Spendenfinanziertes Naturparadies Grünhaus

Spendenfinanziertes Flächenmanagement im Naturschutz – ein Geschäftsmodell?
Die Natur erobert sich die ehemaligen Tagebaue in Südbrandenburg langsam, aber stetig zurück.

Der Braunkohletagebau hat die traditionelle Lausitzer Kulturlandschaft in den letzten 150 Jahren komplett verändert: Zehntausende Hektar Fläche wurden allein in Südbrandenburg abgebaggert und umgelagert. Was auf den ersten Blick wie eine Mondlandschaft aussieht, entpuppt sich auf den zweiten Blick als eine einmalige Chance für die Natur.

Denn in den stillgelegten Tagebauen finden viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten Lebensbedingungen, die in dersonst stark besiedelten Kulturlandschaft rar geworden sind. Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe hat in dieser Bergbaufolgelandschaft eine rund 2.000 ha große Fläche – das Naturparadies Grünhaus – erworben. Zur dauerhaften Sicherung des Gebietes erprobte die NABU-Stiftung mit Unterstützung der DBU ein neues modellhaftes Finanzmanagement.

Das Naturparadies Grünhaus repräsentiert die wesentlichen Merkmale von Bergbaufolgelandschaften: Unzerschnittene Kippenareale, Sukzessionsflächen, Trocken- und Magerrasen, Steilböschungen und Uferabbrüche oder auch vielfältigste Gewässer.

Der Standort bietet beste Bedingungen für die Wiederbesiedlung durch seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Doch sind diese Verhältnisse gefährdet durch die gesetzlich vorgeschriebene Bergbausanierung. Das Schutzkonzept für dieses Gebiet sieht daher vor,

Die Kreiselwespe, eine an trockenwarme Sandgebiete gebundene Art, findet neuen Lebensraum.

In der DBU-geförderten Startphase des Projektes wurde erprobt, wie ein derartiges Flächenmanagement dauerhaft finanziert werden kann. Dazu wurde das Naturparadies Grünhaus betriebswirtschaftlich als Profitcenter konzipiert, das seine Einkünfte hauptsächlich auf der Basis von projektbezogenen Spenden, Patenschaften und Zustiftungen erzielt.

So hat die NABU-Stiftung für Grünhaus inzwischen über 500 Paten geworben, mit deren Beiträgen sich die Kosten des Flächenmanagements für über 750 ha Fläche decken lassen. Hinzukommt der stetige Aufbau von Stiftungsvermögen mittels Einwerbung privater Zustiftungen, deren Erträge bereits weitere 250 Hektar dauerhaft finanzieren. Auf diese Weise ist es gelungen, die laufenden Kosten nach Ende der Förderphase ohne Zuschüsse, d. h. allein aus den auf Projektebene erwirtschafteten Mitteln, zu decken. Auch in Zukunft ist zu erwarten, dass sich das Naturschutzprojekt Grünhaus finanziell selbst trägt.

Als Pionierbesiedler vegetationsarmer Trockenbiotope benötigt die Kreuzkröte offene Flächen und vegetationsfreie Gewässer als Laichplätze.

Projektthema:
Spendenfinanziertes Flächen-management im Naturschutz – ein Geschäftsmodell?

Projektdurchführung:
NABU-Stiftung Nationales
Naturerbe
Projektbüro Grünhaus
Forststraße 1
03238 Lichterfeld
Telefon 03531|609611
Naturerbe@NABU.de
www.naturerbe.de

Kooperationspartner:
Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV)
www.lugv.brandenburg.de

AZ 19061