Stipendienschwerpunkt Indikatoren für eine nachhaltige Landnutzung

Der Schutz von Böden, Wasser und Luft sowie der biologischen Vielfalt ist untrennbar mit dem Erhalt der Produktivität landwirtschaftlicher Standorte verbunden.
Eine nachhaltige Landwirtschaft soll umwelt- und ressourcenschonend hochwertige Nahrungsmittel und nachwachsende Rohstoffe erzeugen, die Kulturlandschaft und deren Artenvielfalt erhalten und dem internationalen Wettbewerb gewachsen sein. Für Verbesserungen müssen nicht nachhaltige Prozesse und ihre Ursachen identifiziert und durch geeignete Maßnahmen überwunden werden. Hierzu bedarf es praxisanwendbarer Instrumente zur Analyse, Bewertung und Optimierung.

Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat den Stipendienschwerpunkt «Indikatoren einer nachhaltigen Landnutzung« initiiert. In diesem Verbundprojekt arbeiten Doktoranden verschiedener Universitäten interdisziplinär an der Ableitung von Nachhaltigkeits-Indikatoren und deren Einbindung in nutzerorientierte Indikatorensysteme. Ziel ist die Analyse und Bewertung der Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe mit dem Schwerpunkt abiotische Umwelt (Boden, Wasser, Luft). Das Projekt ist gleichermaßen auf die Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen und die praktische Umsetzung ausgerichtet.

Modelle weiter entwickeln
Der Stipendienschwerpunkt ist eng mit dem Projekt »Naturschutz in einem Betriebsmana-gementsystem« vernetzt, das die Ableitung von Indikatoren und Bewertungsmethoden zur Biodiversität, zum Naturschutz und zur Landschaftsästhetik zum Ziel hat. Die neuen Methoden werden im Umweltmanagementsystem REPRO zusammengeführt. Es bildet die Grundlage für das Projekt »Nachhaltigkeitsmanagement in der Wertschöpfungskette Lebensmittel« der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft (DLG), die hier ein Zertifizierungssystem »Nachhaltige Landwirtschaft« aufbaut und in 90 Betrieben testet.

Nachhaltigkeitsmanagement
Das Modell REPRO findet zunehmend Eingang in das Nachhaltigkeitsmanagement landwirtschaftlicher Betriebe: So können mit dem neuen Modul »Kohlenstoffkreislauf und Emissionsinventur« C-Flüsse und C-Pools im System Boden - Pflanze - Tier - Umwelt analysiert und die Emission klimarelevanter Gase berechnet werden. Die Kopplung mit GIS-Werkzeugen erlaubt zudem teilflächenspezifische Analysen wie etwa eine hochauflösende Erosionsabschätzung. Die REPRO-Software ist so weit ausgereift, dass sie Schwachstellen aufzeigen und Entscheidungen zur Betriebsoptimierung durch Szenariorechnungen unterstützen kann.


Projektthema
Stipendienschwerpunkt »Entwicklung von Indikatoren für eine nachhaltige
Landnutzung«

Projektkoordination
Professor Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen
TU München
Lehrstuhl für Ökologischen Landbau
Alte Akademie 12
85354 Freising
Telefon 08161|71-3032
huelsbergen@wzw.tum.de

Ansprechpartner DBU
Dipl.-Ing. agr. Christiane Grimm
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon 0541|9633-350
c.grimm@dbu.de

GIS-gestützte Analyse der Erosionsgefährdung