Projekt 11267/01

Erarbeitung von Musterlösungen für den Ost-West-Technologietransfer auf dem Gebiet umweltentlastender Logistikkonzepte für Verpackung und Entsorgung von Gefahrgütern

Projektträger

Technische Universität DresdenFakultät Verkehrswissenschaften Friedrich List
Mommsenstr. 13
01069 Dresden
Telefon: 0351/463-

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die Vorbereitung umweltgerechter Logistikkonzepte für den Technologietransfer nach Osteuropa dient der Unterstützung des sich in den Nachbarländern vollziehenden Übergangs zu einem sustainable development, einer zukunftsorientierten, tragfähigen Wirtschaftsweise.Diese Übergangsphase kann durch die Umsetzung effizienter, umweltfreundlicher Technologien, die in Deutschland bereits erprobt wurden, verkürzt werden.Ausgewählt wurden technologische und logistische Lösungen zum Verpacken und zur Entsorgung mit dem Schwerpunkt Gefahrgut, der wegen der besonderen Bedeutung beim Schutz der Umwelt vor Kontamination gewählt wurde. Diese Lösungen sind vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen geeignet und aufgrund ihrer branchenübergreifenden Umsetzbarkeit mit hohem Multiplikationseffekt für den Umweltschutz.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden· Arbeitsteilige Analyse der Bedingungen in den Partnerländern 02/97 – 06/97
· Gemeinsame Auswahl von Musterlösungen 02/97 – 07/97
zur Wiederverwendung und –verwertung von Verpackungen (Entsorgungs- und Recyclingtechnologien)
zu Gefahrgutverpackung, -transport und –lagerung
zur Öko-Auditierung
· Schaffung von Umsetzungsvoraussetzungen in den Partnerländern (arbeitsteilig) 08/97 – 02/98


Ergebnisse und Diskussion

Die Förderung der gesamteuropäischen Entwicklung in Richtung einer umweltfreundlichen Wirtschaftsweise ist ein langfristig zu realisierendes Anliegen aller Länder Europas. Gravierende Umweltschutzprobleme sind im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Umgestaltung in Osteuropa aufgrund vorangegangener Unterschätzung der Umweltgefährdungen zutage getreten, zuletzt unter anderem bei der Bewältigung der Hochwasserschäden in der Oder-Neiße-Region 1997. Sie bedürfen einer möglichst raschen Lösung. Der Technologietransfer von Westeuropa in die mittel- und osteuropäischen Staaten bietet die Chance, durch gezielte Unterstützung eine umweltgerechte Entwicklung zu beschleunigen, wobei vor allem die fachkompetente Zusammenarbeit kleiner und mittelständischer Unternehmen dieser Länder mit deutschen Partnern zum beiderseitigen Nutzen organisiert wurde.Besonders auf den Gebieten Verpackungs- und Entsorgungslogistik, bei denen branchenübergreifende Lösungen mit breitem Wirkungsgrad zu erzielen sind und in Durchsetzung der Verpackungs-Verordnung in Deutschland bereits umfangreiche Erfahrungen gesammelt werden konnten, wurden bei der Bearbeitung des Themas verallgemeinerungsfähige Ergebnisse erzielt:
· Tschechien
Gemeinsam mit dem Partner USMD Prag wurde der vom Bewilligungsempfänger erarbeitete Datenspeicher “Sichere Gefahrgut-Verladung” auf seine Anwendbarkeit überprüft und installiert. Damit steht den Unternehmen in Tschechien, die Gefahrgüter herstellen, lagern, transportieren oder verwenden, ein flexibles elektronisches Hilfsmittel zur Verfügung, das auf dem europäischen Gefahrgutrecht basiert und von USMD künftig kontinuierlich aktualisiert wird. Die Datenbank beinhaltet alle notwendigen Angaben für 500 der wichtigsten Gefahrgüter. Die Durchsetzung dieser EU-Grundlagen macht das Gefahrguthandling in Tschechien sicherer, entlastet die Umwelt von Gefahrgutkontamination und erleichtert die Angleichung an die EU. Im Ergebnis der Zusammenarbeit am Thema wurden die EU-Verpackungsrichtlinie und die deutsche Verpackungs-Verordnung übersetzt und dem Umweltministerium in Prag übergeben und diskutiert. Auf dieser Grundlage wird in Kürze eine tschechische Verpackungs-Verordnung verabschiedet, die eine geregelte Verpackungsentsorgung einleiten wird. Erste Ergebnisse der Verpackungsentsorgung wurden mit dem Recycling von PET-Flaschen erzielt, von denen jährlich 200.000 t anfallen, die gegenwärtig zu 15 % recycliert und als Dämmstoffe weiterverarbeitet werden.
· Polen
Der Partner erarbeitete umfassende Analysen zum Stand und den Entwicklungstendenzen der polnischen Verpackungswirtschaft und zum Umgang mit gefährlichen Gütern. Ebenso wurde eine Hausmüllanalyse speziell in der Region Niederschlesien vorgenommen, um Entsorgungslösungen zu entwickeln. Die Grundlagen der Öko-Auditierung wurden nach ersten erfolgreichen Tests in das Schulungsprogramm des Partners aufgenommen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Eine Präsentation von Zwischenergebnissen erfolgte bereits zum Ost-West-Workshop im Rahmen der 7. Dresdner Verpackungs-Tagung am 5.12.97 (vgl. Anlage zum Bericht). Weitere Publizierung der Ergebnisse ist vorgesehen in den Fachzeitschriften “Neue Verpackung” (Heidelberg), “Opakowie” (Warschau) und anläßlich der Leipziger Messen “Verpackung & Materialfluߔ sowie ”Verkehr + Logistik” im Mai 1998.


Fazit

Die bisher erzielten Ergebnisse haben gezeigt, daß vor allem auf dem Gebiet der planmäßigen Entsorgung von Abfall und Reststoffen sowie deren Wieder- und Weiterverwendung in den Nachbarländern Handlungsbedarf besteht. Durch die transformierten Mustertechnologien wurden Beispiellösungen umgesetzt, die multipel genutzt werden können. Der Nachholbedarf in Polen ist umfangreicher als in Tschechien, so daß dort weitere Unterstützung notwendig wäre. Die in Tschechien eingeleitete Verpackungsentsorgung und das Gefahrguthandling auf der Grundlage der Software “Sichere Gefahrgut-Verladung” werden durch die Partner künftig gezielt weiterentwickelt und gemeinsam genutzt.

Übersicht

Fördersumme

94.185,08 €

Förderzeitraum

30.01.1997 - 01.04.1999

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umwelttechnik