Renaturierung von Kali-Abraumhalden

Bodenkrusten aus salztoleranten Algen als Startpunkt für eine erfolgreiche Begrünung (Promotions-Stipendium)

Bei der Produktion von Dünger aus Kalisalzen entstehen große Abraumhalden, die hauptsächlich aus Salz (NaCl) bestehen. Durch Regenwasser wird das Salz aus den Halden ausgetragen und führt zu einer Versalzung und somit Umweltbelastung der Umgebung. Pflanzenbewuchs könnte den Salzaustrag verringern. Aufgrund der schwierigen Wachstumsbedingungen sind erfolgreiche Begrünungskonzepte bis jetzt noch rar.

Veronika Sommer möchte in ihrer Promotion am Institut für Biowissenschaften der Universität Rostock erstmalig salztolerante Algen (Grünalgen und Cyanobakterien) für die Begrünung von Kalihalden einsetzen. Zunächst isoliert sie die Algen aus Bodenkrusten und bestimmt ihre Salztoleranz. Bodenkrusten bestehen aus unterschiedlichen Organismen (Moose, Flechten, Bakterien, Algen und Pilze) und sind eine robuste Lebensform an Extremstandorten wie z.B. Wüsten.

In sogenannten Blumentopf-Versuchen wird anschließend die Bildung von Bodenkrusten auf Abraummaterial im Labor nachvollzogen. Außerdem wird ein Monitoringsystem entwickelt, welches mit digitaler Fotografie u.a. im Nahinfrarotbereich das Krusten-Wachstum misst.

Im Feldeinsatz kann die erfolgreiche Bildung von Bodenkrusten an Kalihalden durch Bodenstabilisierung, Nährstoffeintrag und Wasserretention die anschließende Begrünung durch höhere Pflanzen erleichtern.

Weitere Informationen zu dem Promotions-Stipendium von Veronika Sommer finden Sie in unserer Datenbank.

AZ 20016/462

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An Kalihalden sollen Bodenkrusten mit salztoleranten Algen die Begrünung mit höheren Pflanzen erleichtern (hier Photomontage).