Projekt 06105/01

Errichtung und Einrichtung eines dezentralen Netzes von Besucherinformationszentren im Naturpark Thüringer Wald

Projektträger

Verband Naturpark Thüringer Wald e. V.
Dorfstr. 16
98749 Friedrichshöhe
Telefon: 036704 / 7099 - 10

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Mit über 200 Städten und Gemeinden und einer Größe von über 2.000 Quadratkilometern gehört der Naturpark Thüringer Wald zu den großen Mittelgebirgslandschaften in Deutschland.Der Naturpark besteht aus einem Mosaik von vielfältigen und abwechslungsreichen Naturräumen, die einen hohen Wert für den Naturschutz und besonderen Wert für die Erholung der Menschen darstellen. Das Gesamtprojekt hat die Einrichtung eines dezentralen Netzes von Besucher-Informationsstellen im Naturpark Thüringer Wald zum Ziel.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenArbeitsmethoden und -schritte wurden im Vorprojekt erarbeitet und erprobt. In den Naturpark-Informationseinrichtungen sollen sich die Einwohner und Besucher des Thüringer Waldes über die Naturausstattung des Gebietes, seine Besonderheiten, Eigenarten und Empfindlichkeiten möglichst umfassend informieren. Durch den Einsatz moderner umweltpädagogischer Arbeitsmittel werden die Besucher auf direktem Weg zum Handeln und zum Naturerleben geführt.
Durch die Qualifizierung der Ausgangssituation Informationssystem im Naturpark Thüringer Wald entstanden zwei funktionale Grundtypen der Besucherinformationsstellen, die Naturparkinformationszentren und die Naturpark-Pavillons. Ergänzt werden diese durch eine einfachere Kategorie, die Naturpark-Informationen.
Die Kooperation mit den unterschiedlichsten Partnern bezog bzw. bezieht sich auf die Errichtung bzw. Einrichtung der unterschiedlichsten Typen der Informationsstellen, sowie auf die langfristige Nutzung und Betreuung dieser Einrichtungen.
Durch die Bildung von lokalen Arbeitsgruppen und die begleitende Arbeit von fachkundigen Beiräten gelang eine genaue Abstimmung, Differenzierung und Verteilung von Aufgaben, sowie eine regionalspezifische Darstellung der Inhalte.
Die bewusst gewählte Arbeitsweise war sehr zeitaufwendig und schwierig, garantiert jedoch eine beispielhafte, langfristig entwickelte Identifikation der Region für die Entwicklung der Region.


Ergebnisse und Diskussion

Das gesamte Netzwerk von dezentralen Besucherinformationseinrichtungen und das vielseitige Naturpark-Informationssystem ist in Betrieb gesetzt. Die im Antrag formulierten Ziele sind bis auf die Fertigstellung des Naturpark-Atlas erfüllt und in der überwiegenden Zahl der zu erfüllenden Aufgaben weit besser realisiert, als im Antrag konzipiert. Die inhaltliche Ausrichtung der Informationseinrichtungen wurde entsprechend dem Fachkonzept realisiert. Hohes Engagement der lokalen Aktionsgruppen, großes Interesse der Partner - die Träger der Einrichtung sind, konstruktive Zusammenarbeit mit Fachleuten aus der Region waren und sind hierfür ausschlaggebend. Die Koordination dieser umfangreichen Auf-gabe auf der Gesamtfläche des Naturparks war zeit- und kraftaufwendiger als geplant. Großer Wert bei der Umsetzung des inhaltlichen Konzeptes wurde auf Verständlichkeit und Anschaulichkeit gelegt. Dezentral entstanden an 14 Standorten Besucherinformationseinrichtungen lt. Antrag und weitere Informationsstellen entwickelten sich im Rahmen der Gesamtinitiative. In allen Einrichtungen können die Besucher die jeweiligen regionalen Besonderheiten, die Kulturhistorie, das Handwerk und das tägliche Leben im Naturpark kennen lernen. Großer Wert ist dabei auf die Nachvollziehbarkeit der Anstöße in der nächsten Umgebung gelegt. In der unmittelbaren Nähe der Informationseinrichtungen entstanden Naturlehrpfade, zusätzliche naturkundliche Ausstellungen und Aktionsfelder für die Umweltbildungsarbeit. Wechselnde Ausstellungen erhöhen die Attraktivität der Einrichtungen. Untrennbarer Bestandteil im de-zentralen Informationsnetz des Naturparks ist die Vernetzung durch das geschaffene Computerinformationssystem. Diese Kommunikationsebene ermöglicht den Austausch von Sachthemen, Bildungsange-boten, regionalen Informationen der Städte und Gemeinden und aktuelle Informationen aus dem gesamten Naturpark im Naturpark und in die weite Welt. Die Weiterentwicklung dieses inhaltlichen Bausteines garantiert der Verband Naturpark Thüringer Wald als Träger der Naturparkarbeit für die Zukunft. Die An-gebote im Umweltbildungsbereich reichen von Naturkundeseminaren, Projektwochen für Schüler, gestalteten Tagesaufenthalten, Naturführerworkshops, Exkursionen u.a. bis zur sich immer besser etablierenden Rucksackschule. Die Umweltbildungsmöglichkeiten werden in den unterschiedlichsten Einrichtungen in den meisten Fällen von den lokalen Aktionsgruppen getragen, die in der Entstehungsphase gebildet wurden. Dieser wichtige inhaltliche Baustein wird nicht nur in den Zentren realisiert. - Die überschrittene Aufbauzeit resultiert vorrangig aus dem nicht kalkulierbaren schwierigen Aufbau der unterschiedlichsten Einrichtungen verteilt auf die Gesamtfläche des Naturparks. Weitere nicht absehbare Entwicklungen wie z.B. schwierige Eigentumsübertragungen, ABM-Abläufe in Thüringen, Bürgermeisterwechsel in verschiedenen Projektstandorten u.a. verlängerten die Realisierungsphase des Projektes. Ein Vorteil dieser Laufzeit des Aufbaues war die Möglichkeit gesammelte positive Ideen und Anregungen auf später begonnene Projekte anzuwenden. Zusätzliche Arbeit entstand durch die Anerkennung als weltweites Projekt der EXPO 2000 in Hannover. Die dadurch gewonnenen internationalen Erfahrungen und die inhaltliche Aufwertung des Projektes rechtfertigen in hohem Maße das zeitliche und materielle Engagement. Eine weitere hohe Wertschätzung des Projektes erfuhr der Verband Naturpark Thüringer Wald e. V. als Wettbewerbssieger und Ehrung mit einer Goldmedaille im Bundeswettbewerb Deutscher Naturparke 2000. - Die im Antrag ausgewiesenen zu erbringenden Anteile des Verbandes Naturpark Thüringer Wald sind durch die Arbeitsweise der eingesetzten Mitarbeiter und durch das hohe Engagement der Naturparkregion erfüllt. Die pauschal durch den Verband zugesagten höheren Eigenanteile gegenüber der Einzelposten im Antrag sind gleichfalls realisiert. Die finanzielle Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt hat den Aufbau und die Einrichtung des Gesamtsystems der Besucherinformationszentren im jetzigem Naturpark Thüringer Wald ermöglicht.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Gesamtprojekt ist mit all seinen Einrichtungen und Leistungen im Naturparkgebiet über Jahre durch Veröffentlichungen und Fachvorträge bekannt gemacht. Die Ergebnisse sind in sehr umfangreicher Darstellung bekannt gemacht und unter www.Naturpark-thueringer-wald.de im Naturparkgebiet über Outdoor-Terminals bzw. Arbeitsplatzsysteme erlebbar und weltweit einsehbar. Auf allen Präsentationen und Messebeteiligungen des Verbandes Naturpark Thüringer Wald e. V. und des Tourismusverbandes Thüringer Wald wird das Projekt per Tafelwerk und Informationssäule vorgestellt. Durch die Verlinkungsmöglichkeiten mit anderen Naturinfosystemen besteht eine besonders gute Kommunikationsmöglichkeit die geschaffenen Umweltbildungsangebote bekannt zu machen.


Fazit

Die Informationseinrichtungen und ihre Vernetzung sind beispielhaft und können als Modell für Besucherbetreuung in anderen Regionen nachgenutzt werden. Die Menschen im Naturpark sind stolz auf ihre eingebrachten Leistungen und werden im Verband Naturpark Thüringer Wald e. V. diese Einrichtungen erhalten, pflegen und weiterentwickeln.

Übersicht

Fördersumme

2.101.869,79 €

Förderzeitraum

20.11.1995 - 10.07.2003

Bundesland

Thüringen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation