Schul- und Sportzentrum Lohr wird Kohlendioxid-neutral

Nun sollen Energieverbrauch und Energiekosten der Schule mit 1 240 Schülern durch eine integral geplante Sanierung erheblich reduziert werden.

Mit einem jährlichen Gasverbrauch von 5 Mio. kWh und einem Stromverbrauch von mehr als 1 Mio. kWh entfallen auf das seit 1978 betriebene Schul- und Sportzentrum in Lohr a. Main, bestehend aus Gymnasium, Mittelschule mit 3-fach Sporthalle und Hallenbad,  0,5 % des Energieverbrauchs des gesamten Landkreises Main-Spessart.

Nun sollen Energieverbrauch und Energiekosten der Schule mit 1 240 Schülern durch eine integral geplante Sanierung erheblich reduziert werden. Ziele sind eine CO2-neutrale Energieversorgung und die Annäherung an den Passivhausstandard.

Energieeinsparung und Übertragbarkeit

Durch das Ausnutzen von Umgebungswärme und den Verzicht auf Verbrennungsvorgänge sollen pro Jahr etwa 2 300 Tonnen CO2 vermieden werden. Das entspricht einer Verminderung der jährlichen Energiekosten von 630 000 Euro auf weniger als 100 000 Euro. Gleichzeitig werden durch die sommerliche Kühlung, die kontrollierte Be- und Entlüftung, eine Verbesserung der Akustik und den Einsatz elektronischer Tafeln
optimale Lehr- und Lernbedingungen sowie Sportmöglichkeiten geschaffen. Da der Konstruktionstyp des Schulzentrums Lohr, nämlich die Stahlbetonbauweise des sogenannten »Kasseler Modells«, bei vielen weiteren Gebäuden aus den 1960er- und 70er-Jahren zu finden ist, können die Projektergebnisse auf weitere Sanierungsvorhaben an anderen Standorten übertragen werden.

Mensa

Bei der Umsetzung stehen drei Maßnahmenpakete im Vordergrund:


•    Durch eine hochwärmegedämmte Gebäudehülle mit weitgehender Wärmebrückenfreiheit wird der Endverbrauch an Energie etwa halbiert. Dafür wird die Fassade 20 cm stark gedämmt, die Lichtkuppeln werden in ihrer Anzahl reduziert und passivhaustauglich erneuert und die vorhandenen Fensterbänder werden durch festverglaste Bereiche mit einem U-Wert von 0,7 W/(m²K) ersetzt.

•    Mehrere dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung senken den Energieverbrauch ebenfalls, ebenso die Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser des Hallenbades.

•    Den Wärmebedarf deckt größtenteils ein Wärmepumpensystem, dessen Energiebedarf weitgehend durch Photovoltaik-Strom gedeckt wird. Als Wärmequellen dienen die Erdwärme, die zurückgewonnene Wärme aus dem Abwasser und der Kühlung sowie Umweltwärme. Ein Eisspeicher mit ca. 1 250 m³ Volumen fungiert als Puffer und wird im Winter als weitere Wärmequelle und im Sommer als Kältespeicher genutzt.

Schule aus der Vogelperspektive

Projektthema:
Energetische Generalsanierung einer Schule mit Turnhalle und Schulschwimmbad zum Passivhausstandard

Projektdurchführung:
Zweckverband Schul- und Sportzentrum Lohr a. Main
Nägelseestraße 8
97816 Lohr
09352 | 50042-0
verwaltung@zv-lohr.de

Kooperationspartner:
Architekturbüro Werner Haase, Karlstadt
www.arch-haase-karlstadt.de


AZ 28279

Luftaufnahme des Eisspeichers