Städtische Bühnen Osnabrück gGmbH
Theatervermittlung
Domhof 1011
49074 Osnabrück
Ziel des Projekts „CircleZeit“ war es, junge Menschen sowie die Stadtgesellschaft Osnabrücks für zentrale Themen wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und bewussten Konsum zu sensibilisieren und sie zur aktiven Auseinandersetzung anzuregen. In Kooperation mit Schulen, Künstler:innenkollektiven und Mitarbeitenden des Theaters Osnabrück wurde ein kreativer Erfahrungsraum geschaffen, in dem Fragen nachhaltiger Lebensweisen künstlerisch reflektiert und öffentlich verhandelt wurden.
Im Zentrum des Projekts stand die Entwicklung und Präsentation partizipativer Performanceformate. Diese entstanden im intensiven Austausch mit Expert:innen, den Teilnehmenden selbst und dem Publikum. Höhepunkt war das fünftägige Festival „CircleZeit“, das vom 23. bis 27. September 2024 im Theater Osnabrück stattfand. Es bot Räume, um nachhaltige Utopien zu denken, auszuprobieren und zu erproben. Das Festival verband Theater, Performance, Workshops und Vernetzung und eröffnete so vielfältige Möglichkeiten für Inspiration, Aufklärung, Austausch und Begegnung – generationenübergreifend und niederschwellig.
Vier eigens entwickelte Performances der beiden Stadtensembles „Generationen“ und „Jugend“ sowie der IGS Osnabrück und der Friedensschule Osnabrück bildeten das Herzstück des Festivals. Ergänzt wurde das Programm durch zwei Gastspiele: „Hunger“ des Performancekollektivs EdgarundAllen und „Die Sache mit den Bäumen“ vom Armadatheater. Die beide Gastensembles haben die teilnehmenden Gruppen zudem künstlerisch begleitet und haben ihnen geholfen, sich mit dem Thema Nachhaltigkeit sowie mit der Kunstform 'Performance' auseinanderzusetzen.
Durch vielfältige Vermittlungsangebote – darunter Workshops, Publikumsgespräche und das interaktive Format „Nachtische“ – wurde ein nachhaltiger Kreislauf des Lernens, Gestaltens und Handelns angestoßen. Langfristig verfolgt das Projekt das Ziel, kulturelle Bildung als Motor für gesellschaftlichen Wandel im Sinne ökologischer Verantwortung zu stärken und strukturell in der Arbeit des Theaters Osnabrück zu verankern.
Das Projekt „CircleZeit“ gliederte sich in vier zentrale Arbeitsphasen: Vorbereitung, künstlerische Entwicklung, Festivaldurchführung und Nachbereitung. Ziel war es, einen nachhaltigen Kreislauf künstlerischer Bildung anzustoßen, bei dem Themen wie Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Miteinander gemeinsam mit jungen Menschen künstlerisch reflektiert werden.
1. Vorbereitung (September – November 2023):
Nach dem Projektstart begannen die Arbeitstreffen mit den Partnerschulen (IGS Osnabrück, Friedensschule Osnabrück) sowie die Probenarbeit im Stadtensemble Jugend. Die Projektauftaktveranstaltung im Theater am Domhof diente der inhaltlichen Einführung und Vernetzung. Eine Exkursion zur Upcyclingbörse Hannover ermöglichte eine praktische Auseinandersetzung mit Wiederverwertung und Kreislaufwirtschaft. Im November fanden mehrtägige Workshops mit den Künstler:innenkollektiven EdgarundAllen sowie dem Armardatheater statt, um Methoden der Performancekunst zu vermitteln und erste kreative Impulse zu setzen.
2. Künstlerische Entwicklung (Dezember 2023 – August 2024):
In den folgenden Monaten arbeiteten die Gruppen kontinuierlich an ihren Performances. Unterstützt durch die beiden Kollektive wurden Themen wie Ressourcenverbrauch, Konsumverhalten und ökologische Verantwortung in performative Formen übersetzt. Es kamen u. a. Methoden wie Storytelling, Improvisation, biografisches Arbeiten und szenisches Forschen zur Anwendung. Parallel wurden innovative Vermittlungsformate (z. B. die „Nachtische“) entwickelt, die Publikum und Akteur:innen interaktiv miteinander verbanden.
3. Festivaldurchführung (23.–27. September 2024):
Das Festival „CircleZeit“ bildete den Höhepunkt des Projekts. In Performances, Workshops und Gesprächsformaten trafen Schüler:innen, Künstler:innen, Expert:innen und Publikum aufeinander. Die künstlerischen Arbeiten wurden auf Augenhöhe präsentiert und diskutiert. Das Festival ermöglichte generationsübergreifende Begegnung, kreativen Austausch und ein niedrigschwelliges Nachdenken über nachhaltiges Leben.
4. Nachbereitung (Oktober 2024 – März 2025):
Nach dem Festival folgte eine Auswertung mit den Teilnehmenden. Am 27.01.2025 wurde das Projekt mit einer Lehrer:innenfortbildung und einer öffentlichen Abschlussveranstaltung im Theater am Domhof abgeschlossen. Alle Erkenntnisse wurden den Teilnehmenden so aufbereitet, das diese in zukünftige Vermittlungsarbeit und Projektstruktur einfließen können.
Das Projekt „CircleZeit“ hat seine zentralen Ziele erreicht: Es wurde ein kreativer Erfahrungsraum geschaffen, in dem sich junge Menschen, Künstler:innen und Pädagog:innen intensiv mit den Themen Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und bewusster Ressourcennutzung auseinandersetzen konnten. Durch die langfristige Struktur und die enge Zusammenarbeit mit Schulen und freien Künstler:innen entstand ein tragfähiges Netzwerk, das kulturelle Bildung mit ökologischer Verantwortung verbindet.
Ein zentrales Ergebnis waren die vier eigenständig entwickelten Performances der beteiligten Gruppen (IGS Osnabrück, Friedensschule Osnabrück, Stadtensemble Jugend und Generationen). Diese Arbeiten näherten sich den Themen aus dokumentarischer, poetischer und utopischer Perspektive und zeigten eine hohe künstlerische Qualität. Publikum und Fachbesucher:innen hoben insbesondere die thematische Tiefe und Ausdruckskraft hervor. Die Performances regten zum Dialog an – vor allem im Rahmen des partizipativen Nachgesprächsformats „Nachtische“.
Erfolgreich war auch die methodische Vielfalt: Durch Performance-, Improvisations- und Recherchetechniken sowie biografisches Arbeiten entstanden Räume für Teilhabe, Reflexion und Selbstausdruck. Die Begleitung durch professionelle Künstler:innenkollektive stärkte die künstlerische und persönliche Entwicklung der Teilnehmenden und bereicherte die Vermittlungsarbeit des Theaters.
Herausforderungen ergaben sich vor allem in der langfristigen Planung: Mehrere Großtreffen mussten aufgrund schulorganisatorischer oder logistischer Gründe entfallen. Da das Projekt über zwei Schuljahre lief, wechselten teilweise auch Teilnehmende. Obwohl dies ursprünglich anders mit den Schulen abgestimmt war, ließ sich eine kontinuierliche Teilnahme nicht immer gewährleisten. Auch die externen Impulsworkshops, etwa mit der Upcyclingbörse Hannover, erwiesen sich nicht immer als nachhaltig wirksam für alle Beteiligten.
Dennoch konnte durch flexible Formate und digitale Kommunikation ein kontinuierlicher Austausch gesichert werden. Das fünftägige Festival im September 2024 war ein Höhepunkt: Es machte die künstlerische Arbeit öffentlich sichtbar und ermöglichte niedrigschwellige Begegnung, Austausch und Inspiration. Die Lehrer:innenfortbildung im Januar 2025 stieß ebenfalls auf großes Interesse und trug zur Verstetigung des Projekts bei.
Die Öffentlichkeitsarbeit für „CircleZeit“ setzte gezielt auf Sichtbarkeit innerhalb und außerhalb des Theaters. Das Festival im September 2024 bildete den Höhepunkt der öffentlichen Präsentation. Begleitend wurde das Projekt umfassend über die hauseigenen Theatermedien kommuniziert – darunter Spielplan, Theaterjournal und das Spielzeitheft.
Darüber hinaus war „CircleZeit“ auf mehreren regionalen Veranstaltungen vertreten. So wurde das Projekt auf der Messe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt „Alles läuft rund“ zum Thema Kreislaufwirtschaft vorgestellt. Auch auf lokalen Formaten wie der Ökumeile konnte es einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert werden.
Ein besonderes Augenmerk lag auf nachhaltiger Gestaltung: Für Programmhefte und Werbeflyer wurden bewusst Rückseiten alter Text- und Notenhefte wiederverwendet, um Ressourcen zu schonen und das Projektprinzip der Kreislaufwirtschaft auch gestalterisch sichtbar zu machen.
Das Projekt CircleZeit hat gezeigt, wie wirkungsvoll künstlerische Prozesse und Nachhaltigkeit miteinander verknüpft werden können. Über eineinhalb Jahre wurden junge Menschen aus Osnabrück und Umgebung für Themen wie Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und bewussten Konsum sensibilisiert. In Kooperation mit Schulen, Künstler:innenkollektiven und dem Stadtensemble Jugend entstand ein kreativer Raum, in dem Perspektiven sichtbar und Fragen des nachhaltigen Lebens künstlerisch verhandelt wurden.
Ein zentrales Ergebnis waren die vier Performances der beteiligten Gruppen, die mit unterschiedlichen ästhetischen Mitteln gesellschaftliche Herausforderungen reflektierten. Das Festival im September 2024 machte diese Arbeiten öffentlich sichtbar und bot durch Workshops, Gespräche und niedrigschwellige Formate wie den Kleidertausch oder das Nachgesprächsformat „Nachtische“ vielfältige Zugänge für Publikum und Fachbesucher:innen.
Die entwickelte „Kulissenkammer“ sowie geplante Weitergaben von Bühnenbildteilen und Wiederholungen erprobter Formate sichern die langfristige Wirkung des Projekts. CircleZeit hat neue Impulse für kulturelle Bildungsarbeit gesetzt – partizipativ, vernetzt und im Sinne ökologischer Verantwortung.