Projekt 38337/01

Nachhaltige Labore – Verringerung der Umweltauswirkungen und Verbesserung der Nachhaltigkeit in Laboren deutscher Hochschulen (NACH-LABS)

ProjekttrÀger

Hochschule fĂŒr Angewandte Wissenschaften Hamburg FakultĂ€t Life Sciences Forschungs- und Transferzentrum Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement
Ulmenliet 20
21033 Hamburg
Telefon: +4940428756313

Zielsetzung

Das von der DBU geförderte Projekt NachLabs beschĂ€ftigt sich mit den Themen Nachhaltigkeit und Umweltauswirkungen in Laboren deutscher Hochschulen. Hierbei haben sich drei verschiedene SĂ€ulen gebildet, die das Fundament fĂŒr einen umweltbewussteren Forschungs- und Lehrbetrieb bilden werden.
In SĂ€ule 1 liegt der Fokus auf Richtlinien und Bewertungskriterien, das Laboratory Efficiency Assessment Framework (LEAF) wird mit dem Prinzip des Ecomappings verkĂŒpft und bietet auf diese Weise die Möglichkeit zu einer umfangreichen Bewertung einzelner Labore. Bei Zertifizierungen sind zumeist auch administrative Abteilungen eines Unternehmens bzw. einer Hochschule in der Pflicht, wodurch diese hĂ€ufig einen Top-Down-Ansatz verfolgen. LEAF und Ecomapping zusammen bieten die Option eines Bottom-UP-Ansatzes, wo einzelne Labormitarbeitende den Stein ins Rollen bringen können.
In SÀule 2 liegt der Fokus auf konkreten VerbrÀuchen und Auswirkungen in Laboren sowie die Bewusstseinsbildung zu Umweltauswirkungen. Unter Zuhilfenahme verschiedener Methoden werden Prozesse sowie auch Experimente in der Lehre auf ihre individuelle Auswirkung auf die Umwelt untersucht (Ressurcenverschwendung, Chemikalien-Verbrauch und -Entsorgung, etc.)
SĂ€ule 3 fokussiert sich auf den Aspekt der Miniaturisierung von Technologien in Laboren. Dies verringert einerseits den nötigen Platz im Labor, hat aber andererseits zusĂ€tzlich noch den Effekt, dass auch geringere Mengen an Chemikalien eingesetzt werden mĂŒssen, um die gleiche QualitĂ€t an Ergebnissen zu bekommen. Hierdurch wird der nötige Ressourceneinsatz effektiv veringert, was der Umwelt zugute kommt.
Das Projekt NachLabs versteht sich nicht allein als Projekt zur Entwicklung neuer Strategien zur Nachhaltigkeit in Laboren, sondern legt den eigenen Fokus auf den Transfer in die Praxis, wodurch Kommunikation und Wissensvermittlung eine besondere Rolle spielen. Open Source Publikationen und ein Leitfaden zur Nachhaltigkeit in Laboren runden das Konzept ab.

Arbeitsschritte

Das Projekt NachLabs ist in 5 Arbeitspakete (APs) geteilt, von denen die APs 2, 3 und 4 die eigentlichen Forschungsmodule (Modul 1-3) im Projekt darstellen. Diese werden flankiert von der Projektadministration (AP 1) und der Öffentlichkeitsarbeit (AP 5), die auch den roten Faden zwischen den Forschungsmodulen bilden.

Das Forschungsmodul 1: "Nachhaltige Labore ĂŒber ECOMAPPING + LEAF" beschĂ€ftigt sich mit den Methoden eines Laborspezifischen Assessments unter Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten. Unter der Leitung der Technischen UniversitĂ€t Darmstadt wird ein gemeinsamer Rahmen fĂŒr die ECOMAPPING - und die LEAF - Methodik konstruiert, der alle relevanten Aspekte einschließt, wodurch SchwĂ€chen der einzelnen Methoden ausgeglichen werden. Ein erster Test an der TU Darmstadt hat dazu im Juni 2023 stattgefunden, die Auswertung des Tests wird zur Verfeinerung der Methodik beitragen, die dann an den 5 Case Studies des Projektes Anwendung finden wird.

Das Forschungsmodul 2: "Ressourcenverschwendung in Laboren" konzentriert sich auf die Prozesse innerhalb der Labore, mit einem Fokus auf den Lehrbetrieb in Hochschullaboren. Hierzu ist eine Online-Umfrage in den letzten Vorbereitungen, ĂŒber die Studierende und Lehrende angesprochen werden zu Fragen des Bewusstseins ĂŒber Nachhaltigkeit in Laboren sowie auch konkreten AktivitĂ€ten. Diese öffentliche Umfrage wird ergĂ€nzt durch leitfadengefĂŒhrte Interviews an den 5 Case Studies des Projektes, die sowohl vor- als auch nach einem Fortbildungskurs zu Nachhaltigkeit in Laboren stattfinden. Dieser zweite Satz an Interviews wird am Ende des Projektes stattfinden und auch die Ergebnisse der anderen Forschungsmodule mit aufnehmen und evaluieren, wodurch fĂŒr alle 5 Case Studies ein vorher - nachher Vergleich möglich wird.

Das Forschungsmodul 3: "Nachhaltigkeit durch Miniaturisierung" verfolgt verschiedene AnsĂ€tze von Smart Laboratories und innovative "Lab-on-a-Chip" Design zur Reduktion des rĂ€umlichen Bedarfs von Labormitteln, sowie gleichzeitig auch zur Verringerung der Menge an eingesetzten Verbrauchsmitteln. Ein Prototyp ist durch IUTA e.V. in der Entwicklung, wo verschiedene Lab-on-a-Chip Anwendung ĂŒber einen 3D Drucker automatisiert hergestellt und dann sogleich fĂŒr Nutzung und Auswertung ĂŒber ein Robotik-System weiterverarbeitet werden. Winzigste Kapilaren im Chip erlauben eine schnelle Auswertung bei kleinsten ProbengrĂ¶ĂŸen. Bedarfe und Anwendungstests sind in den 5 Case Studies des Projektes geplant.

Übersicht

Fördersumme

317.569,00 €

Förderzeitraum

27.11.2022 - 27.11.2024

Bundesland

Hamburg

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umwelttechnik