Fluid Systems & Automation GmbH
Klammsbosch 9 - 10
77880 Sasbach
Das Vorhaben hat das Ziel, ein innovatives, dezentrales IoT-System zu entwickeln, das die Bewässerung und Agrarprozesse im Weinbau sowie in anderen landwirtschaftlichen Betrieben revolutionieren soll. Mithilfe hochmoderner Sensorik und Künstlicher Intelligenz (KI) soll der Trockenstress von Pflanzen in Echtzeit überwacht werden , um datenbasierte, intelligente Bewässerungsentscheidungen zu treffen. Dadurch soll der Wasserverbrauch signifikant reduziert werden – Schätzungen zufolge um bis zu 30 %, was Millionen von Litern Wasser jährlich entspricht. Dies trägt nicht nur zur Schonung wertvoller Süßwasserressourcen bei, sondern schützt auch die Grundwasserqualität und unterstützt die nachhaltige Nutzung von Ressourcen.
Der Anlass für das Projekt liegt in den zunehmenden Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft angesichts des Klimawandels steht. Längere Trockenperioden, steigende Temperaturen und die globale Wasserknappheit setzen traditionelle Bewässerungsmethoden unter Druck, die oft ineffizient und verschwenderisch sind. Laut dem Weltwasserbericht der Vereinten Nationen von 2021 werden etwa 69 % des weltweit verfügbaren Süßwassers in der Landwirtschaft genutzt, wobei ineffiziente Praktiken wie Großflächenberegnung erhebliche Verluste verursachen. Besonders in Weinbauregionen führt die übermäßige Nutzung von Wasser zu ökologischen und wirtschaftlichen Problemen. Das Vorhaben möchte diese Problematik adressieren, indem es innovative Technologien einsetzt, die den Wasserverbrauch optimieren und die landwirtschaftliche Produktivität erhöhen.
Darüber hinaus verfolgt das Projekt einen umfassenden Ansatz: Neben der Entwicklung und Erprobung von Sensorik und Hardware wird eine KI-basierte Bewässerungssteuerung entwickelt , die in realen landwirtschaftlichen Betrieben getestet wird. Das IoT-System ermöglicht eine präzise und ressourcenschonende Bewässerung in der Landwirtschaft. Dazu werden Sensoren zur Messung von Bodenfeuchtigkeit, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Pflanzenzustand in einer Pilotanlage installiert. Die erfassten Daten werden über eine drahtlose Infrastruktur in eine Cloud übertragen, wo sie verarbeitet und analysiert werden. Eine KI wertet die Daten aus, erkennt Zusammenhänge zwischen den Messwerten und dem Trockenstress der Pflanzen und steuert die Bewässerung automatisch.
Das System wird in einer realen landwirtschaftlichen Umgebung getestet, um die Funktionsweise zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Die Sensorplatzierung und die Algorithmen werden dabei kontinuierlich optimiert, um möglichst genaue Vorhersagen zu treffen und den Wasserverbrauch weiter zu senken. Am Ende des Projekts wird die Leistung des Systems bewertet, indem Wasserverbrauch, Ernteertrag und -qualität analysiert werden. Die Erkenntnisse fließen in eine wissenschaftliche Aufarbeitung ein, die öffentlich zugänglich gemacht wird.
Nach einer erfolgreichen Pilotphase im Weinbau soll die Technologie auf andere Agrarkulturen übertragen werden, um deren Bewässerungsprozesse ebenfalls effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Ziel ist es, nicht nur die Wasserressourcen zu schonen, sondern auch die Umweltbelastung zu reduzieren und die Landwirtschaft für die Zukunft zu rüsten. Das Projekt bietet sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile und trägt dazu bei, die Agrarwirtschaft in eine ressourcenschonende und nachhaltige Richtung zu lenken.