Pflanzenkläranlagen in Lettland

Pflanzenkläranlagen sind eine sinnvolle Alternative zu konventionellen Anlagen und im deutschsprachigen Raum bereits etabliert. In den baltischen Staaten ist diese Technologie hingegen wenig bekannt und wurde mit einer Modellanlage in Tinuzi (Lettland) demonstriert.
Pflanzenkläranlagen eine gute Alternative
Pflanzenkläranlagen haben gegenüber konventionellen Anlagen einige Vorteile. So können sie mit einfachen Mitteln von örtlichen Betrieben errichtet werden, haben keine komplizierten Geräte, passen sich gut ins Landschaftsbild ein und haben, in hygienischer Hinsicht, eine hohe Reinigungsleistung. Sie eignen sich also vorzüglich für ländliche Regionen, in denen eine Anbindung an einen weit entfernten Kanal zu teuer wäre oder die Wartung aufwändiger Geräte nicht gewährleistet werden kann.

Funktion der Anlagen
Bei Pflanzenkläranlagen wird die biologische Selbstreinigungskraft der Natur genutzt. Auf Grund ihrer Bauweise eignen sie sich besonders für kommunale Abwässer: Diese durchströmen langsam einen bepflanzten Boden- oder Kieskörper. Während dieser Passage wird das Abwasser biologisch gereinigt. Dabei spielen die Wurzeln der Pflanzen besiedelnden Mikroorganismen eine entscheidende Rolle, die sich aus dem vorbeifließendem Wasser ernähren. Der Kies hält die Schwebestoffe zurück. So kann die Reinigungsleistung oft größer als die konventioneller Systeme sein. Eine Pflanzenkläranlage kann auch als Alternative zu Belebungsbecken und Tropfkörperanlagen gesehen werden.

Nachahmung erbeten
Im Rahmen eines Kooperationsvorhabens der DBU mit der lettischen Umweltstiftung wurde im Oktober 2003 eine Demonstrationsanlage in Tinuzi, Lettland eingeweiht. Diese von den Kooperationspartnern geplante und umgesetzte Anlage soll das System der Pflanzenkläranlagen im baltischen Raum populärer machen. Ziel ist es, dass in Zukunft auch andere abgelegene Gemeinden ihr Abwasser reinigen und so die Flüsse und letztlich die Ostsee entlasten.

Projektziel:
Demonstration von Bau und Betrieb von Pflanzenkläranlagen in Lettland
Projektträger:
Ingenieurbüro AWA Gartenstr. 36 29525 Uelzen
Telefon:
0581 / 30733
Fax:
0581 / 30735
URL:

E-Mail:
ingenieurbuero-awa@t.online.de
Eine Demonstrationsanlage in Tinuzi (Lettland) wurde im Oktober 2003 eingeweiht.
Bei der Einweihung der Pflanzenkläranlage: von links u.a. Dr. Bahlo (Projektleiter), Herr Kapralis (Vorsitzender Lettische Umweltstiftung) und Dr. Ing. e.h. Brickwedde (Generalsekretär DBU).