ProjekttrÀger
EPIK GmbHEntwicklung und Produktion innovativer Kunststoffteile
Gewerbeparkring 29
15517 FĂŒrstenwaldeZielsetzung und Anlass des Vorhabens
Die Hauptmenge von Polyurethan-WeichschaumstoffabfĂ€llen aus Produktionsprozessen und der Kfz-Demontage wird verbrannt oder deponiert. Ohne wesentliche Wertminderung sollen diese Abfallstoffe wieder in den Wirtschaftskreislauf zurĂŒckgefĂŒhrt werden. Durch eine Kombination aus Glykolyse und Aminolyse sollen in einer einstufigen Reaktion Weichschaumpolyole hergestellt werden.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Entwicklungen wurden in folgenden Arbeitsschritten durchgefĂŒhrt:
- Grundlagenuntersuchungen unter Laborbedingungen mit verschiedenen Glykolen d Aminen im 5 l -Sulfierkolben mit RĂŒhrer
- Entwicklung und Herstellung eines 90 l und 150 l Edelstahlreaktors einschlieĂlich Konfiguration
- Auswahl von Varianten und Herstellung gröĂerer Polyolmengen in den vorhandenen Anlagen und Reaktoren
- Bestimmung der Kenndaten durch potentiometrische Analyse, Gaschromatograph- Massenspektroskop, Rheovibron und Myrenne-Pendel
- Herstellung von PUR-SchÀumen mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften und elastischer Polyurethansysteme.
Ergebnisse und Diskussion
- Die Geschwindigkeit der Umsetzung wird wesentlich durch die BasizitÀt des eingesetzten sekundÀren Amins und die KettenlÀnge des Glykols, aber auch durch die Reaktionsbedingungen bestimmt. Die QualitÀt der hergestellten Recyclatpolyole wird hauptsÀchlich durch die Reaktionsbedingungen, die Menge und Art des eingesetzten Glykols bestimmt. Die Wesentlichen Charakteristika sind dabei die ReaktivitÀt der Hydroxylgruppen und die Löslichkeit der bei der Spaltung entstehenden Produkte, im wesentlichen der als Hartsegmente in den Polyurethanen vorliegenden Polyharnstoffe.
- Es wurden Reaktionstemperaturen zwischen 130 und 200oC erprobt. Die gĂŒnstigste Reaktionstemperatur wurde mit 165oC ermittelt.
- Von den Glykolen erwiesen sich die Ethylenglykole als diejenigen mit der besseren Löslichkeit fĂŒr die Polyharnstoffe. Die ReaktivitĂ€t der Ethylenglykole ist jedoch so hoch, dass eine ĂŒberdurchschnittliche ReaktivitĂ€t der Recyclat-Polyole erzeugt wird. Das Optimum von Löslichkeit und ReaktivitĂ€t wurde beim Dipropylenglykol gefunden.
- Nahezu gleiche Umsetzungen wurden beim n-Methylhexylamin und beim Di-n-butylamin erzielt. In Ansatzvarianten im 6l-Kolben, im 90l-Reaktor und im 150l-Reaktor wurde Polyethylenglykol 200 bzw. Dipropylenglykol als Glykolkomponente und Di-n-butylamin als sekundÀres Amin erprobt.
- Es wurden elastische Materialien wie halbharte Schaumstoffe im Dichtebereich zwischen 80 und 300 g/l und Beschichtungen mit Shore-HĂ€rten zwischen A 65 und D 45 hergestellt. Die gute Verarbeitbarkeit der Systeme und die hohe QualitĂ€t der halbharten Produkte veranlassten dazu, nicht mehr auf die Herstellung von Polyolen fĂŒr Weichschaumstoffe, sondern auf die Rezeptierung hochwertiger elastischer bzw. halbharter Polyurethansysteme zu orientieren.
Ăffentlichkeitsarbeit und PrĂ€sentation
- VortrÀge anlÀsslich des Wildauer Workshops 1998 und 1999
- VortrÀge zur Tagung der Beckmann-Akademie in Wismar Juni 1999
- Veröffentlichung in den Wildauer BeitrÀgen II 1999
- Poster auf der Polyurethanes EXPO `99 in Orlando (USA) September 1999
- Deutsche Patentanmeldung zum PCT-Patent April 1999
- PrÀsentation mit mittelstÀndischen Unternehmen der Region Mai 1999
Fazit
Durch die kombinierte Aminolyse/Glykolyse können aus PUR-Weichschaum-StoffabfĂ€llen qualitativ hochwertige Recyclat-Polyole erhalten werden, die zu hochwertigen halbharten und elastischen Polyurethanen mit einer sehr wenig ausgeprĂ€gten Phasenstruktur mit der Zielstellung halbharte Schaumstoffe und Beschichtungen verarbeitet werden können. Aus dem Ursprungsmaterial wird nicht wieder das gleiche Neumaterial hergestellt, sondern ein anderes, mit eventuell noch höherer Wertschöpfung. Damit wird fĂŒr Recyclingtechnologien ein prinzipiell neuer Weg gewiesen, der auf Grund der erzielbaren Marktpreise zu einer besseren Akzeptanz der Recyclingprodukte und damit zu einer höheren Wiederverwertungsrate von Kunststoffen fĂŒhren kann.
Telefon
03361/57227Telefon
03361/57227Bundesland
BrandenburgFördersumme
211.435,04 âŹFörderzeitraum
03.12.1997 - 14.01.2000