Klassische Lackierverfahren sind in der Regel mit einem hohen Energie- und MaterialÂverbrauch verbunden. Eine neue, energiearme und effiziente Methode der Lackapplikation ist die Folientechnologie. FĂĽr die Herstellung werden Kunststoff-Trägerfolien im Direktstreichverfahren unter Reinraumbedingungen beschichtet.
Die wesentlichen Vorteile: der aufwendige und energieintensive Spritzlackierprozess entfällt ebenso wie jegliche Lösemittelemissionen bei der Lackierung. Da Overspray komplett vermieden werden kann, ist auch der Auftragswirkungsgrad sehr hoch. Die von der KARL WÖRWAG Lack- und Farbenfabrik GmbH & Co. KG aus Stuttgart entwickelte Technologie kann bestehende Lackierprozesse vollständig ersetzen.
Mit dem innovativen Verfahren ist es möglich, Kunststoffbauteile mit einer MaterialÂeinsparung von 50 % und bei 60 % Âreduziertem Energieeinsatz zu beschichten. Die WĂ–RWAG KG hat die LackfolientechnoÂlogie in den folgenden zwei Einsatzbereichen bis zur Anwendungsreife gebracht.
Im Automobilbau werden Dachleisten für PKW mit einem neuartigen Transferlack versehen. Der Lack besteht aus einer eingefärbten, thermoaktiven Haftschicht und einem UV-Klarlack. Er ist in zwei dünne Schutzfolien eingebettet, die vor der weiteren Applikation entfernt werden. Der Transferlack ist universell pigmentierbar und durch den UV-härtenden Anteil zugleich hochflexibel und kratzfest.
Der innovative Ansatz ist, den Lack zuerst in einem »Idealen Prozess« als Bahnware herzustellen und als Rolle aufzuwickeln. So lassen sich kurze Trocknungszeiten bei Âgeringen Luftvolumen sicherstellen. Die Rollenware wird – angepasst an die Abmessungen der zu beschichtenden Bauteile – zugeschnitten und in Kaschierverfahren während der BauteilÂextrusion ohne zusätzlichen Energieaufwand ĂĽbertragen.
Erreicht wird eine qualitativ hochwertige und optisch vielseitig gestaltbare Beschichtung. Das Verfahren garantiert höchste optische Eigenschaften sowie eine einheitliche OberÂfläche. Inzwischen sind erste Produkte mit dieser Beschichtung im Handel.