Phosphatdünger aus Reststoffen von Brauerei und Kläranlage

Hefen aus der Bierproduktion nehmen Phosphor aus Klärschlamm auf und werden so zu hochwertigem Dünger

Ein innovatives Verfahren zur Phosphorrückgewinnung, das die Helmholtz- Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ) in Leipzig gemeinsam mit dem Abwasserzweckverband »Mittlere Mulde« und der Centec – Gesellschaft für Labor- und Prozessmesstechnik mbH entwickelt hat, befindet sich nach der erfolgreichen Erprobung im Labormaßstab inzwischen im Praxistest.

Hier werden Hefezellen (Saccharomyces cerevisiae) verwendet, die als Reststoffe in der Bierproduktion anfallen, um Phosphat anzureichern. Auf Basis der mit Phosphor angereicherten Hefen kann so ein biologischer Phosphatdünger gewonnen werden, der eine mit dem mineralischen Dünger Superphosphat vergleichbare Düngewirkung hat. In einem Vorprojekt wurde im Labor gezeigt, dass der rezyklierte Phosphor schadstoffarm und gut pflanzenverfügbar ist.

Das Verfahrensprinzip ist einfach umsetzbar: Nachdem der im Überschussschlamm enthaltene Phosphor in einem ersten Schritt gelöst wurde, können die Hefen den Phosphor innerhalb kurzer Zeit aufnehmen. Das neue Verfahren zur Phosphorrückgewinnung soll im Demonstrationsbetrieb auf der Kläranlage Eilenburg (Sachsen) erprobt und optimiert werden. Dabei werden insbesondere auch die Auswirkungen auf den Betrieb der Kläranlage sowie die Produktqualität untersucht. Parallel dazu entwickelt die Firma Centec geeignete Sensoren weiter, die es ermöglichen, den Prozess online zu überwachen und zu steuern.


Projektthema
Akkumulation und schadstoffarme Verfügbarmachung von Bio-P aus Klärschlamm
On-demand Produktion von Phosphatdünger aus Reststoffen von Brauerei und Kläranlage

Projektdurchführung
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ
Department Umweltmikrobiologie
Permoserstr. 15
04318 Leipzig
+49 341 235 1318

Kooperationspartner
Centec
Abwasserzweckverband "Mittlere Mulde"
ENDRESS*HAUSER
Versorgungsverband Eilenburg-Wurzen
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft
Berliner Wasserbetriebe
Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH
Lehmann & Voss & Co. KG
PA-Partikel-Analytik-Messgeräte GmbH

32062/33960

Mais-Wachstum mit von links nach rechts: ohne P-Dünger; mit 0,4 g P Hefedünger; mit 0,4 g P mineralischem Dünger; mit 1,6 g P Hefedünger; mit 1,6 g P mineralischem Dünger.