ProjekttrÀger
w?d!! - Umwelt- und Recyclingtechnik GmbH
Einthal 22
93339 RiedenburgZielsetzung und Anlass des Vorhabens
Kommunale mineralische Reststoffe wie Material aus der Kanal- und StraĂenreinigung, SinkkĂ€steninhalte sowie Sandfanginhalte aus KlĂ€ranlagen werden derzeit in der Regel noch immer deponiert. Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen (TA Siedlungsabfall) mĂŒĂte dieses Material spĂ€testens im Jahr 2005 thermisch verwertet werden. Bei dem hohen mineralischen Anteil ist dies jedoch kaum sinnvoll. So wird bereits jetzt nach neuen Techniken gesucht, dieses Material aufzubereiten und es weitestgehend einer Wiederverwertung zuzufĂŒhren. Eine spezielle Variante ist die Aufbereitung mittels einer transportablen Einheit direkt am Anfallort bzw. am Zwischenlager. Das Projekt verfolgt das Ziel, eine hochmobile Sandwaschanlage zu entwickeln, die eine spezielle und möglichst platzsparende Form einer Waschwasseraufbereitung ermöglicht und mit welcher die Sandwaschanlage völlig unabhĂ€ngig von den örtlichen Gegebenheiten (Strom- u. WasseranschluĂ) betrieben werden kann.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas grundsĂ€tzliche Verfahren der Sandwaschanlage existiert bereits als solches, jedoch ohne Waschwasseraufbereitung. Im Projekt werden folgende maschinenbau-technische Weiterentwicklungen, ErgĂ€nzungen und Ănderungen durchgefĂŒhrt:
a) Untersuchung des bestehenden Verfahrens durch eingehende Beprobung und Betreiben von definierten BetriebszustÀnden, um objektive Erkenntnisse bzgl. des optimalen VerhÀltnisses Aufwand / Nutzen zu erhalten;
b) Konzipierung von Komponenten fĂŒr eine geeignete Waschwasseraufbereitung (Hydrozyklon, SedimentationsbehĂ€lter mit Flockungsmitteldosierung, VorlagebehĂ€lter, Schlammabzug und -entwĂ€sserung, Pumpen, Schieber, Schaltschrank etc.).
Das komplette Verfahren (Sandwaschanlage und Wasseraufbereitung) wird auf der KlĂ€ranlage Ingoldstadt aufgestellt, um bei der Einfahrphase auf die örtlichen AnschluĂmöglichkeiten zurĂŒckzugreifen zu können.
In Versuchsreihen werden die verschiedenen, in Betracht kommenden Materialien wie KanalspĂŒlsand,
StraĂenkehricht und KlĂ€ranlagensand der Reihe nach gewaschen. Die Ergebnisse werden fortlaufend beprobt und die optimalen Einstellwerte ermittelt. Am Ende des Gesamtprojekts soll anhand der Versuchsanlage eine derartige technische Reife erreicht werden, daĂ die Waschwasseraufbereitung und somit die gesamte mobile Sandaufbereitungsanlage optimal mit hohem Aufbereitungsergebnis funktioniert
Darstellung der Projektergebnisse
Das Besondere an der Sandwaschanlage SA 11 ist die Installation zusammen mit der Waschwasseraufbereitungsanlage auf einer ganz normalen LKW - LadeflÀche.
Die Beschickung der Anlage mit dem trocken gelagerten Rohmaterial erfolgt durch einen Radlader. Im Annahmetrichter befindet sich als Schutzvorrichtung ein Gitterrost mit daran befestigten RĂŒttlern zur UnterstĂŒtzung der Siebung. Die Mengenerfassung erfolgt ĂŒber WĂ€gezellen, die ĂŒber die Steuerung abgefragt werden kann. Die verarbeiteten Mengen an Rohmaterial werden stunden-/ tages- oder wochenweise zusammen mit dem Frischwasser- und Stromverbrauch erfaĂt. Ăber eine Horizontal- und eine SchrĂ€gförderschnecke gelangt das Material dosiert zum Verteilerband. AbhĂ€ngig von der Beschaffenheit des Rohmaterials wird hier das weitere Verfahren vorgegeben.
Es sind drei verschiedene Verfahrensvarianten möglich:
Variante 1 ist mit einer Durchsatzleistung von bis zu 6 t/h fĂŒr StraĂenkehricht gedacht, welcher nicht oder nur gering mit Schwermetallen belastet ist. Die dafĂŒr einzusetzenden Komponenten sind: Schwingsieb, Zugabe von SpĂŒlwasser (z.B. gereinigtes Ab-wasser aus dem NachklĂ€rbecken einer KlĂ€ranlage), Kreislaufwasseraufbereitung, Sandfang, innovativer Aufstromsortierer. Aus der sich im Aufstromsortierer eingestellten horizontalen Schichtung von Organik, Mischfraktion und sauberer Sand wird der mineralische Anteil von unten ĂŒber eine Horizontalförderschnecke entnommen und ĂŒber die sich anschlieĂende Austragsschnecke abtransportiert, statisch entwĂ€ssert und in Container abgeworfen.
Bei StraĂenkehricht mit erhöhtem Schwermetallanteil und bei KanalspĂŒlsanden kommt als Verfahrensvariante 2 zusĂ€tzlich eine Attritionszelle mit zwei RĂŒhrwerken bei einer Durchsatzleistung zwischen 2 und 4 t/h zum Einsatz.
Die Verfahrensvariante 3 zielt vor allem auf Sande aus SandfÀngen von KlÀranlagen ab. In diesem Fall ist das Rohmaterial durch die Rechenanlage im KlÀranlagenzulauf bereits mechanisch gereinigt und es kann auf das Schwingsieb zur Grobstoffabscheidung verzichtet werden.
Die versuchstechnische Waschwasseraufbereitungsanlage wurde bisher drei Monate lang getestet. Dieses hat zu folgenden Betriebsergebnissen gefĂŒhrt:
- die ursprĂŒnglich angedachte Verwendung von Eisen-Drei-Chlorid und Kalk als Flockungshilfsmittel funktioniert, aber durch die KreislauffĂŒhrung ist eine Aufkonzentrierung vor allem von Chloriden zu verzeichnen. Daraufhin wurden verschiedene Polymere als Flockungsmittel eingesetzt und getestet.
- bei der Aufbereitung von StraĂenkehricht ist im Laufe der Zeit eine Aufkonzentration von Schwermetallen im Waschwasser und spĂ€ter dann vor allem im entnommenen entwĂ€sserten Schlamm zu verzeichnen. Eine konstante ZufĂŒhrung von Frischwasser in einer GröĂenordnung von ca. 10% des Kreislaufwasserstroms (max. 1 m3/h) hĂ€lt die Schwermetallbelastung konstant. Trotzdem ist davon auszugehen, daĂ der mineralische Anteil bei StraĂenkehricht zwar wiederverwertet werden kann, der separat entnommene Schlamm jedoch zu hohe Werte fĂŒr eine Kompostierung aufweist.
- Die sedimentierte Schlammflocke ist je nach Ausgangsmaterial und Betriebsweise nicht immer stabil genug fĂŒr eine vernĂŒnftige EntwĂ€sserung in der Kammerfilterpresse. ZukĂŒnftig soll in einem VorlagebehĂ€lter vor der Schlammpresse wahlweise noch ein zusĂ€tzliches Strukturmittel (Zellulose o.Ă€.) zugegeben werden können, um die StabilitĂ€t der Flocke zu sichern.
- Die Reinigung des verschmutzten und mit Flockungsmittel vermischten Waschwassers durch Sedimentation in zwei wechselweise beschickten BehÀltern funktioniert bei entsprechend abgestimmter Steuerung des Schlamm- und Klarwasserabzugs.
FortfĂŒhrung des Vorhabens
Das Projekt soll aufgrund des in der ersten Phase erkannten Verbesserungspotentials bzw. -bedarfs im Rahmen einer zweiten Projektphase weitergefĂŒhrt werden.
Telefon
09442/905150Telefon
09442/905150Bundesland
BayernFördersumme
44.345,37 âŹFörderzeitraum
14.07.1997 - 18.01.1999