Projekt 34686/01

So ein Mist! Berufsorientierung für Menschen mit und ohne Behinderung im Bereich der regenerativen Energien in der Landwirtschaft

Projektdurchführung

Seiml-Hof gGmbH
Ilzham 17
83119 Obing

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Im Rahmen des Projekts „So ein Mist! Berufsorientierung für Menschen mit und ohne Behinderung im Bereich der regenerativen Energien in der Landwirtschaft“ sollen durch den Betrieb der zu Projektbeginn neu gebauten Biogasanlage, Arbeitsplätze für Menschen mit Einschränkungen geschaffen werden.
Diese Menschen sollen zu Multiplikatoren ausgebildet werden, welche wiederum an der Durchführung von Bildungsveranstaltungen zur nachhaltigen Energieerzeugung mitwirken. Durch den Betrieb der Biogasanlage und die damit verbundenen inklusiven Qualifizierungsmaßnahmen, werden soziale, ökologische und wirtschaftliche Ziele definiert.

Soziale Ziele:

• Schaffung von vier Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung im Inklusionsbetrieb. Arbeitsplätze sollen im gesamten Betrieb geschaffen werden: In der Landwirtschaft, der Energiewirtschaft (Biogasanlage) und der Hauswirtschaft (Gruppenhaus). Durch Einblicke in die verschiedenen Bereiche des Betriebes wird ein höherer Lernerfolg erzielt und ein besseres Verständnis für das
Gesamtprojekt erreicht.
• Sicherstellung einer sozialpädagogischen Betreuung und eines Ausbilders eigens für Menschen mit Behinderung auch geeignet im Bereich der Landwirtschaft.
• Die Überwachung und Versorgung der Biogasanlage soll, als Alternative zur Werkstatt, zu einem zukunftssicheren Arbeitsbereich für Menschen mit Behinderung werden.
• Entlastung der bäuerlichen regionalen Familienbetriebe durch die ausgebildeten Arbeitskräfte.
• Ausbildung von Menschen mit Behinderungen zu Multiplikatoren für Kinder, Jugendliche und Erwachsene: Präsentation des Inklusionsbetriebes und der Biogasanlage durch Menschen mit
Behinderung anhand von Bildtafeln, Lernstationen etc.

Ökologische Ziele:

• Umwelteinträge und Emissionen minimieren ? Optimale Nutzung von Mist und Gülle in der Biogasanlage
• Nachhaltige Energieerzeugung sichern
• Tierwohl erhöhen (durch Haltung auf Stroh)
• Sensibilisierung für Umweltprobleme durch Bildungsarbeit und Projekte:
? Veranschaulichung der ökologischen Landwirtschaft
? Veranschaulichung von Bioenergieerzeugung durch Biogas für Verbraucher
? Reflektion von eigenem Handeln im Umgang mit Lebensmitteln bzw. im Verbraucherverhalten
? Durchführung von internationalen Projekten (Erasmus).
? Durchführung von Seminaren, Fachtagungen, Besichtigungen und Bildungsprogrammen zum Thema Ernährung, Wertschätzung der Nahrungsmittel, Gesundheit, Naturschutz und Klimawandel.
? Durchführung von außerschulischer Umweltbildung, Hofführungen und Schulungen zum Thema erneuerbare Energien/Klimawandel rund um die Biogasanlage.
? Anbieten des neuen Lernmoduls „vom Mist zum Strom“ für Gruppen
• Vernetzung von landwirtschaftlichen Kleinbetrieben und Gewerbetreibenden und ein gemeinschaftliches Unterstützen der Energiewende. Interessierte Landwirte können den Vorzeigebetrieb besichtigen und sich vor Ort über diese alternative Energie- und Wärmegewinnung informieren.

Wirtschaftliche Ziele:

• Nachhaltige Erzeugung von Strom und Wärme durch die Biogasanlage für das Gruppenhaus und Verkauf von Strom für die Bevölkerung.
• Kosteneinsparung durch Verzicht auf Nutzung der Hackschnitzelheizung.
• Durch einen geplanten Stallausbau und die Erweiterung des Viehbestandes sollen die Umsätze aus der Milchproduktion, dem Tierverkauf und der Direktvermarktung von Fleisch gesteigert werden. Die Produkte sollen im Beherbergungsbetrieb verwertet und in einem kleinen Hofladen verkauft werden.
• Durch die Optimierung der landwirtschaftlichen Betriebsabläufe, den barrierefreien Zugängen zur Landwirtschaft, sowie der dadurch steigenden Qualität im Hinblick auf die Außenwirkung und auf die Gäste, sollen die Übernachtungszahlen erhöht werden.

Evaluation:
Der innovative Charakter dieses DBU-Projektes ist die Kombination der Aspekte Ökologie, Soziales und Ökonomie. Diese sehr interessante und sinnvolle Kombination ist neuartig und eine wissenschaftliche
Evaluation dieses Modellprojektes ist sinnvoll. Deshalb soll die Arbeit des Seiml-Hofs von einer unabhängigen Fachhochschule oder Universität überprüft und evaluiert werden.

Modellcharakter:
Insgesamt zielt das Projekt darauf ab, die Nutzung erneuerbarer Energien, Bildung zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit und Inklusion in einem ganzheitlichen Ansatz zu verbinden. Das Projekt soll Vorbildcharakter haben und weitere landwirtschaftliche Betriebe im gesamten Bundesgebiet und auf europäischer Ebene ermutigen, selbige oder vergleichbare Projekte umzusetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen Seminare, Schulungsangebote und Vorträge z. B. auf Tagungen, in Hochschulen usw. durchgeführt werden.

Übersicht

Fördersumme

124.870,00 €

Förderzeitraum

08.11.2019 - 31.10.2023

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik