Sanierung der versalzten Maxtormauer in Nürnberg

Die Nürnberger Stadtmauer ist eine der bedeutendsten erhaltenen europäischen Befestigungsanlagen des Mittelalters. Die Mauer, deren älteste Teile aus dem 14. Jahrhundert stammen, ist durch Umwelteinflüsse stark geschädigt. Besonders Tausalz macht ihr zu schaffen. Es ist tief in den verbauten Burgsandstein eingedrungen und droht ihn zu zerstören.
Statik gefährdet
Viele der Schäden – wie Ausblühungen, Abplatzungen und Absandungen - sind mit bloßem Auge erkennbar. Manche zeigen sich erst bei tiefergehenden Untersuchungen: Der Schwund des Sandsteines gefährdet in manchen Bereichen die Statik des historischen Bauwerks. Am Beispiel des Abschnittes am Maxtor entwickelten Praktiker und Naturwissenschaftler gemeinsam eine speziell auf den lokalen Burgsandstein angepasste praxistaugliche Kompresse zur Salzreduzierung.

Kompressen und Kieselsäureester für den Stein
In stark betroffenen Mauerabschnitten wurden so bis zu zwei Kilogramm Salz pro Quadratmeter aus dem Stein gezogen. Die Kompresse lässt sich mit einer Putzmaschine auftragen. Konserviert wurde im Kieselsäureester(KSE)-Modulsystem mit unterschiedlichen Wirkstoffen - je nach Zustand des Steins. Mit Erfolg: Nur wenige Steine waren so zerstört, dass sie ergänzt oder ersetzt werden mussten.

Substanz erhalten
Oberste Priorität hatte die Substanzerhaltung. Statik und Konstruktion der Maxtormauer hatten in manchen Bereichen gelitten. Deshalb musste die Mauer durch eine selbsttragende Erdvernagelung stabilisiert werden. Ein Schutzdach und eine offene Rinne leiten Oberflächenwasser wie Regen und Schnee ab.

Strategie für die Stadtmauer
Der beteiligte Restaurator griff nur dort ein, wo wertvolle Steine mit geschichtlichen Spuren - zum Beispiel mit Handwerkszeichen - besondere Techniken erforderten. Die übrigen Arbeiten führten speziell ausgebildete Steinmetze aus. Inzwischen nutzt die Stadt Nürnberg das entwickelte Verfahren bei einer großen Sanierungsmaßnahme an einem weiteren Segment der Nürnberger Stadtmauer.

Projektziel:
Modellvorhaben zur Konservierung stark salzbelasteter Partien der umweltgeschädigten mittelalterlichen Stadtmauer in Nürnberg
Projektträger:
Hochbauamt der Stadt Nürnberg Frau Seitz Marientorgraben 11 90402 Nürnberg
Telefon:
0911/ 231-8206
Fax:
0911/ 231-5628
URL:

E-Mail:
h@stadt.nuernberg.de
Die historische Maxtormauer in Nürnberg leidet unter Versalzung.
Der Wehrgang wurde mit einer Konstruktion aus Holz und Stahl neu errichtet.