Projekt 09919/01

Zeitungsprojekt: Jugend und Umwelt – Partnerschulen im Dialog

ProjekttrÀger

Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH
Postfach
60267 FrankfurtZielsetzung und Anlass des Vorhabens Jugend und Umwelt - Partnerschulen im Dialog ist ein medien- und umweltpĂ€dagogisches Projekt. Je 29 Gymnasien aus den alten und den neuen BundeslĂ€ndern schließen miteinander eine dreijĂ€hrige Umwelt-Partnerschaft. Ziel ist es, jeweils eine Klasse der Jahrgangsstufen 9 oder 10 pro Jahr pĂ€dagogisch an das Medium Tageszeitung heranzufĂŒhren. Jede Projektklasse hat die Chance, Umweltthemen am Ort der Partnerschule zu recherchieren und hierĂŒber eigene BeitrĂ€ge auf der 36 Mal pro Jahr erscheinenden Sonderseite Jugend und Umwelt in der F.A.Z. zu publizieren. In dieser gemeinsamen journalistischen Arbeit an vor Ort recherchierten Umweltthemen sollen die PartnerschĂŒler aus den neuen und alten BundeslĂ€ndern fĂŒreinander VerstĂ€ndnis entwickeln. Die aus dieser partnerschaftlichen Arbeit entstehenden journalistischen BeitrĂ€ge leisten einen eigenstĂ€ndigen Beitrag zum innerdeutschen Dialog ĂŒber die Umwelt. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenJeweils fĂŒr ein Jahr erhalten ca. 1600 SchĂŒler/-innen die F.A.Z. an die Privatadresse. Die Zeitung wird zum zentralen Unterrichtsgegenstand: Aufbau, Struktur und Inhalte der Zeitung werden erarbeitet, die erworbenen Kenntnisse in unterschiedlichen UnterrichtszusammenhĂ€ngen zur Anwendung gebracht. Außerdem fertigen die SchĂŒler/-innen individuell Langzeitarbeiten an, indem sie ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum die Berichterstattung der F.A.Z. zu einem selbst gewĂ€hlten Thema verfolgen, analysieren, aus-werten und dokumentieren. Vor Beginn des Projekts werden die Leiter/-innen der Projektschulen ĂŒber die GrundzĂŒge des Projekts informiert; jeweils zu Beginn eines jeden der drei Projektjahre werden die 58 federfĂŒhrenden Projektlehrer/-innen ausfĂŒhrlich auf die medien- und umweltpĂ€dagogischen Ziele und Aufgaben sowie deren Umsetzung vorbereitet. Jeweils im MĂ€rz eines jeden Projektjahres findet ein Zwischenbilanzseminar statt, bei dem die Projektteilnehmer ihre Erfahrungen austauschen und offene Fragen diskutieren können. Jeweils im September eines jeden Projektjahres wird im Rahmen eines Abschlussseminars Bilanz gezogen und ein Abschlussbericht mit den Ergebnissen des abgelaufenen Projektjahres vorgelegt. PĂ€dagogische Betreuung und organisatorisches Projektmanagement der pro Jahr anfallenden 58 Recherchereisen der Partnerschulen obliegen dem IZOP-Institut; die redaktionelle Betreuung und Publikation der Sonderseiten erfolgen durch die F.A.Z. Die Projektlehrer/-innen erhalten vom IZOP-Institut regelmĂ€ĂŸig Materialien zum Arbeiten mit der F.A.Z. im Unterricht sowie Hintergrundinformationen zu umweltrelevanten Themen. DarĂŒber hinaus erhalten die Projektlehrer/-innen zur Vorbereitung der umweltrelevanten Recherchen ihrer Projektklassen Materialien aus dem F.A.Z.-Archiv. Ergebnisse und Diskussion Die thematischen Schwerpunkte der Projektarbeit (1) Umweltbildung, (2) innerdeutscher Dialog, (3) Medienkunde haben sich gegenseitig ergĂ€nzt und befruchtet: (1) Die umweltpĂ€dagogischen Ziele, junge Menschen fĂŒr die Belange der Umwelt gemĂ€ĂŸ den Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung zu sensibilisieren und ein solides Umweltwissen zu vermitteln, wurden mit Hilfe des journalistischen Rechercheansatzes praxisnah umgesetzt. Jede der insgesamt 174 Projektklassen hat nach intensiver Vorbereitung ein Umweltthema in der Region ihrer Partnerschule in Begleitung einer F.A.Z.-Redakteurin recherchiert. Die Ergebnisse hat die F.A.Z. auf insgesamt 160 Jugend und Umwelt-Sonderseiten veröffentlicht. Davon berichten ca. zwei Drittel ĂŒber von der DBU geförderte Umweltprojekte. Durchweg sind die ProjektschĂŒler bei ihren Umweltrecherchen von Experten umfassend informiert worden und als sachkundige Laien und richtige Journalisten ernst genommen worden. (2) Die gegenseitigen Besuche der Partnerschulklassen, die Unterbringung in den Familien und die daraus erwachsenen Möglichkeiten, sich in persönlichen Begegnungen, GesprĂ€chen und gemeinsamen Unternehmungen einander nĂ€her zu kommen und ĂŒber Land und Leute im jeweils anderen Teil Deutschlands genaueres aus erster Hand zu erfahren, haben bei der ĂŒbergroßen Mehrzahl der SchĂŒler dazu beigetragen, dass ursprĂŒngliche Vorbehalte und Vorurteile abgebaut wurden. Die Bilanz der Begegnungen mit Stimmen und Meinungen von SchĂŒlern und Lehrern auf jeder Jugend und Umwelt-Seite, dokumentiert entgegen hĂ€ufig kolportierter Vorstellungen eine Unaufgeregtheit und NormalitĂ€t der Beziehungen zwischen den jungen Leuten aus Ost und West, ohne dass dabei die Unterschiede zum Beispiel in den Lebens- und Wohlstandsstandards verschwiegen worden wĂ€ren. (3) Ein kostenloses Jahresabonnement der F.A.Z. fĂŒr jeden Projektteilnehmer war die Grundvoraussetzung fĂŒr eine intensive medienkundliche Arbeit mit der Zeitung im Unterricht. Die SchĂŒler haben gelernt, wie man eine Zeitung richtig liest und fĂŒr vielfĂ€ltige Informationszwecke nutzen kann; sie haben die unterschiedlichen journalistischen Darstellungsformen kennen und unterscheiden gelernt und im Vergleich mit anderen Medien und Zeitungen Medienkompetenz erworben. Öffentlichkeitsarbeit und PrĂ€sentation Große Aufmerksamkeit erlangten die journalistischen Umweltberichte der Projektklassen in erster Linie durch die Veröffentlichung in der F.A.Z. (tĂ€glich ca. 400.000 Exemplare, ĂŒber 1,1 Mio. Leser). Signifikant fĂŒr das öffentliche Interesse an diesem Projekt waren die in der F.A.Z. erschienenen Leserbriefe, die zahlreichen Berichte ĂŒber das Projekt in regionalen Tageszeitungen, AufsĂ€tze in SammelbĂ€nden und Zeitschriften sowie der im Fernsehen ausgestrahlte und als VHS-Kassette erhĂ€ltliche Lehrfilm Lernort Umwelt - Ost-West-Begegnungen. Fazit Auch wenn Erfolge in der PrĂ€gung eines nachhaltigen Umweltbewusstseins schwer messbar sind und sich erst lĂ€ngerfristig einstellen, so hat die intensive BeschĂ€ftigung mit Umweltthemen, -problemen und -lösungen die kognitive Basis fĂŒr umweltvertrĂ€gliches Denken und Handeln bei den beteiligten SchĂŒlern, aber auch bei den Lesern gelegt. Deutlich hat das Projekt gezeigt, dass sich die jungen Leute aus Ost und West in der Mehrzahl nicht besser und nicht schlechter verstehen als die aus Nord und SĂŒd - allerdings bedurfte es zu dieser Erkenntnis der persönlichen Begegnung! Auch wenn die F.A.Z. hohe intellektuelle Anforderungen an die SchĂŒler stellte, so sind die Ziele des medienkundlichen Grundkurses erreicht worden, wie etwa die Langzeitarbeiten der SchĂŒler ĂŒber die F.A.Z. und ihre Berichterstattung bestĂ€tigen.

Übersicht

Telefon

069/7591-0

Telefon

069/7591-0

Bundesland

Hessen

Fördersumme

1.676.756,16 €

Förderzeitraum

01.10.1997 - 08.02.2002