Umweltbildungs- und BNE-Kompetenzzentrum Rosenau (Rumänien)

Projekt aus der internationalen Förderung

Gegenstand und Ziele des Projektes

Das Vorhaben fokussierte auf die inhaltliche und didaktische Ausgestaltung des ersten rumänischen Umweltbildungszentrums als BNE-Kompetenzzentrum in der Stadt Rosenau, Siebenbürgen, Rumänien. Ziel war die Etablierung des Bildungszentrums als Anbieter von Bildungsprogrammen und Bildungsmaterialien und als Fortbildungseinrichtung im formellen und informellen Bereich zur Integration von Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in rumänischen Schulen und außerschulischen Programmen. Darüber hinaus sollte ein dauerhaftes internationales Netzwerk zwischen rumänischen und niedersächsischen Umweltbildungszentren und außerschulischen Lernstandorten zum gegenseitigen Fachaustausch, beispielsweise in Workshops oder in Summer Schools, geschaffen werden.

In einer 22-monatigen Pilotphase wurden Bildungsprogramme für das Umweltbildungszentrum in Rumänien entwickelt und regional mit Pilotgruppen u. a. an Schulen erprobt. Dies erfolgte in engem Austausch und konstruktiv gemeinsam mit deutschen Bildungsakteuren. Die Bildungsprogramme fokussieren auf die Sustainable Development Goals (SDGs) „Leben an Land“ (Schutzgebiete, Waldökosysteme, Tiere, Pflanzen usw.), „Leben unter Wasser“ (Fließgewässer), „Saubere Energie und Klimawandel“ (erneuerbare Energien, Klimawandel/Klimawandelanpassung) und „Trinkwasser und Hygienisierung“ (Wasser als Lebensmittel, Qualität und Einflussfaktoren). Neben Akteuren aus der schulischen Bildung für nachhaltige Entwicklung brachten sich hier auch Bildungsexpertinnen und -experten aus dem außerschulischen Bereich ein. Insgesamt wurden elf Bildungsprogramme entwickelt und hierfür Materialien für Schülerinnen und Schüler sowie und Handreichungen für Lehrerinnen und Lehrer erarbeitet. Mobile Tool-Boxen ermöglichen eine Erarbeitung der Themen auch außerhalb des SCHUBZ România und können entliehen werden. Aufgrund einer nahegelegenen Außenstelle des Bildungszentrums im Umfeld einer touristisch attraktiven Burg werden mit den Bildungsprogrammen auch Familien und Touristen im Umfeld des Zentrums erreicht. Ein interdisziplinärer Projektbeirat, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Bildungspraxis, Wirtschaft, Naturschutzfachverwaltung und Wissenschaft begleitete den Prozess fachlich.

 

Innovation und Modellhaftigkeit des Projektes

Mit dem Vorhaben wurden neue Wege in der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Rumänien begangen, indem in Rumnänien erstmals ein BNE-Kompetenzzentrum in Anlehnung an das Konzept des Schulbiologie-Zentrums und Regionalen Umweltbildungszentrums Lüneburg (SCHUBZ) etabliert wurde. Dabei wurden sowohl Aspekte eines Akademie-Betriebes für den Bereich Umweltbildung und BNE als auch konkrete Bildungsangebote für Schülerinnen und Schüler sowie Touristinnen und Touristen realisiert. Die programmatische Ausrichtung des Zentrums und die Kooperationen zwischen NGOs, Universitäten, Schutzgebieten und deutschen Umweltbildungseinrichtungen konnten wichtige Impulse für die Bildung von Lehrerinnen und Lehrern und die Weiterentwicklung der Umweltbildung und BNE in Rumänien geben. Im Projektzeitraum konnten 1 200 Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 8 erreicht werden. Aufgrund der Akquise von Unterstützerinnen und Unterstützern sowie Förderern im Projektzeitraum kann das SCHUBZ România auch über den Förderzeitraum hinaus weiter betrieben werden. Das Umweltbildungszentrum ist ein wichtiger Schritt hin zur Implementierung von BNE im schulischen und außerschulischen Bereich in Rumänien.

 

Besondere Aspekte des Projektes

Das Vorhaben hat eine nachhaltige Wirkung über den Projektzeitraum hinaus entfaltet. Das Projekt war von einer partizipativen Struktur gekennzeichnet – alle Maßnahmen wurden auf Augenhöhe in der Zusammenarbeit zwischen rumänischen und deutschen Akteuren umgesetzt. Orts- und Sprachkenntnisse sowie interkulturelle Kompetenzen der Antragstellerinnen und Antragsteller waren sehr hilfreich.

Das Vorhaben umfasste zeitgleich Aspekte der Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie des Capacity Building. Das Vorhaben schaffte im Bildungsbereich auch eine ökonomische Basis für Bildungsdienstleistungen in der Region; die Programme können als Dienstleistung in Anspruch genommen werden, sind in touristischen Kontexten buchbar und bieten auch für die Scoala Altfel, die im rumänischen Lehrplan vorgeschriebene Projektwoche für außerschulisches Lernen, einen großen inhaltlichen Mehrwert.

 

Förderthema: FT 1: Instrumente und Kompetenzen der Nachhaltigkeitsbewertung sowie Stärkung von Nachhaltigkeitsbewusstsein und -handeln

Kooperationspartner:

Assoziierte Partner:

Wirkungsort: Rumänien

Förderzeitraum: Juli 2014 bis Dezember 2016

Projektkosten: Gesamtvolumen: 136 925 Euro, Förderung durch DBU: 123 565 Euro

DBU-AZ: 31608


Stand: 13.09.2021