Projekt 08073/01

Förderschwerpunkt Holz: Entwicklung innovativer, umweltgerechter Konstruktionen und Produktionstechniken für Holzfenster

Projektträger

Institut für Fenstertechnik (i.f.t.) e. V.
Theodor-Gietl-Str. 7 - 9
83026 Rosenheim
Telefon: 08031-261-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Vorrangiges Ziel des Vorhabens war es, die in den letzten Jahren gesammelten Erfahrungen sowohl im Bereich der Konstruktion wie auch der Fertigung konkret in neue innovative Holzfensterkonstruktionen bei mittelständischen Fensterbauern umzusetzen, um den wachsenden Anforderungen an Wärme- und Schallschutz, ökologischer Verträglichkeit, ökonomischen Herstellverfahren und gesicherter Gebrauchsdauer gerecht zu werden. Im Vordergrund standen verbesserter Wärmeschutz, umweltfreundliche Fertigungstechniken, hohe Wartungsfreundlichkeit, einfache und kostengünstige Herstellung, einfache und möglichst vollständige Rezyklierbarkeit, Integrationsfähigkeit zusätzlicher Funktionen, Erfüllung aller funktionalen Anforderungen und Verlängerung der Gebrauchsdauer. Während der Entwicklungen sollten begleitend Ökobilanzierungen durchgeführt werden, um die Auswirkungen der Neuentwicklungen auf die Umwelt abzuschätzen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenUm die Projektziele zu erreichen, wurden folgende Lösungsansätze verfolgt:
Herstellung der Rahmenelemente in Einzelteilen mit Oberflächenbehandlung bereits vor dem Zusammenfügen. Einsatz einer neuen Rahmeneckverbindungstechnik, die dauerhaft dichte Fugen gewährleistet und eine leichte Austauschbarkeit von Teilen ermöglicht. Verbesserter Wärmeschutz durch Verwendung von tieferen und schmäleren Rahmenkonstruktionen. Integration von Werkstoffen mit einer niedrigeren Wärmeleitfähigkeit in den Kern des Rahmenprofils. Veränderungen in der Profilierung der Rahmenkonstruktion. Verwendung von resistenteren Hölzern bzw. anderen Werkstoffen im Bewitterungsbereich der Konstruktion. Verbesserungen im Bereich der Entwässerungstechnik. Neue Verbindungstechniken zwischen Glas und Rahmen. Substitution von chemischen Holzschutzmitteln durch Schutzmittel, die ausschließlich holzähnliche Inhaltsstoffe besitzen bzw. für die möglichen Verwertungswege unproblematisch sind. Verminderung des Einsatzes von Beschichtungsmitteln durch Einsatz neuartiger Oberflächenbehandlungsverfahren. Umsetzung und Anpassung von emissionsärmeren Beschichtungssystemen.


Ergebnisse und Diskussion

Im Ergebnis des Projektes wurden vereinfachte Verglasungs-, Montage- und Befestigungssysteme entwickelt. Parallel dazu erfolgte die fertigungstechnische Umsetzung der konstruktiven Lösungen. Schwer-punkt war die Realisierung der Einzelteilfertigung, bei der die Oberflächenbeschichtung bereits vor dem Zusammenbau der Rahmenteile aufgebracht wird, und die Fertigungsverfahren zur Herstellung der neuen Profilaufbauten und der Rahmenverbindungstechnik. Außerdem wurde die Beschichtungstechnik, die Beschlagmontage und die Endmontage optimiert. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurden verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, die industrielle Einzelteilfertigung von Holzfenstern zu realisieren. Aufgrund der Branchenstruktur der Holzfensterhersteller ist es für einzelne Firmen im Alleingang kaum möglich, neue Wege zu beschreiten. Im Ergebnis des Projektes wurde es möglich, die notwendigen Kräfte zu bündeln und in der Zusammenarbeit von kompetenten Einrichtungen und Wirtschaftspartnern innovative Lösungen zu erarbeiten und bis zur Serienreife heranzuführen. Die Herstellung moderner Fenster ist aus Umweltsicht nicht zu vernachlässigen. Die Herstellung von Materialien und die Verarbeitung im industriellen Maßstab sind heute in der Regel aus Kostengründen gut optimiert, so dass Verbesserungspotentiale begrenzt sind. Die direkte Herstellung der Fenster ist innerhalb des Lebenszyklus von untergeordneter Bedeutung.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Die Projektergebnisse wurden im Holz-Zentralblatt unter dem Artikel Mit Holzfenstern in die Zukunft veröffentlicht. Außerdem erfolgte eine Ausstellung der individuellen Fensterkonstruktionen der Projektpartner auf der Fensterbau 2000 in Nürnberg als Musterfenster im Rahmen der Sonderschau Fenster und Fassaden der Zukunft.


Fazit

Dem Vorhaben können sehr gute Ergebnisse konstatiert werden. Es ist ein überdurchschnittliches Projekt sowohl hinsichtlich der Zielerreichung, der Multiplikatorwirkung und der Umweltentlastung mit einer zeitnahen Umsetzungsperspektive in der Praxis. Jedes der Unternehmen konnte nach der Phase der gemeinsamen Grundsatztechnologie für seine Wirkungsfelder eigene innovative Produktansätze ableiten.

Übersicht

Fördersumme

255.645,94 €

Förderzeitraum

01.07.1997 - 18.07.2001

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik