Projekt 37986/01

Nutrition for Planetary Health in der Schule NPH-Schule Ein Pilotprojekt zur Umsetzung und Evaluierung von leistungs- und gesundheitsbezogenen Effekten einer Ernährungsumstellung auf eine Planetary Health Ernährung in der Schule

Projektträger

Charité, Universitätsmedizin Berlin Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Abt. für Naturheilkunde ím Immanuel Krankenhaus Berlin
Am Kleinen Wannsee
14109 Berlin
Telefon: +49 30 8050 5691

Zielsetzung

Das Ziel dieses Projekts bestand darin, in einer Berliner Schule die Auswirkungen einer gestalteten Ernährungsumgebung in einem Pilotprojekt zu erforschen. Diese Initiative umfasste eine planetary Health Mittagsmenülinie, gezielte Unterrichtseinheiten zu den Themen Ernährung, Gesundheit und planetary Health sowie informative Maßnahmen für Eltern bezüglich gesunder Ernährung. Die Untersuchung konzentrierte sich auf Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Ernährung, die Selbstwirksamkeit, die Ernährungszusammensetzung sowie sportliche und kognitive Leistungen in einer begrenzten Gruppe von teilnehmenden Schülerinnen und Schülern. Parallel dazu wurde eine Evaluierung der neuen Menülinie und der Unterrichtseinheiten durchgeführt.

Arbeitsschritte

Das Projekt gliederte sich in zwei Phasen. Während der ersten Phase, der Konzeptionsperiode von August 2022 bis Januar 2023, wurden die strukturellen Voraussetzungen für die Projektumsetzung in Zusammen-arbeit mit der Schule und dem Catering erarbeitet. Gleichzeitig erfolgte die Entwicklung der Mittagsmenüli-nie in Zusammenarbeit zwischen dem Catering und ProVeg. In dieser Zeit wurden auch die Unterrichtsein-heiten zu den Themen Ernährung, Gesundheit und planetary Health gemeinsam mit den Kooperationspart-nern konzipiert, und die Abläufe für die Messungen wurden festgelegt. Des Weiteren wurden während die-ser Phase die Teilnehmenden für das Projekt rekrutiert.
Die zweite Phase, die Umsetzungsperiode von Februar bis Juli 2023, umfasste die Durchführung der Anfangsmessungen, die Implementierung der Menülinie für die Teilnehmenden, die Umsetzung der Unterrichtseinheiten sowie die abschließenden Messungen.

Ergebnisse

Die Ergebnisse zeigten sich durchmischt. In Bezug auf die Bewertung der Menülinie gab es unterschiedliche Rückmeldungen von SuS, wobei der Geschmack im Allgemeinen eher positiv bewertet wurde. Die Unterrichtseinheiten wurden von den SuS wahrgenommen, und die Einheit über die 100-jährigen kam be-sonders gut an. Die Einstellung zum Essen verbesserte sich leicht, während keine Veränderungen im Ess-verhalten festgestellt wurden. Die Selbstwirksamkeit der SuS zeigte leicht steigende Tendenzen, während die Konzentrationsfähigkeit im Stroop-Test leicht verbessert schien. Im Deutschen Motorik-Test wurden keine relevanten Unterschiede festgestellt.
Die Ergebnisse des Projekts deuten darauf hin, dass eine pluralistische Herangehensweise mit praktischer Ernährungsumstellung kombiniert mit gezieltem Unterricht, möglicherweise die Einstellung der SuS zur gesunden Ernährung positiv beeinflussen kann. Die gemischten Reaktionen auf die Menülinie und die unterschiedliche Wahrnehmung der Unterrichtseinheiten unterstreichen die Vielfalt der SuS-, sowie Lehrkräftepräferenzen und betonen die Notwendigkeit flexibler Lehrmethoden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die begrenzte Stichprobengröße und das Fehlen einer Kontrollgruppe die Schlüssigkeit der Ergebnisse beeinträchtigen. Für zukünftige Projekte wäre eine größere und kontrollierte Studie erforderlich, um fundiertere Schlüsse über die Wirksamkeit ähnlicher Programme zu ziehen. Trotzdem zeigt die gesteigerte positive Einstellung zur gesunden Ernährung, dass Bildungsinitiativen in dieser Richtung das Potenzial haben können, langfristige positive Veränderungen bei Schülerinnen und Schülern herbeizuführen.

Öffentlichkeitsarbeit

Das Projekt wurde in Gesprächen mit bestehenden Partnern geteilt und am Rande mit neuen potentiellen Akteuren wie Acker e.V. besprochen, um weiterführende Kooperationen und Projekte im Schulsetting zu erkunden. In verschiedenen Gesprächen mit professionellen Ernährungsexpert*innen wurde das Projekt im Rahmen von Veranstaltungen und Netzwerktreffen vorgestellt. Das Pilotprojekt wurde im Zuge des DBU-Netzwerktreffens am 18.03.2023 online präsentiert.
Eine wissenschaftliche Publikation befindet sich in Arbeit.

Fazit

Das Pilotprojekt liefert wertvolle Erkenntnisse und Anregungen für zukünftige Folgeprojekte im Bereich der planetary Health Ernährung in Schulen. Angesichts des voranschreitenden Klimawandels, der Bildungsverantwortung von Schulen und der positiven Auswirkungen einer ausgewogenen Ernährung auf die Kindergesundheit und die planetare Gesundheit stellen weitere schulbasierte Projekte eine sinnvolle Investition in die kommende Generation dar.

Übersicht

Fördersumme

124.966,00 €

Förderzeitraum

01.08.2022 - 31.07.2023

Bundesland

Berlin

Schlagwörter

Landnutzung