ProjekttrÀger
IFOK GmbH - Institut fĂŒr OrganisationskommunikationGeschĂ€ftsfĂŒhrer, Sprecher der GeschĂ€ftsfĂŒhrung
Berliner Ring 89
64625 BensheimZielsetzung und Anlass des Vorhabens
Zielsetzung des Projektes war die partizipative Entwicklung von kooperativen Projekten im kommunalen Umweltschutz. Ausgangspunkt waren festgestellte Defizite im kommunikativen Bereich bei der Entwicklung und Umsetzung von Klimaschutzinitiativen auf kommunaler Ebene. Relevante Akteursgruppen und Multiplikatoren wurden bisher oft gar nicht oder zu spĂ€t einbezogen, was den Erfolg von Projekten schmĂ€lerte. Die Kampagne zielt darauf ab, so auch einen Beitrag zur Umsetzung von BĂŒrgerbeteiligung im Rahmen der Lokalen Agenda 21 zu fördern.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenIn VorgesprĂ€chen erörterte IFOK mit der Stadt und ggf. unter Einbeziehung von Kooperationspartnern mögliche Themen fĂŒr den Energie-Tisch. Hierbei boten sich zwei Kriterien an: einerseits ein hohes Potential fĂŒr CO2-Vermeidungen, andererseits kann es auch sinnvoll sein, bestimmte Akteursgruppen ĂŒber einen Energie-Tisch zu eigenverantwortlichen Kooperationen fĂŒr kommunale Klimaschutzprojekte zu animieren.
Nach Festlegung der Themenstellung suchte IFOK gemeinsam mit der Stadt die fĂŒr diese Thematik entscheidenden Akteure aus. Hierbei wurde die organisierte Ăffentlichkeit angesprochen, indem die relevanten Institutionen einen Teilnehmer fĂŒr die Arbeit am Energie-Tisch benannten. Zudem wurden auch einzelne Personen in der Kommune angesprochen, die als engagierte und aktive Multiplikatoren bekannt sind. Die Methode sah vor, dass keine kommunalpolitischen Akteure am Energie-Tisch teilnehmen. Die Parteien waren insofern in die Arbeit des Energie-Tischs eingebunden, als die Fraktionsvorsitzenden ein Vorschlagsrecht fĂŒr Teilnehmer am Energie-Tisch hatten und die Fraktionen bei Bedarf zu Sitzungen des Energie-Tischs eingeladen wurden.
Eine öffentliche Auftaktveranstaltung startete die Projektarbeit. In der Folge fanden sechs bis sieben Plenarsitzungen des Energie-Tischs in etwa sechswöchigem Rhythmus statt. IFOK moderierte und organisierte diese Plenartreffen mit modernen KreativitÀts- und Moderationstechniken. Die Plenarsitzungen ergÀnzten Arbeitsgruppentreffen der Energie-Tisch-Teilnehmer, die in Eigenregie tagten. Am Ende des Sitzungszyklus - nach ca. einem Jahr - stellte der Energie-Tisch in einer öffentlichen Abschlussveranstaltung sein(e) Projekt(e) und deren Umsetzungskonzept vor.
Ergebnisse und Diskussion
Mit der Kampagne konnten Ergebnisse auf mehreren Ebenen erzielt werden. Es wurden zahlreiche konkrete Klimaschutzprojekte auf den Weg gebracht sowie neue Kommunikationsformen und Kooperationen zwischen Unternehmen, Institutionen, öffentlicher Verwaltung, Politik und BĂŒrgern erprobt.
Projekte: Allen Projekten gemeinsam ist, dass sie von mehreren Beteiligten getragen werden. Aufgrund der frĂŒhzeitigen Einbindung aller relevanten Akteure und des partizipativen Vorgehens bei der Projektentwicklung am Energie-Tisch konnten die meisten Projekte ohne gröĂere Reibungs- und Zeitverluste umgesetzt werden. Beispiele fĂŒr Projekte, die an Energie-Tischen entwickelt wurden, sind: Energie- und WĂ€rmepĂ€sse, Contractingmodelle, Wettbewerbe zu WĂ€rmeschutz- und EnergiesparmaĂnahmen an WohngebĂ€uden, GebĂ€udetypologien, Mustersanierungen, Energieversorgungskonzepte fĂŒr Neubau- oder Sanierungsgebiete, Wirtschaftlichkeitsanalysen, Akquisition von Fondmitteln und Aufbau lokaler Sanierungsfonds, regionale/lokale Beratungsagenturen und -zentren, Etablierung von Energiebeauftragten, Anreizprogramme in Schulen, Beleuchtungsoptimierung in Kirchen und kirchlichen GebĂ€uden, Sanierung von ĂPNV-Einrichtungen. Dabei haben fast alle Energie-Tische mehrere Projekte parallel entwickelt, um ihr Ziel zu verfolgen. So wurden Kooperationsprojekte verschiedener Akteure (z.B. WĂ€rmepass) von Projekten zur Ăffentlichkeitsarbeit (Aktionen und Wettbewerbe) begleitet.
Einbindung von Institutionen, Politik und Verwaltung: Die Kampagne konnte rund 450 Institutionen an Energie-Tischen bei der Projektentwicklung einbinden. Sie förderte auĂerdem eine intensive Zusammenarbeit mit Verwaltung und Politik. Dabei wurden anfĂ€ngliche Interessenskonflikte zwischen den Akteuren meist ĂŒberwunden und Kooperationen geschaffen.
UnterstĂŒtzung von Lokalen Agenda 21-Prozessen: Energie-Tische entsprechen mit ihrem partizipativen Ansatz und den inhaltlichen Zielen den Anforderungen der Agenda 21. Einige Kommunen, wie z.B. Wuppertal und NĂŒrnberg, richteten daher Energie-Tische als Baustein in ihrem Lokalen Agenda 21-Prozess ein. In der Gemeinde Sulzbach (Taunus) fĂŒhrte das Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Energie-Tischs zur Initiierung eines Lokalen Agenda 21-Prozesses.
Ăffentlichkeitsarbeit und PrĂ€sentation
Alle Energie-Tische wurden von einer intensiven (vor allem lokalen) Presse- und Ăffentlichkeitsarbeit begleitete. An einigen Energie-Tischen arbeiteten Journalisten als Teilnehmer mit. Die öffentliche Auftakt- und Abschlussveranstaltung dienten gerade auch dem öffentlichkeitswirksamen Start bzw. der ErgebnisprĂ€sentation des Energie-Tischs in der Kommune. In der Regel fanden daher jeweils auch PressegesprĂ€che statt. Die zahlreichen Presseartikel im Pressecho der Kampagne und in den Abschlussberichten zeugen von der intensiven Presse- und Ăffentlichkeitsarbeit.
Die Vernetzung der Energie-Tische erfolgte in schriftlicher Form durch 4 Ausgaben der ETnews, die ĂŒber die Arbeit der Energie-Tische und die AktivitĂ€ten im Rahmen der Kampagne berichteten und an alle Teilnehmer und Interessenten verschickt wurden. Die Kampagne und Ergebnisse der Energie-Tische wurden auĂerdem in zahlreichen Publikationen einer breiten Leserschaft zugĂ€nglich gemacht. Ein Erfahrungsaustausch zwischen den Energie-Tischen erfolgte durch Tagungen (Erfahrungsbörse im November 1997, IFOK-Symposium im September 1999) und durch die Moderationsschulungen, an denen Teilnehmer von verschiedenen Energie-Tischen nicht nur Moderationsmethoden erlernen, sondern sich gleichzeitig austauschen konnten. DarĂŒber hinaus wurden Teilnehmer von Energie-Tischen als Fachreferatenten an andere Energie-Tische vermittelt.
Fazit
Mit rund 30 Energie-Tischen konnte IFOK die Bundesweite Kampagne zur CO2-Vermeidung bei Kommunen und Verbrauchern erfolgreich ausdehnen und die Energie-Tisch-Methoden optimieren. Aufgrund des inzwischen hohen Bekanntheitsgrades der Energie-Tische und der IFOK-AktivitÀten in zahlreichen Kommunen und Regionen, z.B. durch die Betreuung von lokalen und regionalen Agenda-Prozessen, erhÀlt IFOK weiterhin Anfragen von Kommunen, die einen Energie-Tisch einrichten möchten. Das lÀsst erwarten, dass IFOK die Kampagne auch in den nÀchsten Jahren mit der Etablierung weiterer Energie-Tische erfolgreich fortsetzen kann.
Telefon
06251/8416-0
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Bundesland
Bundesrepublik Deutschland
Fördersumme
353.906,01 âŹ
Förderzeitraum
10.04.1996 - 10.10.2000
Internet
www.ifok.de