Projekt 08823/01

Förderschwerpunkt Bioabfallverwertung (1): Verbreitung der Ergebnisse der Projekte zur Entwicklung und Anwendung neuer Produkte auf Kompostbasis in der gartenbaulichen Praxis

Projektträger

Zentralverband für Gartenbau e. V. (ZVG)
Claire-Waldoff-Str. 7
10117 Berlin
Telefon: +49(0)30/200065-14

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Anwendungskonzepte für Komposte fehlen ebenso wie Komposte, die die Qualitätsansprüche im Gartenbau erfüllen. Erforderlich sind spezifische Kompostqualitäten je nach Anwendungszweck. Zur richtigen Anwendung fehlen zusätzlich praxisorientierte Informationen und Erkenntnisse zur Absicherung der Kulturführung. Die Projekte der Kooperationspartner leisten einen wesentlichen Beitrag zur gezielten Kompostanwendung im Gartenbau
Die Ergebnisse sollen ausgewertet und aufbereitet in die gärtnerische Praxis verbreitet werden. Damit soll die Akzeptanz für den Einsatz spezifischer Komposte gefördert werden.
Wunsch der Umweltstiftung ist es, alle gartenbaulich relevanten Projekte des Themenbereiches 1 mit aufzubereiten und in die Veröffentlichung einzubeziehen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZu Beginn erfolgt eine Veröffentlichung über Ziele und Inhalte der einzelnen Projekte als Übersicht im ZVG-Gartenbau Report, der an alle Mitgliedsbetriebe der regionalen und fachlichen Mitgliedsorganisationen des Zentralverbandes Gartenbau geht. Für Herbst 1996 ist die Vorstellung aller Projekte, ihrer Zielsetzungen und Auswirkungen für den Gartenbau vorgesehen.
Während der Projektlaufzeit soll eine Zwischeninformation mit ersten Ergebnissen und Tendenzen ebenfalls im ZVG-Gartenbau Report erscheinen.
Nach Projektabschluss erfolgt eine Publikation mit anwendungsbezogenen Aussagen der Projektergebnisse unter Federführung des ZVG. Die Ergebnisse werden in einem Heft zusammengefasst, das über den Gartenbau Report in Gartenbaubetriebe verteilt wird.
Mit der Publikation sollen die Kooperationspartner gemeinsam ihre Ergebnisse in einem Fachpresse-Forum auch der breiten Fachöffentlichkeit vorstellen.
Seminare für Gärtner und Gärtnerinnen in der Bildungsstätte des Deutschen Gartenbaues in Grünberg, veranstaltet vom ZVG, sollen fachliche Informationen über die neuen Erkenntnisse direkt für die Praxis nutzbar machen.


Ergebnisse und Diskussion

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt richtete zu Beginn des Förderschwerpunktes zwei Koordinationstreffen in Osnabrück aus. Diese Treffen wurden vom ZVG genutzt, um Gruppensitzungen im gartenbaulichen Verbundprojekt zu integrieren. Vereinbart wurden mehrere regionale Veranstaltungen und gebündelte Veröffentlichungen über das Projekt, die Zwischenergebnisse und den Abschluss mit Anwendungsempfehlungen. Aufgrund der verstärkten regionalen Veranstaltungen wurde auf ein Seminar in der Bil-dungsstätte des Deutschen Gartenbaues in Grünberg verzichtet.

Regionale Veranstaltungen:
11.09.1997 FH Weihenstephan, Veranstaltung in der Baumschule Schwab, Ingolstadt; Treffen des
Erzeugerringes Bund Deutscher Baumschulen (Bayern) und der Markenbaumschulen.
28.01.1998 Landwirtschaftskammer Rheinland, LVG Köln-Auweiler, Seminar für Baumschulen
07.09.1998 FH Weihenstephan, Institut für Bodenkunde und Pflanzenernährung, Kompostsubstrate für den Gartenbau und GaLaBau
09.09.1998 Landwirtschaftskammer Hannover, LVG Hannover-Ahlem, Seminar Fit für KompostKulturSubstrat
17.10.1998 PlanCoTec, Kompostanwendung im Kleingarten.

Die Termine, Durchführung und Inhalte der Veranstaltungen wurden mit den Kooperationspartnern abgestimmt. In Vorträgen wurden die wichtigsten Ergebnisse zur Diskussion gestellt und bei den anschließenden Besichtigungen der Versuchspflanzen konnten Einzelaspekte in persönlichen Gesprächen vertieft werden. Die Veranstaltungen waren geeignet, die Erfahrungen und Ergebnisse direkt und anschaulich in die gärtnerische Praxis zu verbreiten. Die Teilnehmerzahlen zeigten das große Interesse an Informationen und Diskussionen am Pflanzenobjekt.

Ein zweiter Schwerpunkt waren die Veröffentlichungen zum gartenbaulichen Verbundprojekt. Im Gartenbau Report, der in einer Auflage von ca. 19.000 an alle Mitglieder und Mitgliedsorganisationen des ZVG geht, wurde zu Beginn (11/97), mit Zwischenergebnissen (09/98) und zum Projektabschluss (11/99) berichtet. Insbesondere die 32-seitige Abschlussveröffentlichung mit konkreten Anwendungsempfehlungen fand eine überaus gute Resonanz.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Mit Hilfe des ZVG-Pressedienstes, persönlicher Ansprache und mailing-Aktionen wurde auf die Veranstaltungen hingewiesen. Im Gartenbau report wurde intensiv über die Projekte informiert (s.o.). Die gärtnerische Fachpresse hat das Thema Kompostanwendung im Gartenbau intensiv aufgegriffen. Auf der Internationen Pflanzenmesse in Essen wurde während der Projektlaufzeit mit Hilfe von Sonderdrucken und Postern zum Verbundprojekt informiert.


Fazit

Zu Beginn der Projektarbeit herrschte eine große Unsicherheit und Skepsis gegenüber den Einsatz von Komposten. Die Projekte bestätigen die Eignung und Anwendbarkeit von Qualitätskriterien(z.B. RAL-Substratkompost), zeigten aber auch ihre Grenzen auf. Die Unsicherheit und Reserviertheit gegenüber komposthaltigen Substraten ist zwar nicht gänzlich beseitigt, aber zuminderst gemindert worden. Aufgrund der vielfältigen Ergebnisse steht nun eine gute Datenbasis für die Beratung zur Verfügung. Die Akzeptanz zur Kompostanwendung im Gartenbau ist sicher erhöht worden. Noch erscheint die Umstellung aber erschwert, da sie immer auch eine intensivere Beschäftigung mit den möglichen Auswirkungen erfordert und kulturbegleitende Kontrollen nötig sind.

Die Kooperation mit den gartenbaulichen Projekten war gut und förderte die Verbreitung der Ergebnisse. Alle Beteiligten haben sich enorm für den Projekterfolg engagiert. Die regionalen Veranstaltungen wurden mit hohem Einsatz gestaltet und mitgetragen. Die Teilnehmerzahlen waren hoch und der fachliche Austausch intensiv. Die Entscheidung, hier einen Schwerpunkt des ZVG-Projektes zu setzen, war richtig.

Übersicht

Fördersumme

63.911,49 €

Förderzeitraum

01.04.1996 - 08.08.2000

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Klimaschutz
Landnutzung
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik