Projekt 10707/01

Weiterentwicklung, Erprobung und Demonstration eines Verfahrens zur abwasserfreien Schienenfahrzeugwäsche

Projektträger

Bau- Entwicklungs- und Vertriebsunternehmen Sattler
Heinersdorfer Str. 17 L
04651 Bad Lausick
Telefon: 034345/25151

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Anfallende Reinigungsabwässer der Schienen- und Nutzfahrzeugwaschanlagen der Fahrzeugoberwäsche und Unterbodenreinigung werden über einen Schlammfang, Ölabscheider und Koaleszenzabscheider nach DIN 1999 durch Abscheidung vorgereinigt, noch vorhandene Emulsionen werden vorwiegend durch chemische Behandlungsverfahren gespalten und über den Abwasserkanal entsorgt. Um die anaeroben Abbauprozesse zu verhindern, ist es üblich, entweder durch Zusatz von Antikeimmitteln (z. B. Natriumhypochlorid im alkalischen Bereich) oder Wasserstoffperoxid im sauren Bereich, diese aus dem System zu beseitigen. Zielstellung der Entwicklungsarbeiten ist es, eine Technologie in einer Pilotanlage zu erproben und zu optimieren, die eine Aufarbeitung des Waschwassers von Schienenfahrzeugwaschanlagen ohne Abwasseranfall (Kanalanschluß) und Geruchsimissionen ermöglicht.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZur Ermittlung der Parameter und Auswahl der Apparate für die Pilotanlage werden zunächst Labor- und Technikumsversuche durchgeführt. Die spätere Pilotanlage soll beim Kooperationspartner LVB im Straßenbahnhof Angerbrücke erprobt werden.

Zur Beurteilung der Waschqualität und der Eignung der Waschmittel für die genannte Aufbereitung des Waschwassers sind entsprechende Untersuchungen mit verschiedenen Waschmitteln durchzuführen.


Ergebnisse und Diskussion

Ausgehend von den Versuchsergebnissen der ersten Projektphase (Technikumsmaßstab) zur Waschwasseraufbereitung wurde eine Pilotanlage für einen Durchsatz von 1-2m³/h gebaut, die modular aus mehreren Verfahrens/Anlagenstufen bestand.

Vor Erprobung der einzelnen Anlagenkomponenten im Straßenbahnhof der LVB wurden die Entwicklungsarbeiten im Testzentrum des Zuwendungsempfängers durchgeführt. Dabei wurden an einzelnen Anlagenkomponenten technische Verbesserungen realisiert.

Bereits in dieser Entwicklungsphase wurde erkannt, daß die Oxidationswirkung der Ozonanlage nicht ausreicht, um die Forderungen der ÖNorm 5107 in bezug auf Keimfreiheit und eine hohe Qualität des erzeugten Reinwassers für den Wiedereinsatz in die Schienenfahrzeugwäsche zu erreichen. Die Pilotversuche zur Wasseraufbereitung wurden in 2-Phasen mit einem Versuchszeitraum von je 3 Monaten bei der LVB durchgeführt.

Ausgehend von diesen Ergebnissen wurde ein modulartiges Anlagenkonzept mit den Komponenten: Schrägbett-Bandfilter, UV / H2O2 Oxidation, Kiesfilter und MF-Anlage erarbeitet, welches den jeweiligen Verschmutzungsgrad angepaßt werden kann. Die realistischen Erprobungen bei den LVB haben gezeigt, daß über einen längeren Zeitraum sehr unterschiedliche Schmutzwasserzusammensetzungen vorliegen können. Das entwickelte Anlagenkonzept ermöglicht eine Anpassung der Anlagenfahrweise einzelner Module gemäß konkreter Verunreinigungen des Wassers.

Die Zielsetzung der abwasserfreien Aufbereitung von Wasser der Schienenfahrzeugwäsche wurde erfüllt. Der Kooperationspartner LVB stellte kostenlos die erforderlichen Betriebsmittel zur Verfügung und unterstützte die Versuchsdurchführung.

Hervorzuheben ist, daß die Anforderungen an das gereinigte Wasser in bezug auf die ÖNorm zu Hygieneanforderungen erfüllt wird.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Auf Grund möglicher Schutzrechtsanmeldungen werden unsere Entwicklungsergebnisse noch nicht veröffentlicht. Kontaktadresse: Bau- Entwicklungs- und Vertriebsunternehmen Sattler (BEV), Heinersdorfer Str. 17 L, 04651 Bad Lausick, Tel.: 034345/25151, Fax 034345/25153


Fazit

Die Zielstellung zur Erzeugung/Rückgewinnung eines Waschwassers mit hoher Qualität/Reinheit und Einhaltung der künftigen Hygieneanforderungen konnte jedoch nicht mit den im Projekt geplanten Anlagenkonfigurationen erreicht werden. Die notwendigen Stufen zur Erhöhung der Oxidationswirkung und Feinstfiltration erbrachten sehr positive Ergebnisse. Zur Minimierung der Betriebskosten wurden wesent-liche Ergebnisse erzielt und Vorschläge unterbreitet, deren Schutzfähigkeit geprüft wird. Insgesamt kön-nen wir einschätzen, daß ein Beitrag zum Umweltschutz unter Einhaltung hoher Anforderungen an die Hygiene mit dieser Entwicklung erreicht werden konnte. Mögliche höhere Anlagenkosten gegenüber der im Projekt geplanten Anlagentechniken wollen wir durch günstige Fertigungsmöglichkeiten weitgehend ausgleichen.

Übersicht

Fördersumme

101.696,98 €

Förderzeitraum

01.04.1997 - 22.09.1999

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik