Ressourcensparendes Bauen mit Recycling-Beton

Einsatz von Recycling-Material aus mineralischen Baustoffen als Zuschlag in der Betonherstellung

30 % der globalen CO2-Emissionen und 40 % des globalen Ressourcenverbrauchs fallen im Bausektor an. Mit der Verwendung von recyceltem (RC-)Beton lassen sich Natursteinressourcen schonen und – bei Einhaltung geringer Transportdistanzen – insbesondere auch der Ausstoß von Kohlendioxid vermindern.

Beton besteht normalerweise aus Kies, Sand, Bindemittel und Wasser. Der Abbau von Naturstein und Kies ist mit enormen Eingriffen in den Natur- und Wasserhaushalt und in die LebensrĂ€ume von Tieren und Pflanzen verbunden. Der Abbau von Steinressourcen gestaltet sich außerdem kĂŒnftig immer schwieriger, denn leicht zugĂ€ngliche und ohne große Nutzungskonflikte abbaubare Vorkommen werden weniger.

RC-Beton dagegen enthÀlt aufbereiteten Bauschutt. Kies oder gebrochener Naturstein werden hier durch RC-Gesteinsgranulate ersetzt. Auf diese Weise werden Natursteinressourcen geschont.

Um den Einsatz von RC-Beton insbesondere im Hochbau zu fördern, unterstĂŒtzte die DBU ein impulsgebendes Projekt: Die beteiligten Projektpartner entwickelten eine Konzeption zur Herstellung der benötigten Gesteinskörnungen in der Bauschuttaufbereitungsanlage der Scherer & Kohl GmbH & Co. KG. Auf dieser Basis erprobte der Kooperationspartner TBS Transportbeton Service GmbH geeignete Beton-Rezepturen. Im zweiten Teil des Projekts stand die Errichtung eines mehrgeschossigen WohngebĂ€udes aus recyceltem Beton in Ludwigshafen im Fokus. Die BTU Cottbus, Fachgebiet Bauliches Recycling, und das IFEU-Institut Heidelberg GmbH begleiteten das Projekt wissenschaftlich.

Ein Ziel des Projektes war die Errichtung eines mehrgeschossigen WohngebÀudes aus recyceltem Beton in Ludwigshafen.

In Ludwigshafen kam der spezifische Vorteil von RC-Beton zum Tragen, da sowohl die Betonherstellung als auch die Bauschutt-aufbereitung im Stadtbereich lagen. Durch die eingesparten Transportwege ergaben sich gegenĂŒber konventionellem Beton Kostenvorteile. Um hochwertigen RC-Beton herzustellen, ist besonders die QualitĂ€t der verarbeiteten RC-Granulate von Bedeutung. Je mehr diese die Eigenschaften von PrimĂ€rgestein erreichen, desto weniger mĂŒssen die Betonrezepturen angepasst werden. Somit kann der verstĂ€rkte Gebrauch von Bindemittel, wie vor allem Portlandzement, vermieden werden.

Da in Zukunft immer mehr Betonbauten aus den 1950er- bis 70er- Jahren von RĂŒckbau- oder Abrissmaßnahmen betroffen sein werden, gleichzeitig aber eine Re-Urbanisierung stattfindet, wird die Weiterverwendung von Altbeton aus der Nachbarschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen.

FĂŒr die Herstellung der Recyclingbetone wurden zwei verschiedene Lieferkörnungen mit dem Transportbetonwerk TBS vereinbart. Dies erleichterte die genaue Auslegung der Beton-Rezepturen.

Projektthema:
Einsatz von Recycling-Material aus mineralischen Baustoffen als Zuschlag in der Betonherstellung

Projektdurchführung:
ifeu-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH

Wilckensstraße 3
69120 Heidelberg
Telefon    06221 4767-26
ifeu@ifeu.de
www.ifeu.de

Kooperationspartner:
Scherer & Kohl GmbH & Co. KG,
Ludwigshafen
www.scherer-kohl.de

TBS Transportbeton Service GmbH, Mannheim
www.tbs-transportbeton.de

Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus, Lehrstuhl Altlasten, Fachgebiet Bauliches Recycling, Cottbus
www.tu-cottbus.de


AZ 26101