Projekt 11042/01

Aufbau einer Ausstellungsagentur Umwelt

Projektträger

Wissenschaftsladen Hannover e. V.
Zur Bettfedernfabrik 3
30451 Hannover
Telefon: 0511/441916

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

1. Einrichtung einer Ausstellungsagentur UMWELT, die Informationen zwischen AusstellungsmacherInnen und AusstellungsinteressentInnen vermittelt, damit das Potenzial vorhandener Umweltausstellungen effektiver eingesetzt und genutzt werden kann als bisher;
2. Einrichtung einer Ausstellungsdatenbank;
3. Aufbau eines Beratungsangebots zu geeigneten Umweltausstellungen;
4. Durchführung einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, um die Angebote der Ausstellungsagentur AusstellungsmacherInnen, -besitzerInnen und nutzerInnen gleichermaßen bekannt zu machen;
5. Erarbeitung eines Überblicks über das Angebot an Umweltausstellungen in Deutschland, sowohl im Hinblick auf das Themenspektrum als auch auf die Qualität und die umweltpädagogische Eignung der Ausstellungen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenErarbeitung von Qualitätskriterien für Umweltausstellungen in fünf Kategorien:
· Konzeptionelle und gestalterische Kriterien
· Fach(wissenschaft)liche Kriterien
· Didaktische Kriterien
· Methodische Kriterien
· Kriterien zur ergänzenden inhaltlichen Ausstattung
Bundesweite Recherche und Aufbau einer Datenbank auf der Grundlage:
· Fragebogen der Ausstellungsagentur
· Informationsmaterialien der AusstellungsbesitzerInnen
· Telefonische oder persönliche Gespräche
· Besichtigung von Ausstellungen
Aufbau und Betreuung des NutzerInnenkreises mit Serviceangeboten für:
· AusstellungsmacherInnen
· AusstellungsbesitzerInnen
· AusstellungsnutzerInnen
Projektevaluation durch das ECOLOG-Institut Hannover


Ergebnisse und Diskussion

Alle Projektziele wurden im Wesentlichen erreicht, allerdings verlief die Umsetzung in zwei Bereichen anders als geplant:
Für die Recherche von Ausstellungsdaten war der Projektzeitraum von einem Jahr sehr knapp bemessen. Die Erhebung der Daten war im Vorfeld als nicht so aufwendig eingeschätzt worden. Ein sehr ausführlicher Fragebogen zur Ermittlung von Basisdaten führte bei einigen AusstellungsbesitzerInnen zu Unmut. Manche Daten ließen sich gar nicht erheben, weil einige der angesprochenen Einrichtungen zwar ihre Ausstellung vermitteln lassen wollten aber nicht bereit oder in der Lage dazu waren, die notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen.
Zu einem aufwendigen Umgang mit dem Datenmaterial führte der Umstand, dass die Anwendbarkeit der entwickelten Kriterien aufgrund der zeitlichen Enge nicht im Vorfeld erprobt werden konnte, sondern erst bei den ersten Ausstellungsbesichtigungen. Ergebnisse aus den Besichtigungen flossen während der gesamten Projektzeit in einen vorläufigen Kriterienkatalog zur Einschätzung von Umweltausstellungen ein. Deshalb konnten auch erst zum Ende des Projektes die endgültige Fassung der Kriterien und die Daten der vermittelbaren Ausstellungen in die Datenbank eingegeben werden. Für die Entwicklung der Kriterien erwies sich dieses Vorgehen als vorteilhaft, die Vermittlungstätigkeit gestaltete sich dadurch jedoch anfangs als sehr zeitaufwendig.
Die über den bewilligten Rahmen hinausgehenden Kosten für diese zusätzlichen Arbeitszeiten konnten vom Wissenschaftsladen Hannover e.V. durch Eigenleistungen im Wesentlichen außerhalb der Abrechnung aufgefangen werden. Innerhalb des bewilligten Gesamtrahmens ergaben sich einige kleinere Verschiebungen (< 20%, etwas geringere Sachkosten und höhere Personalkosten) und größere Einsparungen bei den Reisekosten, da durch geschickte Planung und private Übernachtungen die Hotelkosten zum großen Teil eingespart werden konnten.
In die Datenbank sind bis jetzt schon mehr als 180 vermittelbare Ausstellungen aufgenommen worden. Die große Anzahl von Nachfragen und Vermittlungen belegt das Interesse an den Serviceleistungen der Ausstellungsagentur UMWELT. Sie trägt so zu einer besseren Ausnutzung und einem größeren Bekanntheitsgrad der vorhandenen Umwelt-Ausstellungen bei und verhilft so zu einer größeren Nachhaltigkeit der eingesetzten menschlichen und materiellen Ressourcen in der Umweltbildung.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

über
· Artikel in den einschlägigen Fachzeitschriften für Umwelt (wie Umwelt, Umwelt kommunale ökologische Briefe oder Wechselwirkung) und Bildung/Beratung (wie Umweltberatung im Dialog oder ökopädnews);
· Einrichtung einer Website;
· Entwicklung und Druck eines Folders, der mit wenig Text und ansprechenden Bildern auf die Dienstleistungen der Ausstellungsagentur aufmerksam macht, verteilt als Beilage in Umwelt kommunale ökologische Briefe und in B.A.U.M. aktuell und im Rahmen einer umfangreichen Mailing-Kampagne;
· Vorstellung der Ausstellungsagentur UMWELT auf Tagungen und Messen;
· Entwicklung von Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit (Poster, Ausstellungsmodell).


Fazit

Mit dem Projekt Ausstellungsagentur UMWELT konnte erstmalig ein Überblick über den Bestand an vermittelbaren Umweltausstellungen in Deutschland geschaffen werden.
Es wurde eine Ausstellungsagentur aufgebaut und ihr Betrieb erprobt. Die Serviceleistungen der Agentur werden sowohl von AusstellungsbesitzerInnen als auch von AusstellungsnutzerInnen gut angenommen. Die Zukunft muss allerdings zeigen, ob die Kosten der Agentur allein über NutzerInnengebühren aufgebracht werden können oder ob nicht auch die AusstellungsbesitzerInnen in Verbindung mit erweiterten Dienstleistungen sowie andere Finanzquellen (wie z.B. Sponsoring) zur Finanzierung herangezogen werden können. Sinnvoll ist auch die Ausweitung des bisherigen Serviceangebotes für AusstellungsbesitzerInnen und EntleiherInnen.

Perspektiven
Die Ausstellungsagentur UMWELT wird aufgrund der positiven Resonanz bei AusstellungsanbieterInnen und -nutzerInnen über die Förderphase hinaus fortgeführt.
Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus dem Projekt wurden weitere Ideen zur Erweiterung des Angebots der Ausstellungsagentur UMWELT entwickelt, die in ihren Grundzügen in der Projekt-Dokumentation dargestellt werden.

Übersicht

Fördersumme

82.829,28 €

Förderzeitraum

01.08.1998 - 29.11.2000

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation