Das Aufkommen an mineralischen BauabfĂ€llen besteht hauptsĂ€chlich aus Betonbruch aus dem StraĂen-, Tief- und Hochbau sowie Mauerwerkbruch, der ĂŒberwiegend aus Ziegelanteilen besteht. WĂ€hrend sich fĂŒr Altbeton bereits geeignete Verwertungswege etabliert haben, bestehen fĂŒr Mauerwerkbruch noch groĂe Defizite hinsichtlich der Wiederverwertbarkeit. Um die wertvollen stofflichen Eigenschaften der einzelnen Bauschuttbestandteile gezielt nutzen zu können, muss das stoffspezifische Recycling im Hochbau verbessert werden. Das Projekt der Bauhaus-UniversitĂ€t Weimar, Professur Aufbereitung von Baustoffen und Wiederverwertung, zielte darauf ab, den Aufbau von StoffkreislĂ€ufen am Beispiel von Ziegelbauschutt und SanitĂ€rkeramik zu entwerfen.
Ziegelbauschutt wurde auf Grund seines massenhaften Aufkommens ausgewÀhlt, SanitÀrkeramik wegen seiner vergleichsweise hochwertigen Materialeigenschaften.
FĂŒr die beiden betrachteten Stoffgruppen konnten die Mitarbeiter der Bauhaus-UniversitĂ€t anhand von vorhandenem Zahlenmaterial bzw. von AbschĂ€tzungen eine ausreichende VerfĂŒgbarkeit der Altmaterialien feststellen. Umfangreiche Elutionsversuche erbrachten ferner das Ergebnis, dass beide Stoffgruppen die LAGA-Anforderungen Z 0 erfĂŒllen (uneingeschrĂ€nkter Einbau).
Zur Beurteilung der nötigen Aufbereitungstechnologien wurden die ĂŒblicherweise in Recyclingbetrieben vorhandenen Aufbereitungsmöglichkeiten zugrunde gelegt. Um die Schwierigkeiten bei der Aussortierung von Fremdstoffen wie nichtmagnetischen Schrauben, DĂŒbeln, Plastikteilchen etc. zu umgehen, schlagen die Forscher die EinfĂŒhrung einer sogenannten opto-elektronischen Sortierung vor, wie sie beispielsweise im Altglasrecycling schon lĂ€ngere Zeit etabliert ist.
Markt vorhanden
SchlieĂlich wurde im Laufe des Forschungsvorhabens auch das Interesse von potentiellen Kunden an Recyclingprodukten aus Ziegel- und SanitĂ€rkeramik ermittelt. Fazit ist, dass der Markt fĂŒr neue Produkte durchaus offen ist - zum Beispiel zur Erzielung von Farbeffekten bei FuĂbodenbeschichtungen bzw. zur Verwendung von SanitĂ€rkeramikmehlen als FĂŒllstoff im Zementmörtel. Voraussetzung dafĂŒr ist eine dauerhafte VerfĂŒgbarkeit sowie eine gleichbleibend hohe QualitĂ€t der erzeugten Recyclingprodukte. Beides kann nach Ansicht der Weimarer Forscher aus technischer Sicht durch die opto-elektronische Sortierung und regelmĂ€Ăige Laborkontrollen gewĂ€hrleistet werden.
Projektziel: Aufbau von StoffkreislÀufen am Beispiel von Ziegelbauschutt und SanitÀrkeramik im Sinne der Verbesserung des Bauschuttrecyclings ProjekttrÀger: Bauhaus-UniversitÀt Weimar
Professur Aufbereitung von Baustoffen und Wiederverwertung
Coudraystr. 7
99423 Weimar
Telefon: (0 36 43) 58 46 07 Fax: (0 36 43) 58 46 31 URL: http://www.uni-weimar.de/Bauing/aufber E-Mail: abw@bauing.uni-weimar.de FĂŒr die stoffspezifische Aufbereitung von Ziegelbruch und SanitĂ€rkeramik aus HochbauabfĂ€llen muss die konventionelle Sortiertechnik(Bild) um opto-elektronische GerĂ€te ergĂ€nzt werden.SanitĂ€rkeramik gilt als vergleichsweise hochwertiger Hochbauabfall.