Projekt 04481/01

Entwicklung eines kombinierten Probeneintragsystems zur nachweisstÀrkeren Elementspurenbestimmung und zur Speziesanalytik mit der Atomspektrometrie in Umweltproben

ProjekttrÀger

Institut fĂŒr Spektrochemie undangewandte Spektroskopie (ISAS)
Bunsen-Kirchhoff-Str. 11
44139 DortmundZielsetzung und Anlass des Vorhabens Das Projektziel war die Verbesserung des Probeneintrags in der Atomspektrometrie zur nachweisstĂ€rkeren Elementspurenbestimmung und zur Speziesanalytik in Umweltproben. DafĂŒr wurde ein modules Probeneintragsystem entwickelt, das dem Anwender Bestimmungen von Schwermetallen und anderen Elementen unter weniger störungsanfĂ€lligen Bedingungen ermöglicht. Es sind bessere Nachweisgrenzen erzielbar und somit niedrigere Elementgehalte auch in komplexen Umweltproben bestimmbar. Ebenso bietet das System alle Voraussetzungen fĂŒr Untersuchungen zur Bindungsform der Elemente (Spezies), die einen wesentlichen Einfluß auf deren biologische VerfĂŒgbarkeit hat. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas module Probeneintragsystem besteht aus einer Desolvatisierungseinheit zur Entfernung des in der ICP-Spektrometrie zumindest in grĂ¶ĂŸeren Mengen störenden Lösungsmittels der Probenlösungen (meist Wasser) und einem austauschbaren ZerstĂ€uber. Dazu zĂ€hlen der pneumatische ZerstĂ€uber, der Hochdruck- und der UltraschallzerstĂ€uber. Diese ZerstĂ€ubertypen werden in der ICP-Spektrometrie hauptsĂ€chlich eingesetzt und haben je nach Anwendung unterschiedliche Vorteile. ZunĂ€chst mußten die drei genannten ZerstĂ€ubersysteme neu entwickelt bzw. verbessert werden. Dazu wurde ein pneumatisches ZerstĂ€ubersystem mit Meinhard-ZerstĂ€uber fĂŒr die Adaptierung an die Desolvatisierung optimiert. Im Rahmen dessen wurden unterschiedliche ZerstĂ€uberkammern entwickelt und getestet. Die HochdruckzerstĂ€ubung ist seit Jahren im Institut etabliert und war nur noch geringfĂŒgig zu optimieren. Der UltraschallzerstĂ€uber hingegen war gĂ€nzlich neu zu entwickeln, was vom Kooperationspartner Perkin-Elmer ĂŒbernommen wurde, ebenso wie die Weiterentwicklung der derzeit eingesetzten Desolvatisierungseinheit zum marktfĂ€higen Produkt. ZusĂ€tzlich waren noch Untersuchungen zur direkten Kopplung der HochdruckzerstĂ€ubung an ein ICP-Spektrometer vorgesehen. FĂŒr Anwendungen, bei denen nicht so gute Nachweisgrenzen ausreichend sind, können mit einen einfacheren und relativ preiswerten Aufbau dennoch die Vorteile der HochdruckzerstĂ€ubung genutzt werden. Ergebnisse und Diskussion FĂŒr die pneumatische ZerstĂ€ubung wurde eine ZerstĂ€uberkammer ausgearbeitet, die den bestmöglichen Eintrag in die Desolvatisierung und damit auch in das ICP-Plasma ermöglicht. Dazu wurden mit einer großen Anzahl selbst entwickelter ZerstĂ€uberkammervarianten intensive Untersuchungen zur Transporteffizienz durchgefĂŒhrt. Der Probeneintrag mit der pneumatischen ZerstĂ€ubung ĂŒber die Desolvatisierung bringt speziell in der ICP-MS große Vorteile, da damit Oxidinterferenzen, die auch bei matrixhaltigen Umweltproben auftreten und zu fehlerhaften Messungen fĂŒhren können, eliminiert werden. Die Entwicklung des UltraschallzerstĂ€ubers (USN) ist von Perkin-Elmer praktisch abgeschlossen. GegenĂŒber den auf dem Markt befindlichen ZerstĂ€ubern wurden einige Leistungsmerkmale verbessert. Mit ihm konnten sehr gute Aerosolausbeuten erzielt werden. Im Zusammenhang mit dieser Entwicklung wird von Perkin-Elmer das Design und die technischen Spezifikationen der bisher eingesetzten Desolva-tisierungseinheit, die ja Bestandteil des modulen Systems, noch weiter verbessert. Es zeigte sich, daß dies zwingend erforderlich ist, um auch zukĂŒnftig mit diesem Probeneintragsystem auf dem Atomspektrometrie-Markt eine Chance zu haben. Der USN ist besonders gut fĂŒr den Einsatz zur Bestimmung sehr niedriger Elementkonzentrationen (unterer ”g/l-Bereich oder darunter) in einfachen Proben mit geringem Matrixgehalt (z.B. Trink- oder OberflĂ€chenwĂ€sser, aufgeschlossene KlĂ€rschlammproben) geeignet. Die HochdruckzerstĂ€ubung (HHPN) selbst war bereits vor Projektbeginn am Institut entwickelt worden, so daß im Rahmen des Projektes lediglich noch einige Optimierungen durchzufĂŒhren waren. Dieser ZerstĂ€ubertyp ist besonders gut fĂŒr Spezialanwendungen wie die Bestimmung niedriger Elementkonzentrationen in hochsalzhaltigen Proben oder in organischen Lösungsmitteln geeignet. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Elementspeziesbestimmung, wobei Trennung und Detektion online durchgefĂŒhrt werden können. Dazu wurden Anwendungsbeispiele wie z.B. die Bestimmung der beiden Chrom-Spezies Cr(III) und Cr(VI) ausgearbeitet. GegenĂŒber der standardmĂ€ĂŸigen pneumatischen ZerstĂ€ubung konnte eine Verbesserung der Nachweisgrenze um den Faktor 10 erreicht werden (Nachweisgrenze mit der ICP-OES 4 ”g/l fĂŒr beide Spezies). Des weiteren wurden Trenn- und Anreicherungsverfahren zur Elementbestimmung in hochsalzhaltigen Proben im online-Betrieb ausgearbeitet. Aufgrund der besonderen Einsatzmöglichkeiten der HHPN (s.o.) machte es Sinn, ein Verfahren zur direkten Kopplung dieses ZerstĂ€ubertyps ohne Desolvatisierung auszuarbeiten. Infolge der hohen Aerosoleffizienz dieses ZerstĂ€ubers war es aber erforderlich eine spezielle ZerstĂ€uberkammer zu entwickeln, um den Aerosoleintrag auf die maximal eintragbare Menge zu begrenzen, damit die StabilitĂ€t des Plasmas nicht beeintrĂ€chtigt wird. Es wurde je eine ZerstĂ€uberkammer fĂŒr das im Institut vorhande-ne ICP-Spektrometer IRIS/AP von TJA und fĂŒr das Optima 3000 von Perkin-Elmer ausgearbeitet. Letztere im Rahmen einer Zusammenarbeit mit einem Edelstahlhersteller im Ruhrgebiet, der mit der HHPN Elementbestimmungen in ihren AbwĂ€ssern und aufgeschlossenen Edelstahlproben durchfĂŒhren möchte. Aufgrund relativ stark abweichender Meßparameter beider ICP-Spektrometer war die Entwicklung zweier unterschiedlicher ZerstĂ€uberkammern erforderlich. Mit der direkten Kopplung an das IRIS/AP wurde das oben genannte Verfahren zur Bestimmung der beiden Cr-Spezies in Trink- und AbwĂ€ssern nach Modifikation der Meß- und Trennparameter durch-gefĂŒhrt. Es waren Nachweisgrenzen von 10 ”g/l fĂŒr beide Spezies erreichbar, was im Fall der AbwĂ€sser ausreicht, um zumindest Konzentrationen oberhalb des fĂŒr einleitende Betriebe geltenden Grenzwertes von 100 ”g/l nachzuweisen. Die Entwicklungsarbeiten mit dem Edelstahlhersteller haben bisher vielversprechende Ergebnisse erbracht. Die Untersuchungen sind noch nicht beendet, werden aber auch zukĂŒnftig weitergefĂŒhrt. Öffentlichkeitsarbeit und PrĂ€sentation Nach Abschluß der Entwicklungsarbeiten des modulen Probeneintragsystems zum marktfĂ€higen Produkt wird dieses GerĂ€t auf dem Markt eingefĂŒhrt und somit der Öffentlichkeit prĂ€sentiert. Fazit Die Entwicklungen des modulen Probeneintragsystems sind praktisch abgeschlossen. Dieses leistungsfĂ€hige System ist fĂŒr den Probeneintrag in der ICP-Spektrometrie zur Elementbestimmung in unterschiedlichen Umweltproben einsetzbar. GegenĂŒber herkömmlichen Systemen sind Verbesse-rungen bis zu einem Faktor 10 erzielbar. Es sind aber noch weiterfĂŒhrende Arbeiten und Tests erforderlich, damit dieses GerĂ€t auch den AnsprĂŒchen eines marktfĂ€higen Produktes genĂŒgt. Diese Arbeiten werden ebenso wie weiterfĂŒhrende Projekte auch in Zukunft in Kooperation mit Perkin-Elmer durchgefĂŒhrt. Die MarkteinfĂŒhrung des modulen Probeneintragsystems ist noch fĂŒr dieses Jahr vorgesehen.

Übersicht

Telefon

0231/1392180

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Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Fördersumme

305.241,25 €

Förderzeitraum

01.01.1995 - 31.12.1997