie im Austausch mit Fachexpertinnen identifiziert werden sollen. Ziel ist es, diese hinsichtlich ihrer Wirkung und Potenziale für eine nachhaltige Entwicklung der Landschaftsfunktionen zu bewerten.

Der dritte inhaltliche Baustein des Projekts stellt die methodische Frage nach dem Zusammenhang zwischen der Betriebsebene und der Landschaftsebene in den Fokus. Die vielschichtigen und systemischen Wechselwirkungen der zwei Betrachtungsebenen sollen qualitativ in Form von Zukunftsbildern sichtbar gemacht werden. Ziel ist es, einen konzeptionellen und methodischen Ansatz zu entwickeln, der die Wechselwirkungen zwischen Betrieb und Landschaft systematisch erfasst und bewertet.

Abschließend werden die Ergebnisse, die eine Grundlage geben sollen über nachfolgende, vertiefende Betrachtung der Umsetzungsebene anhand von konkreten Betrieben, zusammengefasst und aufbereitet.

Übersicht

Fördersumme

154.676,00 €

Förderzeitraum

15.04.2025 - 14.04.2026

Bundesland

Rheinland-Pfalz

Schlagwörter

Landnutzung
Naturschutz